Hautausschlag: Ursache kann auch psychischer Stress sein
Unsere Haut zeigt, was in uns los ist: Bei Stress kann es zum Hautausschlag kommen. Zwar sind auch Infektionen oder andere Erkrankungen eine mögliche Ursache. Doch bei psychischem Stress reagiert die Haut meist sofort. Andererseits kann ein gestörter Hautzustand psychischen Stress auslösen oder verstärken. Stressabbau mit Entspannungsmethoden, Homöopathie und naturheilkundlichen Methoden lohnt sich daher doppelt.
Das lesen Sie in diesem Artikel
Ein Drittel der Hauterkrankungen geht mit psychischen Problemen einher
Psychosomatik bei Hauterkrankungen
Beispiele für den Einfluss der Psyche: Neurodermitis
Nesselsucht (Urtikaria) ist ebenfalls meist psychisch bedingt
Psoriasis (Schuppenflechte) – Teufelskreis Stress
Stressabbau zur Behandlung von Hautausschlägen
Homöopathie und Naturheilkunde bei Hautausschlägen
Ein Drittel der Hauterkrankungen geht mit psychischen Problemen einher
Laut einer europäischen Studie, bei der etwa 3600 Personen mit Hauterkrankungen untersucht wurden, litt etwa ein Drittel auch an einer psychischen Erkrankung. Depressionen kamen unter Hautkranken etwa doppelt so häufig vor wie bei Hautgesunden. Diese Ergebnisse bestätigen zumindest teilweise die alte Volksweisheit „Die Haut ist der Spiegel der Seele“.
Und tatsächlich gibt es Zusammenhänge zwischen Nesselsucht (Urtikaria) und unterdrückter Wut. Oder zwischen Neurodermitis und hoher Stressbelastung. Das bestätigt die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin (DGPM). Das macht entwicklungsgeschichtlich Sinn, denn unsere Haut entstammt aus demselben Keimblatt wie das Gehirn und Nervensystem. Aber auch nach der Geburt steht die Haut mit der Psyche in enger Verbindung. Sie ist die Begrenzung unseres Körpers und die Austauschfläche mit unserer Umwelt. Für Säuglinge ist Körperkontakt genau so wichtig wie Nahrung, denn über die Berührung der Eltern erfahren sie ihre Zugehörigkeit zu dieser Welt und können sich ihr mit Urvertrauen öffnen.
Psychosomatik bei Hauterkrankungen
Wenn psychischer Stress mit Hautausschlägen einhergeht, stellt sich die Frage: Was war zuerst da, die Hauterkrankung oder das psychische Problem? Die Psychodermatologie befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen Haut und Psyche und folgert: es kommt auf das Krankheitsbild an. Sie teilt Hautkrankheiten mit psychosomatischen Anteilen daher in drei Kategorien ein:
- Dermatosen (Hautkrankheiten) mit mehreren Ursachen:
Akne vulgaris, Neurodermitis, Psoriasis, Urtikaria und Hyperhidrose (vermehrtes Schwitzen) gelten als Hautkrankheiten, die einen psychischen Anteil haben. Oftmals gibt es genetische Veranlagungen zu diesen Hautkrankheiten, die dann aber durch psychische Faktoren ausgelöst werden. Stressbedingte Hautausschläge gehören ebenfalls zu dieser Kategorie. Experten gehen davon aus, dass die bei Stress ausgeschütteten Neuropeptide in das Immunsystem eingreifen und Entzündungsreaktionen der Haut hervorrufen. Auch durch Stress ausgelöste Nervenentzündungen können beispielsweise bei Neurodermitis die Neigung zu Ekzemen verstärken.
- Psychiatrische Hauterkrankungen:
Diese Art von Hauterkrankung ist hauptsächlich oder vollständig psychischer Natur. Skin picking (Zwanghaftes Zupfen an der Haut), Trichotillomanie (Zwanghaftes Haare ausreißen), Pruritus sine materia (Juckreiz ohne erkennbare Ursache), Wahnsyndrome und chronisch vorgetäuschte Störungen gehören dazu.
- Dermatosen, die psychische Probleme hervorrufen:
Hierbei handelt es sich um psychische Störungen, die erst durch das veränderte äußere Erscheinungsbild bei schweren Hauterkrankungen, wie zum Beispiel starker Schuppenflechte, hervorgerufen werden. Oftmals besteht eine Wechselwirkung zwischen der psychischen Ursache einer Hauterkrankung und den psychischen Symptomen, die das Erscheinungsbild der Hauterkrankung auslösen.
Beispiele für den Einfluss der Psyche: Neurodermitis
Die Neurodermitis gehört zu den vererbten, körperlichen Hauterkrankungen, nicht zu den psychischen. Der Ausbruch der Krankheit wird jedoch oft durch psychische Faktoren wie Stress herbeigeführt. Auch spielt die Psyche beim Verlauf eine wichtige Rolle.
