Burnout vorbeugen: Machen Sie den Selbst-Test
Nach neuesten Zahlen der AOK nehmen die psychosozialen Erkrankungen weiter zu. Dazu zählt auch Burnout mit Symptomen wie Niedergeschlagenheit oder Perspektivlosigkeit. Um die Anzeichen eines nahenden Burnouts frühzeitig erkennen zu können, gibt es inzwischen Selbsttests. Das Erkennen ist der erste Schritt, um dem Burnout vorbeugen zu können und das Risiko von schwerwiegenden Folgen zu vermindern.
Das lesen Sie in diesem Artikel:
Befragung der AOK: Besonders Lebenskrisen beeinträchtigen die Berufstätigkeit
Burnout-Anzeichen erkennen, um Folgeschäden vorzubeugen
Die Phasen des Burnouts und ihre Symptome
Selbsttest Burnout
Was tun gegen Burnout?
Befragung der AOK: Besonders Lebenskrisen beeinträchtigen die Berufstätigkeit
Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) befragte 2000 Beschäftigte nach den Gründen von Arbeitsausfällen. Dabei kam heraus, dass in den letzten 10 Jahren die Fehltage aufgrund von psychologischen Umständen um 80 % gestiegen sind. Am häufigsten wurden als Ursache Konflikte im privaten Umfeld (16 %), schwere Krankheit eines Angehörigen (12 %) und finanzielle Sorgen (11 %) genannt. Dabei treten Lebenskrisen gehäuft in höherem Alter auf: Während noch etwa ein Drittel der unter 30-jährigen schon mal eine solche Lebenskrise mitgemacht hat, sind es bei den 50- bis 65-jährigen schon zwei Drittel. Oftmals entstehen durch solche Lebenskrisen chronifizierte körperliche und seelische Beschwerden. Als Folge der Lebenskrise gab die Hälfte der Befragten an, nicht mehr voll leistungsfähig ins Berufsleben zurückgekehrt zu sein.
Burnout-Anzeichen erkennen, um Folgeschäden vorzubeugen
Studien belegen, dass es von großem Vorteil ist, Burnout-Anzeichen schon im Anfangsstadium zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Sonst erhöht sich das Risiko für Rückfälle, schwere Krankheitsverläufe, sozialen Rückzug oder gar Selbstmord. Typisch für Burnout-Gefährdete ist, dass die Symptome zu lange verleugnet werden. Denn die ersten Burnout-Anzeichen sind eine erhöhte Leistungsbereitschaft und ehrgeiziger Arbeitswillen. Subjektiv reiten viele sogar auf einer Welle des Erfolgs. Doch weil die eigenen Bedürfnisse zurückgestellt werden, stellen sich bald Ermüdungserscheinungen, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen und Konzentrationsprobleme ein. Wer sich zu lange auf die Burnout-Spirale einlässt, läuft Gefahr, sich immer mehr von der Umwelt zu isolieren und eine ausgeprägte Depression zu entwickeln. Im Allgemeinen wird Burnout in die folgenden vier Phasen unterteilt, die verschieden ausgeprägte Burnout-Anzeichen mit sich bringen.
Die Phasen des Burnouts und ihre Symptome
Phase 1: Enthusiasmus – Voller Idealismus und Hyperaktivität stürzen sich Betroffene in die Arbeit, leben für den Job oder die eine Sache. Dabei werden die eigenen Fähigkeiten überschätzt und es entsteht chronischer Zeitmangel. Die Unterdrückung eigener Bedürfnisse hält unbemerkt Einzug.
Phase 2: Stagnation – Anfängliche Euphorie und Engagement weichen der Enttäuschung und dem Gefühl, von anderen ausgebeutet zu werden. Es entwickeln sich schleichend emotionale Kälte, Zynismus und negative Gefühle gegenüber der Arbeit und den Kollegen. Die Desillusionierung geht mit dem Gefühl innerer Leere, Pessimismus oder sogar Angstzuständen einher. Die Reizbarkeit nimmt zu und andere Kollegen oder der Betrieb werden mit Schuldzuweisungen überhäuft.
