Burnout bei Schülern ein wachsendes Problem

Burnout bei Schülern durch Stress in der Schule und damit einhergehende Erschöpfung  sowie Depressionen – ein wachsendes Problem.

Burnout bei Schülern durch Stress in der Schule und damit einhergehende Erschöpfung sowie Depressionen – ein wachsendes Problem. Bild: Picture-Factory – Fotolia

Schule bis nachmittags, danach über den Hausaufgaben brüten, dann zur Musikschule, ins Ballett oder zum Fußballtraining, abends noch für die nächste Klassenarbeit lernen – für viele Schüler ist das ihr Alltag. Immer mehr Kinder und Jugendliche leiden unter dem Burnout-Syndrom mit körperlicher, emotionaler und geistiger Erschöpfung. Daher sind auch Depressionen bei Schülern mittlerweile keine Seltenheit mehr.

Leistungsdruck in der Schule, übersteigerte Anforderungen im Elternhaus, mangelnde Kommunikation in der Familie, Konflikte mit Gleichaltrigen, Mobbing und der Status eines Außenseiters sind weitere Faktoren, die dazu beitragen, dass Schüler völlig ausbrennen. Lehrer und Eltern sind gefordert, auf Verhaltensänderungen bei Kindern zu achten, sie als Warnzeichen wahrzunehmen und zu handeln.

Was bisher als Reaktion auf Dauerstress, Überforderung, Konflikt am Arbeitsplatz und Existenzangst bei Erwachsenen galt, nämlich Burnout, zeigt sich zunehmend bei Schülern. Und die von Burnout Betroffenen werden immer jünger. Bereits in der Grundschule herrscht Leistungsdruck, da vielfach die Überzeugung besteht, ohne Abitur mit Bestnoten habe der Schüler keine Zukunftsperspektive. Wie eine Umfrage des Deutschen Kinderschutzbundes aus dem Jahr 2012 ergab, hat bereits ein Drittel der Zweit- und Drittklässler Stress in der Schule. Leistungsorientierung, der frühe Umgang mit elektronischen Medien, durchorganisierte „Freizeit“, keine Zeit einfach mal nichts zu tun – dies alles macht schon aus Grundschulkindern kleine Erwachsene. Für altersgerechtes Denken und Empfinden ist kaum mehr Raum. Der Alltag der Kinder wird von Disziplin, Hektik, Druck, Stress und Versagensängsten bestimmt. Bisweilen macht sich die Erfahrung von Misserfolg und Überforderung erst später in einem verzerrten Selbstbild bemerkbar – der Jugendliche traut sich nichts zu. Auch die Erfahrung von Ausgrenzung und Mobbing wiegt schwer. Schüler, die dies erfahren haben, sind auch Jahre danach noch anfällig, Ängste und Depressionen zu entwickeln. Schätzungen zufolge leiden heute bereits zwei bis drei Prozent der Schüler an einem Burnout-Syndrom.

Von depressiv bis aggressiv – So drückt sich Burnout bei Schülern aus

Auf Belastung und Überforderung reagieren Kinder unterschiedlich. Während die einen zu Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten neigen, ziehen sich andere zurück, meiden jegliche Aktivität, zeigen depressive Verstimmungen, sind total erschöpft, kommen kaum noch aus dem Bett und leiden unter Angst- und Panikattacken. Wieder andere sind hyperaktiv, sprunghaft, nervös und impulsiv. Alle diese Verhaltensweisen, besonders wenn sie vorher nicht vorhanden waren, können Ausdruck eines Burnout-Syndroms sein.

Worauf Eltern bei ihren Kindern achten sollten

  1. Krampfhafte Suche nach Anerkennung und Bestätigung
  2. Unzufriedenheit mit den Leistungen
  3. Übermäßige Gereiztheit
  4. Schlafstörungen
  5. Probleme, morgens aufzustehen
  6. Erschöpfung und Antriebslosigkeit
  7. Zu wenig Verschnaufpausen
  8. Rückzug von Gleichaltrigen
  9. Gedankliche Abwesenheit
  10. Passivität
  11. Häufige gesundheitliche Beschwerden

Auch Lehrer müssen stärker auf Anzeichen von Überforderung, Stress und Burnout bei Schülern, auf Mobbing unter Schülern, aber auch auf besonders angepasste und dabei in der Klasse isolierte Schüler achten. Denn überforderte Schüler sind oft besonders pflegeleicht, was von Lehrern zunächst eher positiv bewertet wird.

