Kapitel 1: Ausleitung – Verfahren damals und heute
Der Wunsch, den Körper von Giften und Schadstoffen zu befreien, geht bis weit in die Antike zurück. Entsprechende Verfahren wurden schon vor über 2.000 Jahren angewendet. Auch heute spielt die sogenannte Ausleitung eine entscheidende Rolle in der Naturheilkunde, weiß Heilpraktiker Oliver Lorey aus Erlensee. Die Homöopathie unterstützt hier mit zahlreichen Wirkstoffen.
Entgiftung gab es schon im antiken Griechenland
Historische Quellen zur Ausleitung reichen zurück bis in die Antike. Der wohl bekannteste Anwender war der Arzt und Heilkundige Hippokrates (460 v. Chr.). In seinen schriftlichen Werken beschrieb er die Entgiftung und Regulation des Menschen. Er betrachtete den Menschen als Teil der Natur. Für Hippokrates resultierte Krankheit aus einem Ungleichgewicht der vier Körpersäfte (Blut, Schleim, schwarze und gelbe Galle). Diese nannte er Entmischungen und entwickelte daraufhin seine Säftelehre. Das Prinzip begründete die heutige Humoraltherapie.
Die vier Säfte entstammen der Analogie zu den vier Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde. Jedem dieser Säfte wird ein Organ zugeordnet, welches den betreffenden Saft speichert, umwandelt (aktiviert) oder erzeugen kann. Die Ausgewogenheit der Säfte (Eukrasie) ist gleichbedeutend mit der Gesundheit des Menschen. Krankheiten entstanden der Humoralpathologie zufolge durch Störungen (Dyskrasie) dieser Ausgewogenheit. Sie entstehen durch ein Fehlen, ein Zuviel oder ein Verderben eines oder mehrerer Säfte. Diese Störungen können durch Zufuhr des Gegenelements behandelt werden: so löscht Wasser Feuer aus und Erde stoppt Wind, also Luft.
In vielen Kulturen üblich
Das Viererschema findet sich auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin, Keltisch-Germanischen Heilkunst (die leider nur mündlich überliefert wurde), Ayurveda, Tibetischer Heilkunde oder der Orientalischen Heilkunst der Wurzeln (Ägyptische Medizin). War eines dieser Säfte im Übermaß vorhanden, wurde dieses Übermaß durch die verschiedensten Methoden reduziert (ausgeleitet). Zu den gängigen Verfahren zählten unter anderem Aderlass, Schröpfen, Baunscheidtieren, Cantharidenpflaster, Blutegel, Schwitzkuren oder Fastenkuren. Sie alle dienten dazu, Gift- und Schlackenstoffe auszuleiten und das Immunsystem zu stimulieren, um eventuelle chronische Prozesse aufzulösen.
Hydro-Colon-Therapie und mehr – Ausleiten in der Neuzeit
Moderne „Ausleitungsverfahren“ sollen den Körper wieder in die Lage versetzen, zu entgiften und das Milieu im Organismus zu verbessern. Zu ihnen gehören die Hydro-Colon-Therapie und Einläufe sowie neuere Methoden wie beispielsweise Basenbäder, Elektrolysebäder, Entgiftung über Fußpflaster oder Zeolithkuren. Diese Therapieverfahren gewinnen immer mehr an Bedeutung, da sich Menschen vielfach ungesund ernähren, etwa durch zu fettes, zu reichhaltiges oder zu zuckerreiches Essen, sowie ungünstige Lebensgewohnheiten pflegen. Ein Beispiel ist der Bewegungsmangel. Hinzu kommt noch der Einfluss, den die Umweltverschmutzung auf uns hat. Die Aufnahme von schädlichen Stoffen liegt heute weit über dem, was noch vor 100 Jahren von einem Menschen vertragen wurde. Unser Körper ist mit dieser Flut schlicht überfordert und schafft es nicht mehr, entsprechende Gifte loszuwerden. Die normale Stoffwechselfunktion wird gestört. Eine Ausleitung ein- bis zweimal im Jahr wäre aus diesem Grund sinnvoll und ideal.
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