Nesselsucht (Urtikaria) ist ebenfalls meist psychisch bedingt
Bei der Nesselsucht geht man sogar davon aus, dass 80 % der Fälle eine psychische Ursache haben. Laut Kurt Seikowski, Psychologe an der Klinik für Dermatologie des Uni-Klinikums Leipzig und Mitglied des Arbeitskreises Psychosomatische Dermatologie, sei diese besonders häufig bei Menschen in der zweiten Lebenshälfte zu finden, die sich nicht mit der eigenen abnehmenden Leistungsfähigkeit abfinden wollten und daher überfordert waren.
Psoriasis (Schuppenflechte) – Teufelskreis Stress
Die Schuppenflechte gilt ebenfalls als Hauterkrankung, die genetisch veranlagt ist, aber durch negativen psychischen Stress ausgelöst werden kann. Psoriatiker berichten immer wieder von bestimmten psychosozialen Schwierigkeiten, wie Selbstbewusstseinsproblemen, dem Gefühl, von der Umwelt gemieden zu werden oder keinen Partner zu finden. Manche Sozialmediziner sehen in der Erkrankung eine Art Schutzpanzer, der Psoriatiker davor schützt, sich anderen Menschen zu sehr öffnen zu müssen. Die Angst vor Verletzungen und ein empfindsames Innenleben verstärken diese Abwehrhaltung. Gleichzeitig verstärkt ein akuter Schub den psychischen Stress. Ein Teufelskreislauf entsteht, der in der Therapie durchbrochen werden sollte.
Stressabbau zur Behandlung von Hautausschlägen
Hautausschläge können sehr unterschiedliche Ursachen und Grunderkrankungen aufweisen. Daher ist es bei länger andauernden Hauterkrankungen unentbehrlich, den Dermatologen oder den Hausarzt aufzusuchen, damit eine eindeutige Diagnose gestellt werden kann. Obwohl Dermatologen in ihrem Praxisablauf üblicherweise nicht auf psychologische Hintergründe eingehen können, sind vor allem jüngere Dermatologen mit der psychischen Komponente dieser Erkrankungen gut vertraut und verweisen weiter an psychotherapeutische Therapieangebote.
Wichtig ist es für alle Hauterkrankungen und Hautausschläge, die sich bei Stress verschlechtern, Techniken zum Stressabbau zu erlernen und sie regelmäßig in den Tagesablauf integrieren. Dazu eignen sich Methoden wie:
- Qi Gong oder Tai Chi
- Yoga
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- Meditation
- Autogenes Training
- Atemtraining
- Spaziergänge an der frischen Luft.
Homöopathie und Naturheilkunde bei Hautausschlägen
Es gibt verschiedene homöopathische Einzelpräparate, die für unterschiedliche Ausschläge geeignet sind. So behandelt zum Beispiel Lycopodium nässende Ausschläge am Kopf und hinter den Ohren bei gleichzeitig trockener und juckender Haut. Allium cepa hingegen wird bei Hautausschlag mit Bläschen und brennnesselartigem Juckreiz gegeben. Anacardium empfiehlt sich dagegen bei roten, stark juckenden Hautausschlägen. Die Wahl des individuell passenden Einzelmittels sollte man erfahrenen Homöopathen überlassen.
Mit der Komplex-Homöopathie kann der Stress als mitauslösender Faktor eines Schubs behandelt werden. Das Komplexmittel Calmvalera Hevert, in Tabletten- oder Tropfenform erhältlich, durchbricht die Stressspirale: Es wirkt gegen innere Unruhe und daraus resultierende Schlafstörungen.
Kamille wirkt sehr gut gegen Juckreiz und ist antibakteriell. Kamillenteeinfusionen können bei lauwarmer Temperatur mithilfe eines Wattebausches für 20 Minuten auf die betroffenen Stellen gelegt werden. Auch Cremes mit hochwertigem Kamillenöl, wie zum Beispiel Hewekzem novo Heilsalbe N, helfen bei wiederkehrenden Ekzemen, Hauttrockenheit und Juckreiz durch ihre stark entzündungshemmende Wirkung.
Apfelessig ist ebenfalls geeignet, da er antiseptisch wirkt und Bakterien und Pilze bekämpft. Die betroffenen Stellen sollten 30 Minuten mit Apfelessig benetzt werden und danach mit Wasser abgespült werden.
Heilerde ist nicht nur für Gesicht und Darm gleichermaßen effektiv und wohltuend, sondern auch für Hautauschläge. Die Heilerde wird in einer Schüssel zusammen mit etwas Wasser zu einer Paste verrührt, auf einen Wickel aufgetragen und auf den Ausschlag über Nacht aufgelegt.
Quellen und weiterführende Links:
Informationen und Pflichtangaben zu Calmvalera Tabletten