Die Suche nach den Ursachen

Bereits 2010 stellte Hans-Jürgen Tölle vom Zentralen Schulpsychologischen Dienst der Stadt München fest, dass schon Siebenjährige dem schulischen Druck nicht standhalten konnten und wegen Depressionen die angebotenen Beratungen aufsuchten. Ein Jahr später, anlässlich der Zwischenzeugnisvergabe, warnten Experten, dass jedes fünfte Kind in Bayern wegen übermäßigem Stress behandelt werden müsste. Stressgeplagte, zur Depression neigende Schüler – Tölle sieht die „trostlose Zukunftsperspektive, die drohende Arbeitslosigkeit, das Fehlen von Bindungsstrukturen und die allgemeine Sprachlosigkeit in den Familien“ in der Mitverantwortung. Wissenschaftler der TU Dresden, die im Auftrag der WHO (Weltgesundheitsorganisation) untersuchten, wie die Schule das Wohlergehen der Kinder beeinflusst, machen unter anderem zu hohe Erwartungen der Eltern für die Probleme der Schüler verantwortlich. Klaus Wenzel, Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), äußerte sich in der Münchner Abendzeitung: „Wenn Schulstress ganz offensichtlich ein Faktor ist, der Kinder und Jugendliche krank machen kann, müssen sich die Schulen verändern.” Viele sehen in dem dreigliedrigen Schulsystem mit der frühen Selektion eine wichtige Ursache dafür, dass Kinder unter Druck gesetzt werden und viele früh die Erfahrung machen, versagt zu haben. Im Vorwort zu seinem Buch „Burnout Kids. Wie das Prinzip Leistung unsere Kinder überfordert“ schreibt Michael Schulte-Markwort, „…, dass die alles durchdringende, leistungsorientierte Ökonomisierung unserer Gesellschaft Strukturen, Werte und Prozesse produziert, die – wenn es so weitergeht – zu einem signifikanten Prozentsatz Kinder und Jugendliche ins Abseits stellt. Kinder, die nicht mithalten können, obwohl sie das intellektuelle Potenzial dazu hätten. Und auch das emotionale.“

Was tun bei Verdacht auf Burnout und Depressionen bei Schülern

Wer bei seinem Kind Verhaltensänderungen und Leistungsabfall feststellt, muss handeln. Anders als bei Erwachsenen, denen häufig eine Auszeit hilft, braucht ein Kind verständnisvolle Unterstützung und/oder fachkundige Hilfe. Einfühlsames Zuhören, was den Schüler belastet, zeigt die Richtung auf, in die die Hilfestellung gehen sollte. Je nach individueller Ausgangslage sind Lehrer, Elternbeirat, Schulleitung, der schulpsychologische Dienst, ein Arzt des Vertrauens oder ein Kinderpsychologe die richtigen Ansprechpartner. Allen voran ist die Familie gefordert. Was Schüler jetzt brauchen, sind ein geregelter Tagesablauf und gemeinsame Mahlzeiten, bei denen die Ereignisse des Tages angesprochen werden können, ausreichend Freizeit, in denen der Nachwuchs nicht gefordert wird, sondern sich erholen kann. Genauso wenig, wie Eltern warten können, bis sich die schulischen oder gar gesellschaftlichen Verhältnisse ändern, müssen sie auch nicht abwarten, bis die in der Familie vorgenommenen Änderungen den Schüler wieder gelassener und ruhiger machen. Es gibt gut verträgliche homöopathische Mittel, die am Anfang als begleitende Maßnahme gegeben werden können, die die innere Unruhe und Gereiztheit mildern und einen erholsamen Schlaf fördern. So sorgen beispielsweise die homöopathischen Wirkstoffe in Calmy Hevert speziell bei jüngeren Kindern für Ruhe, Entspannung und Ausgeglichenheit, ohne dass Abhängigkeit oder Gewöhnungseffekte auftreten. Die Wirkstoffe: Avena sativa (Hafer) wird bei nervöser Unruhe, nervöser Erschöpfung sowie bei Ein- und Durchschlafstörungen eingesetzt. Nux vomica (Brechnuss) beruhigt vor allem bei erhöhter Reizbarkeit, gesteigerter Empfindlichkeit sowie Nervosität. Die dadurch bedingte Schlaflosigkeit wird gebessert. Nux vomica hilft auch bei nervösen oder stressbedingten Magen-Darm-Beschwerden. Zincum valerianicum (Zinkisovalerianat) fördert den Schlaf und lindert nervös bedingte Beschwerden. Es schützt vor äußeren Reizen und wirkt dadurch entspannend und beruhigend.

Jugendlichen hilft beispielsweise das homöopathische Komplexmittel Calmvalera Hevert bei Stress, Unruhezuständen und nervösen Schlafstörungen, ohne den Körper zusätzlich zu belasten. Es enthält neun sorgfältig ausgesuchte homöopathische Wirkstoffe, die weder müde noch schläfrig machen. Passiflora incarnata (Passionsblume) wirkt bei Schlaflosigkeit durch Erschöpfung, Nervosität und Überanstrengung. Valeriana (echter Baldrian) hilft bei Nervosität, Unruhe und Überempfindlichkeit. Platinum metallicum (Platin) lindert Verstimmungszustände sowie rasche Stimmungsschwankungen. Zincum valerianicum (Zinkisovalerianat) wirkt bei nervöser Schlaflosigkeit und Ruhelosigkeit. Lilium tigrinum (Tigerlilie) beruhigt bei hochgradiger Reizbarkeit, Wut und Verzweiflung. Ignatia (Ignatiusbohne) ist ein bewährtes Mittel bei Trauer und Kummer. Cypripedium pubescens (Frauenschuh) hilft besonders weiblichen Jugendlichen bei nervöser Schlaflosigkeit. Cocculus (Kockelskörner) wird eingesetzt bei Erschöpfungszuständen nach geistiger Überanstrengung. Cimicifuga (Traubensilberkerze) wirkt krampflösend bei nervösen Störungen und Verstimmungszuständen.

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