Schritte in den Burnout

Burnout scheint gerade Menschen zu ereilen, die eine bestimmte Persönlichkeit und nur unzureichende Stressbewältigungsstrategien besitzen.

Burnout scheint gerade Menschen zu ereilen, die eine bestimmte Persönlichkeit und nur unzureichende Stressbewältigungsstrategien besitzen. | Bild: Korta – Fotolia

Über 4 % der Deutschen sind mittlerweile vom Burnout-Syndrom betroffen, und es scheinen mehr zu werden – Burnout, das ist einerseits die Modekrankheit der westlichen Welt, in der die Psyche des Menschen immer mehr in den Fokus der Therapeuten rückt. Es ist aber auch das symptomatische Abbild unseres modernen Lebensstils, der eine permanente Leistungsbereitschaft voraussetzt.

Derzeitige Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Burnout keine Managerkrankheit ist und auch nicht, wie man zwischenzeitlich annahm, besonders Menschen in Pflegeberufen betrifft. Stattdessen scheint es Menschen mit bestimmten Persönlichkeitsfaktoren und unzureichenden Stressbewältigungsstrategien zu treffen. Welche das sind und wie man fast unmerklich in ein Burnout rutschen kann, erfahren Sie in diesem Artikel.

Burnout-Risikofaktor Stress

Stress im Beruf ist ein offensichtlicher Urheber für das Burnout-Syndrom. Mitarbeiter, die das Gefühl haben, immer mehr Leistung in immer weniger Zeit abrufen zu müssen oder sich wie der Spielball ihres Chefs fühlen, erleben einen ungünstigen Mix aus mangelnder Anerkennung, Kontrollverlust und getriebener Rastlosigkeit. Eine zu große Verantwortung überlastet dabei genauso wie langweilige Routinen, die eine Sinnkrise im Job auslösen können. Auch häufig wechselnde Arbeitszeiten erzeugen hohen beruflichen Stress. Hinzu kommt in der heutigen Zeit die stete Angst, jederzeit entlassen werden zu können, da die Globalisierung und regelmäßige Wirtschaftskrisen die Unternehmen zu immer schnelleren Kurswechseln und Anpassungen im Personalwesen zwingen.

Burnout-Risikofaktor Persönlichkeit

Mittlerweile geht man nicht mehr davon aus, dass nur Menschen vereinzelter Berufsgruppen, wie Manager oder Angestellte in Pflegeberufen, vom Burnout-Syndrom betroffen sind, sondern dass vielmehr die Persönlichkeit und Einstellung zur Arbeit eine zentrale Rolle spielen.

  1. Beim Burnout trifft oft ein ausgeprägter Perfektionismus auf ein schwach ausgebildetes Selbstbewusstsein. Menschen mit diesen Voraussetzungen neigen oftmals dazu, sich zu hohe Ziele zu setzen und mit ihren Leistungen unzufrieden zu sein. Für einen ausgeglichenen Umgang mit der Arbeit sind bestimmte Fähigkeiten wichtig, wie etwa Kompromisse schließen und Aufgaben delegieren zu können. Diese sind bei Perfektionisten oft weniger ausgeprägt und so kommt es zu einer mangelnden sachlichen Distanz zur eigenen Arbeit.
  2. Ein verringertes Selbstbewusstsein führt dazu, dass man sich wenig zutraut, mit Kränkungen schlecht umgehen kann und Dinge schnell persönlich nimmt. Dadurch erhöht sich der psychische Druck, mit den täglichen Anforderungen adäquat umzugehen.
  3. Als Bestätigung, dass man akzeptiert und geliebt wird, buhlt man dann durch Höchstleistungen um Anerkennung von außen. Es entsteht ein Hamsterradeffekt, der einen von Herausforderung zu Herausforderung hetzen lässt. Es fällt immer schwerer, Nein zu sagen, Konflikten die Stirn zu bieten und Grenzen zu setzen.
  4. Das Motiv, von anderen geliebt zu werden, scheint eine große Rolle zu spielen. So sind auch oft Menschen mit einem Helfersyndrom gefährdet, sich bis zum Burnout zu verausgaben. Die Sehnsucht, von anderen gebraucht zu werden, ist ein starker Motor und führt dazu, eigene Bedürfnisse zu vernachlässigen.
  5. Auch die eigenen Stressbewältigungsstrategien spielen eine große Rolle. Organisationsfähigkeit, Zeitmanagement, Delegationsfähigkeit, gezieltes Abschalten durch soziale Kontakte und Hobbies, selbstbestimmtes Arbeiten: wer diese Fähigkeiten nutzt, behält eher die Kontrolle über sein Leben.

Burnout, eine Art von Depression?