Phase 3: Frustration – Flüchtigkeitsfehler nehmen zu, Termine werden vergessen, die Kreativität sinkt und komplexe Aufgaben werden unlösbar schwer. Man arbeitet auf das Wochenende oder den Urlaub hin. Der engstirnige Bürokrat, der sich gegen jede Veränderung wehrt und sich machtlos in einem Hamsterrad gefangen fühlt, ist ein typisches Bild, das für viele Menschen in dieser Phase zutrifft.
Phase 4: Apathie – Mit einem Gefühl der Langeweile, Gleichgültigkeit und Entfremdung vollzieht sich der emotionale Rückzug aus dem sozialen Leben. Die eigene Hilflosigkeit wird als persönliches Versagen interpretiert, es herrscht Sprachlosigkeit. In dieser Phase ist eine Therapie unbedingt empfehlenswert, um einen drohenden Berufsausstieg und Depressionen abzuwenden.
Mit jeder Phase nehmen auch die psychosomatischen Symptome zu. Es kann zu Schlafstörungen, Muskelverspannungen, Rückenschmerzen, Herzklopfen und erhöhtem Blutdruck, sexuellen Störungen, Gewichtsveränderungen, Suchtverhalten, häufigen Infekten, bis hin zur schweren Depression kommen.
Selbsttest Burnout
Es gibt eine Vielzahl von Selbst-Test-Varianten im Internet, mit schwankender Qualität und Aussagekraft. Zwei besonders gut untersuchte und wissenschaftlich belegte Tests sind das Hamburger Burnout-Inventar (HBI40), das 10 verschiedene Dimensionen misst, sowie das Maslach-Burnout Inventory (MBI). Das MBI ist der älteste und bekannteste Burnout-Test und untersucht die drei Dimensionen
- Emotionale Erschöpfung
- Depersonalisierung
- Reduzierte persönliche Leistungsfähigkeit
Während das HBI sehr genau und aktuell, dafür aber nur käuflich zu erwerben ist, liefert das MBI einen schnellen ersten Anhaltspunkt mit 22 Fragen, die frei zugänglich sind. Wer mehr als zehn Fragen mit Ja beantwortet, ist Burnout-gefährdet. In diesem Falle sollten umfangreichere Maßnahmen ergriffen werden und mit einem versierten Therapeuten abgesprochen werden. Den Burnout-Selbsttest Maslach-Burnout Inventory (MBI) können Sie hier herunterladen:
https://www.hilfe-bei-burnout.de/wp-content/uploads/2014/09/Maslach-Burnout-Selbst-Test-PDF.pdf
Was tun gegen Burnout?
Oftmals gilt: Je früher die Burnout-Spirale durchbrochen wird, umso leichter finden die Betroffenen wieder zur inneren Balance zurück. Das hängt einerseits von der Erkenntnis ab, selbst Burnout-gefährdet zu sein, andererseits von den Ressourcen, die die Betroffenen für sich nutzbar machen können. Die Homöopathie gehört dazu, denn sie kann auf die emotionale Unausgeglichenheit positiv einwirken und innere Unruhe und Anspannung lindern. Komplexhomöopathika wie Calmvalera Hevert helfen bei nervös bedingten Unruhezuständen und Schlafstörungen. Denn guter Schlaf ist einer der wichtigsten Faktoren, um der emotionalen Erschöpfung mit neuer Kraft zu begegnen.
In der Burnout-Prävention geht es aber auch darum, Stress erzeugende Verhaltensmuster ausfindig zu machen und durch konstruktivere zu ersetzen. Dabei wird ein besonderer Fokus darauf gelegt, sich und anderen Grenzen zu setzen und mit seinen eigenen Kräften bedachtsam umzugehen. Prioritäten zu setzen ist hierbei ebenso wichtig wie die Entwicklung realistischer Erwartungen an die eigene Leistungsfähigkeit. Mehrere kurze Pausen, das Vermeiden von Schichtarbeit und das Einplanen von Zeitpuffern helfen dabei. Berufliche Selbstentwicklungsmaßnahmen sollen dabei helfen, wieder eine Perspektive zu entwickeln und Entspannungstechniken wirken ähnlich förderlich wie gesunder Schlaf auf die innere Gelassenheit.
>Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Stress
Quellen und weiterführende Links:
Informationen und Pflichtangaben zu Calmvalera Hevert