Heilpflanze vorgestellt: Der Sonnenhut (Echinacea)

Als Heilpflanze war der Sonnenhut schon den nordamerikanischen Ureinwohnern bekannt.

Die Sammelzeit der Wurzel des Roten Sonnenhuts liegt im Frühling. | Bild: Yanik Chauvin – Fotolia

Ein langer, erkältungsreicher Winter ist zu Ende und der Frühling steht vor der Tür. Im Frühling liegt auch die Sammelzeit für die Wurzel des Roten Sonnenhuts (Echinacea purpurea), der als naturheilkundlichen Mittel oder Presssaft das Immunsystem zu Höchstleistungen anregt und damit sehr effektiv vor Erkältungen schützt oder sie verkürzen kann. Sehen Sie hier unser Pflanzenprofil.

Steckbrief Sonnenhut (Echinacea)

  • Verwendete Pflanzenteile: Kraut und Wurzeln
  • Wirkstoffe: Polysaccharide, Kaffeesäurederivate, Alkamide, Polyacetylene, Flavonoide und ätherische Öle
  • Heilwirkung: Antibakteriell, entzündungshemmend, immunstimulierend, schmerzstillend
  • Ernte und Sammelsaison: Wurzel im Frühling und Herbst, Kraut kurz vor der Blüte zwischen Juli und August.
  • Familie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Vorkommen: Nordamerika

Der Sonnenhut von nordamerikanischen Ureinwohnern entdeckt

Die Prairie-Indianer Nordamerikas entdeckten seine Heilkraft schon vor langer Zeit für die Behandlung von Zahnschmerzen und Wunden. Im 19. Jahrhundert beobachtete ein nordamerikanischer Homöopath eine Indianerin bei der Zubereitung der Echinacea-Pflanze. Sie weihte ihn daraufhin in die Heilwirkung der Pflanze ein. Mit dem Pflanzenbrei wurden vor allem Jagdwunden verbunden, um die Heilung zu beschleunigen. Von da an erfuhr Echinacea in den USA eine steile Karriere als Heilpflanze, die vor allem eingesetzt wurde, um infektiöse und septische Fieber, Furunkel, Meningitis, Diphterie und andere Infektionskrankheiten zu bekämpfen. Anfang des 20. Jahrhunderts war sie die beliebteste Heilpflanze in den Vereinigten Staaten und verbreitete sich allmählich auch in Europa. Im Jahr 1906 wurde eine homöopathische Arzneimittelprüfung publiziert und ab 1924 fand an „E. angustifolia“ auch in Dr. Willmar Schwabes Homöopathischem Arzneibuch.

Sonnenhut wehrt Erreger ab wie der Igel seine Fressfeinde

Der botanische Name für Sonnenhut leitet sich von dessen Signatur ab, bei der das Aussehen auf eine mögliche Wirkung hinweist. Denn das altgriechische Wort echinos bedeutet eigentlich „Igel“. Der domförmige Blütenkopf weist dicht sitzende Röhrenblüten und der Fruchtboden stachelige Spreublätter auf, die man unweigerlich mit einem zusammengerollten Igel assoziiert, der seine Feinde abwehrt. Daher trägt die Pflanze auch den Namen „Igelkopf“.

Sonnenhut stärkt das Immunsystem

Echinacea wird vor allem zur Stärkung der Abwehrkräfte noch vor Beginn einer Infektionskrankheit oder beim Ausbruch eingesetzt. Dazu gehören grippale Infekte, Erkältungen, Atemwegs- aber auch Harnwegskatarrhe. Äußerlich wird Echinacea verdünnt angewendet für die Wundheilung, bei Ulcus cruris (Unterschenkelgeschwür) und Phlegmone (Infektionskrankheit der Weichteile). Die immunstimulierende und wundheilungsfördernde Wirkung ist in mehreren Studien nachgewiesen worden.

Vielfältige naturheilkundliche Anwendungsgebiete für Echinacea

In der Homöopathie wird hauptsächlich die Echinacea-Art Echinacea angustifolia angewendet. Die Arznei wird aus der frisch blühenden Pflanze und Wurzel gewonnen. Sie wird bei Immunschwäche, grippalen Infekten und unterstützend bei fieberhaften Erkrankungen und äußerlichen Entzündungen empfohlen. Dazu gehören auch Eiterungen und Wundinfektionen, Furunkel, Sepsis und das Gangrän. Ebenfalls wird Echinacea bei Hautentzündungen durch Insektenstiche und giftige Pflanzen verwendet. In folgenden Komplexmitteln von Hevert ist Echinacea als wichtiger Bestandteil enthalten:

In diesen Fällen sollten Sie mit Echinacea vorsichtig sein

Nebenwirkungen treten äußerst selten auf, aber es gibt einige Dinge zu beachten. Es sind vereinzelt allergische Reaktionen bekannt (Hautausschläge, Juckreiz, Atemnot), weswegen Allergiker grundsätzlich vorsichtig sein sollten und nur nach Rücksprache mit dem Arzt Echinacea einnehmen sollten, bei Allergie gegen Echinacea und andere Korbblütler ist gänzlich von einer Einnahme abzusehen. Gegenanzeigen einer Echinacea-Einnahme sind weiterhin bestimmte chronische, fortschreitende Erkrankungen wie Tuberkulose, Leukämie und Leukosen, Kollagenosen und andere Autoimmunerkrankungen, Multiple Sklerose, Aids und HIV-Infektionen und chronische Virusinfektionen. Frauen in Stillzeit und Schwangerschaft sollten Echinacea-haltige Präparate nur nach Rücksprache mit dem Arzt anwenden. Nehmen Sie Echinacea-Präparate nicht länger als 8 Wochen am Stück ein, da das Immunsystem nicht über einen langen Zeitraum stimuliert werden sollte.

Ist Echinacea für Kinder geeignet?

Kleinkinder unter zwei Jahren sollten keine immunstimulierenden Präparate verabreicht bekommen, da das Immunsystem noch nicht voll entwickelt ist. Um sicherzugehen, empfiehlt sich eine Einnahme von pflanzlichen Zubereitungen des Sonnenhutes erst ab dem 12. Lebensjahr in einer geringeren Dosis. Homöopathisch aufbereitet (potenziert) kann Echinacea vorher auch schon nach Rücksprache mit dem Arzt verwendet werden.