Burnout ist im Gegensatz zur Depression keine offiziell anerkannte Krankheit. Nach einer schleichenden und oft unbewussten Entwicklung über Jahre mündet es dennoch in Symptomen, die denen der Depression stark ähneln. Die Betroffenen klagen über fehlende Kraft zu leben und haben das Gefühl, in bestimmten Lebensbereichen, wie zum Beispiel der Arbeit, versagt zu haben. Dadurch entsteht eine große Angst, den Anforderungen nicht mehr gewachsen zu sein. Neben einer häufigen Übellaunigkeit kommt es zu mangelndem Interesse an der Umwelt, chronischer Müdigkeit und Gedächtnisstörungen. Und das Grübeln setzt sich nachts fort, so dass Schlafstörungen programmiert sind. Schließlich kommen neurovegetative Symptome hinzu, wie zum Beispiel Magen-Darm-Beschwerden, Schwindel, Herz-Kreislauf-Probleme, Hörsturz und Tinnitus. Aufgrund der großen Erschöpfung ist das Immunsystem ebenfalls geschwächt und es treten häufiger Infekte auf.

Acht Schritte in den Burnout

Der Wunsch, sich zu beweisen und Anerkennung zu bekommen, ist meist der Anfang einer über Jahre andauernden Abwärtsspirale, die in einer totalen Erschöpfung und Sinnkrise enden kann. Wie diese Spirale funktioniert, zeigen diese acht Schritte.

  1. Zunächst geht es darum, sich beweisen zu wollen. Der Termindruck wächst, man hetzt von A nach B und nimmt abends Arbeit mit nach Hause.
  2. Die eigenen Bedürfnisse werden nicht mehr wahrgenommen: Man schläft weniger, isst hastig oder lässt Mahlzeiten aus und verabredet sich seltener mit Freunden.
  3. Die Warnsignale des Körpers werden missachtet: Schlafstörungen, Verspannungen und Kopfschmerzen zählen zu den Symptomen, die man versucht, mit Medikamenten in den Griff zu bekommen.
  4. Um trotz Erschöpfung weiter zu funktionieren, nehmen viele Betroffene Drogen, Schmerzmittel, Schlaftabletten, Alkohol oder Aufputschmittel.
  5. Es kommt schrittweise zu einer Veränderung des eigenen Wertesystems: Die Freunde werden plötzlich langweilig und Hobbies werden nur noch als Zeitverschwendung betrachtet. Gleichzeitig bringt der Partner immer weniger Verständnis für die steigenden Arbeitszeiten auf. Man isoliert sich immer weiter und interessiert sich hauptsächlich für die Bewältigung der Arbeit.
  6. Schließlich betreffen die Veränderungen die eigene Persönlichkeit: Es geht nur noch darum, zu funktionieren. Emotionen werden unterdrückt und man wird immer zynischer.
  7. Die Angst vor dem eigenen Zusammenbruch steigt und damit die Gereiztheit. Die eigene Persönlichkeit scheint sich in Luft aufzulösen.
  8. Es kommt zu einer wachsenden inneren Leere, dem Gefühl von Sinnlosigkeit und Ausgebranntsein. Totale Erschöpfung und Depression sind die Folge.

Prävention

Wichtig ist hier rechtzeitig gegenzusteuern. Das hängt im Wesentlichen von der Hilfe durch Selbsthilfe ab, die jeder Mensch für sich wahrnehmen kann, der sich der eigenen Stressspirale bewusst wird. Auch gibt es für die Prävention natürliche Medikamente, zum Beispiel aus der Homöopathie, die aktiv die Abwärtsspirale stoppen können. Unruhe und Anspannung lassen sich durch Homöopathika wie Calmvalera Hevert lindern und gleichzeitig wird die Schlafqualität verbessert. Durch gezieltes Aufspüren von Stressquellen können Verhaltensmuster identifiziert werden, die bei der Bewältigung helfen. Darüber hinaus ist es wichtig zu lernen, sich Grenzen zu setzen und mit seinen eigenen Ressourcen achtsam umzugehen. Ein solides Zeitmanagement hilft dabei, Wichtiges zu priorisieren und realistische Erwartungen an das eigene Pensum zu entwickeln. Private Pausen und das Einplanen von Zeitpuffern sind dabei entscheidend. Positives Denken, berufliche Selbstentwicklungsmaßnahmen, das Suchen von sozialer Unterstützung und Entspannungstechniken sind weitere erfolgversprechende Maßnahmen. Hinsichtlich des eigenen Verhaltens erhält man entscheidende Denkanstöße häufig von einem objektiven Dritten – daher sollte man offen dafür sein, sich aktiv Hilfe zu suchen.

Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Stress