Übersäuerung – auch ein Stress-Phänomen

Stress kann eine Übersäuerung des Körpers zur Folge haben. Dies führt zu Müdigkeit, schlechtem Schlaf und mitunter auch zu Erkrankungen.

Stress kann eine Übersäuerung des Körpers zur Folge haben. Dies führt zu Müdigkeit, schlechtem Schlaf und mitunter auch zu Erkrankungen. | Bild: Mushy – Fotolia

Ohne erkennbaren Grund ständig müde, ausgelaugt und von schlechtem Schlaf geplagt? Hier lohnt es sich, den Säure-Basen-Haushalt näher zu betrachten. Eine Überlastung der natürlichen Säurepuffer des Körpers kann unter anderem durch Stress entstehen, denn dieser bringt unseren Hormonhaushalt und damit den Säure-Basen-Haushalt durcheinander. Die stressbedingte Übersäuerung des Körpers führt auf Dauer auch zu handfesten Erkrankungen.

Warum Stress zu einer Übersäuerung des Körpers führen kann

Unter Stress schüttet der Körper Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin aus, die ihn eigentlich für eine Kampf- oder Fluchtsituation wappnen sollen. In unserer bewegungsarmen Welt sind wir allerdings eher psychischem Stress ausgesetzt und haben nur begrenzt die Möglichkeit, Stresshormone durch körperliche Bewegung abzubauen. So verbleiben die Hormone länger im System und beeinträchtigen die Atmung, das Verdauungssystem und die Durchblutung. Diese drei Systeme müssen jedoch gut funktionieren, um den Körper vor Übersäuerung zu schützen. Gestresste Menschen atmen tendenziell oberflächlicher und hastiger. Allerdings wird der Sauerstoff vom Körper benötigt, um saure Abfallstoffe abzutransportieren und Energie zu produzieren. Der Körper reagiert auf die Stressatmung mit einer erhöhten Milchsäureproduktion, die die Übersäuerung weiter vorantreibt.

Welche anderen Faktoren fördern die Übersäuerung?

Übersäuerung hat jedoch meist mehrere Ursachen, die sich gegenseitig verstärken. Eine gewichtige Rolle spielt die Ernährung, denn verschiedene Lebensmittel und Getränke bilden bei der Verstoffwechselung einen Säureüberschuss. Diese werden normalerweise durch den Säurepuffer des Körpers unschädlich gemacht und über den Darm, die Atmung, die Haut und die Nieren ausgeschieden. Wer jedoch zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, schränkt damit die Ausscheidung über den Urin weiter ein. Genussmittel wie Rauchen und Alkohol fördern dabei die Übersäuerung, ebenso wie manche Medikamente (zum Beispiel Acetylsalicylsäure).

Diagnose einer chronischen Übersäuerung

Wer vermutet, dass er durch seine Ernährungsgewohnheiten oder Stress latent übersäuert ist, kann eine Übersäuerung am besten per Urin-Stick messen, der in der Apotheke frei erhältlich ist. Aufgrund der starken Schwankungen empfiehlt es sich, die Messung fünfmal täglich an fünf aufeinander folgenden Tagen durchzuführen – idealerweise zu identischen Tageszeiten (25 Messungen insgesamt). Denn der pH-Wert schwankt nicht nur zwischen verschiedenen Tagen, sondern erhöht sich meist auch noch im Tagesverlauf oder nach Mahlzeiten. Bei einem pH-Wert von 7 ist der Säure-Basen-Haushalt ausgeglichen, liegt er darunter, im sauren Bereich, herrscht ein Ungleichgewicht. Größer als 7,0 bedeutet, dass der Harn basisch ist. Notieren Sie sich zusätzlich, welche Lebensmittel Sie zu sich nehmen, um mögliche Schwankungen besser erklären zu können. Idealerweise liegt der pH-Wert des Urins im basischen Bereich und nur selten im sauren. Fachärzte bestimmten oftmals die Netto-Säureausscheidung (NAE= Net Acid Excretion), die aus dem Sammelurin über 24 Stunden errechnet wird.

