Schöllkraut – Heimische Heilpflanze mit leberreingender Wirkung

Schöllkraut – Gift oder Reinigung für die Leber? Auf die Dosis kommt es an! | Bild: ©Photozi – stock.adobe.com

Schöllkraut wurde schon vor Jahrhunderten erfolgreich bei Beschwerden von Leber und Gallenblaseverwendet. Im Mittelalter setzte man den gelben Milchsaft entsprechend der Signaturenlehre in Bezug zur gelben Gallenflüssigkeit. Und schon damals lag die Naturheilkunde damit nicht ganz verkehrt, denn durch die moderne Arzneipflanzenforschung konnte eine galleflussfördernde Wirkung von Schöllkraut-Extrakten nachgewiesen werden.

Doch ganz ungefährlich ist die Pflanze nicht! Warum Schöllkraut heute fast nur noch in homöopathischen Mitteln zugelassen ist, wie etwa den Hepar Hevert-Präparaten, erfahren Sie hier.

Schöllkraut und seine Geschichte

Das Schöllkraut (lat. Chelidonium majus) zählt zurFamilie der Mohngewächse (lat. Papaveraceae). Sein natürliches Vorkommen umfasst Europa, das südliche Asien und Nordamerika [1].

Schöllkraut wächst gerne auf Ödland und Schuttflächen sowie in lichten Wäldern, an Wegrändern, Hecken und Mauern. Die krautige Pflanze bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden im Halbschatten und gilt als natürlicher Stickstoffanzeiger. Ihre Wuchshöhe beträgt bis zu etwa 70 Zentimetern.

Schöllkraut ist an seinen Blüten, bestehend aus vier leuchtend-gelben Kronblättern, den blaugrünen, gefiederten Blättern und den gelappten Fiederblättchen unschwer zu erkennen. Es besteht jedoch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Echten Johanniskraut. Verletzt man das Schöllkraut, tritt gelber Milchsaft aus, beim Zerreiben der Johanniskraut-Blüten roter Pflanzensaft [2, 3].

Schöllkraut und seine Wirkung

Schöllkraut ist ein alt bewährtes Hausmittel gegen Warzen und andere Hautbeschwerden. Daher auch der volkskundliche Name „Warzenkraut“. Zur äußerlichen Anwendung dient der bereits erwähnte gelb-orange Milchsaft, der in den Stängeln und Blättern des Schöllkrauts zu finden ist [3].

Bei der inneren Anwendung von Schöllkraut gibt es jedoch Einiges zu beachten:

Aufgrund der entkrampfenden und galletreibenden Wirkung werden bzw. wurden Zubereitungen aus Schöllkraut innerlich bei krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenwege und des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Diese Wirkung wird auf die enthaltenen Alkaloide (Benzylisochinolon-Derivate) zurückgeführt [2].

Doch bereits Hildegard von Bingen schrieb im 12. Jahrhundert n. Chr. in ihrer Physica, dass das Schöllkraut ein „dunkles und herbes Gift“ in sich trage, welches dem Menschen mehr schädlich als nützlich sei [2].

Tatsächlich wird seit 1998 vor Arzneimitteln mit Schöllkraut-Extrakt gewarnt, nachdem 1993 erste Verdachtsmeldungen bekannt wurden, dass diese abhängig von der Dosierung mehr oder minder schwere Leberschäden wie Gallestau und Hepatitis bis hin zu Leberversagen hervorrufen können.

Zweifelsfrei bestätigen ließ sich dies bisher nicht. Jedoch empfiehlt die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA seit 2011 für Schöllkraut und den daraus hergestellten Zubereitungen eine Einschränkung des zu behandelnden Personenkreises und der Menge der zu empfehlenden Tagesdosen. Infolge dessen verschwand eine ganze Reihe von Arzneimitteln vom Markt. Inzwischen sind nur noch Schöllkraut-Präparate mit einer maximalen Tagesdosis von 2,5 mg Gesamtalkaloiden erhältlich [4].

Schöllkraut als Homöopathikum wird jedoch nach wie vor erfolgreich und sicher in Komplexmitteln zur Behandlung von Leber-Galle-Beschwerden eingesetzt, so auch in Präparaten wie den Hepar Hevert Lebertropfen oder den Hepar Hevert Lebertabletten, beides naturheilkundliche Arzneimittel zur Behandlung von Leberfunktionsstörungen. Als Ausgangsmaterial für homöopathische Zubereitungen verwendet man den frischen Wurzelstock des Schöllkrauts mit seinen anhängenden Wurzeln [5, 6].

Kurioses und Interessantes zum Schöllkraut

Bei Lebererkrankungen sowie in Schwangerschaft und Stillzeit darf Schöllkraut nicht angewendet werden. Tee aus Schöllkraut ist heutzutage generell nicht mehr zu empfehlen [4], auch wenn die Pflanze zu medizinischen Zwecken bereits seit dem 1. Jahrhundert n. Chr. eingesetzt wird.

Ihr wissenschaftlicher Name Chelidonium (lat.) ist auf die berühmten Naturgelehrten der Antike, Dioskurides und Plinius, zurückzuführen. Das griechische Ursprungswort chelidon bedeutet „Schwalbe“ und beschreibt den Umstand, dass Schöllkraut mit dem Eintreffen der Schwalben im Frühjahr zu blühen beginnt und mit ihrem Wegzug im Herbst verwelkt. Laut Dioskurides und Plinius heilten die Schwalben mit dem Saft des chelidonion (griech.) außerdem ihre erblindeten Jungen [2].

Später, im Jahr 1651, beschrieb der englische Apotheker, Arzt und Astrologe Nicholas Culpeper neben der entkrampfenden und entstauenden Wirkung auf Leber und Gallenblase und anderer Anwendungsgebiete ebenfalls, dass Schöllkraut Schleier und Trübungen der Augen klären könne. Der gelbe Pflanzensaft solle jedoch zuvor mit Milch gemischt werden, um seine Schärfe zu mildern [7].

Welche Methoden der traditionellen Medizin sich auch in Zukunft noch bestätigen mögen: Bei Hevert werden Jahrhunderte alte, gute Erfahrungen der Naturheilkunde nicht nur bewahrt. Mithilfe des firmeneigenen Heilpflanzenanbaus wird das Wissen zur Herstellung natürlicher und sicherer Arzneimittel auch ständig weiterentwickelt – für eine nachhaltige Gesundheitsversorgung für die ganze Familie!