Übersäuerung

Wurde eine Übersäuerung festgestellt, besteht Handlungsbedarf. Denn die latente Überbeanspruchung der körperlichen Puffersysteme führt zum Beispiel dazu, dass aus dem Knochen basisch reagierende Mineralien wie Phosphat und Kalzium zur zusätzlichen Pufferung freigesetzt werden und dadurch die Knochensubstanz abgebaut wird. Am einfachsten lässt sich die Übersäuerung durch Stressabbau und eine Umstellung der Ernährung vermeiden, da viele Lebensmittel im Stoffwechsel große Mengen an Säuren oder Basen produzieren. Zu den stark säurebildenden Lebensmitteln gehören zum Beispiel Fleisch und Wurst, Fisch, Käse, Milchprodukte, Brot, Backwaren, Eier, Getreide, und teils Alkohol. Basenbildner sind hingegen Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Salate, Saft, Kräuter, Molke, Tofu und Essig. Die folgenden fünf Schritte sind eine effektive Methode, um den Säure-Basen-Haushalt des Körpers auszugleichen:

  1. Stress lässt sich häufig einfach nicht vermeiden, jedoch kann man lernen, anders damit umzugehen. Oft hilft es bereits, im Alltag Entspannungsübungen und leichte Sporteinheiten oder Spaziergänge einzubauen. Auch Atemübungen sind sehr wirksam, um die Atmung und damit die Sauerstoffaufnahme zu harmonisieren. Sanfte und schnelle Hilfe bieten homöopathische Komplexmittel, wie zum Beispiel Calmvalera Hevert. Die darin enthaltenen neun sorgfältig ausgewählten Wirkstoffe unterbrechen den Teufelskreis aus Stress, innerer Unruhe und Schlafstörungen.
  2. Reduzieren Sie die Einnahme der Säurebildner, aber lassen Sie sie nicht gänzlich weg, da sie wichtige Nährstoffe enthalten. Als Faustregel gilt: Nehmen Sie 70 % Basenbildner und 30 % Säurebildner zu sich.
  3. Falls eine kontinuierliche basische Ernährung schwer umsetzbar ist, nehmen Sie hochwertige Basenprodukte aus der Apotheke ein.
  4. Bewegung, Sport und Sauna reduzieren nicht nur den Stress. Sie aktivieren auch den Kreislauf: Wir atmen tiefer und dadurch mehr Kohlendioxid aus. Gleichzeitig fördert das Schwitzen die Säureausscheidung über die Haut.
  5. Trinken Sie ausreichend, denn die Säureausscheidung geschieht hauptsächlich über die Nieren. Nehmen Sie dabei nur Wasser ohne Kohlensäure, Kräutertee oder stark verdünnte Fruchtsäfte zu sich, da Zucker, Kohlensäure und Kaffee ebenfalls Säure bilden. Um die Säureausscheidung zu unterstützen, können Sie ebenfalls Homöopathika wie Lymphaden Hevert Complex, Hepar-Hevert Lebertropfen und Solidago Hevert Complex kombinieren. Damit aktivieren Sie die Lymphe, Leber und Niere, um Schlacken auszuleiten.

Starke Säurebildner

Um für eine gesunde Ernährung eine Orientierung zu ermöglichen, gibt es für Lebensmittel den so genannten PRAL-Wert („Potential renal acid load“ = mögliche Säurebelastung der Niere). Der Wert gibt an, wie viele Säure pro 100 g eines Lebensmittels über die Niere ausgeschieden wird. In einer unten verlinkten Tabelle finden Sie eine Auswahl von Lebensmitteln, die Ihnen einen guten Eindruck über die jeweilige Säurebelastung vermittelt.(1) Positive Werte zeigen einen Säureüberschuss, negative einen Basenüberschuss an.

Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Stress