Vitamin D und Osteoporose – Kapitel 3: Vitamin D-Mangel macht die Knochen weich

Fehlt Vitamin D schon im Kindesalter, können Knochen weich werden

Fehlt Vitamin D schon im Kindesalter, können Knochen weich werden. | Bild: drubig-photo – fotolia

Wie beschrieben, spielt Vitamin D eine Schlüsselrolle im Knochenaufbau. Die Aufgabe des Hormons besteht darin, das angelieferte Kalzium in den Knochen einzubauen. Vitamin D und Kalzium sind also eng verbunden, haben aber jeweils noch andere, wichtige Aufgaben im Körper. Kalzium beeinflusst zum Beispiel auch die Arbeit des Muskels: es hat hier die Rolle des Botschafters und sorgt dafür, dass der Muskel sich anspannt und so seine Stärke entfalten kann. Auch hier ist Vitamin D der notwendige Partner.

Tritt ein Vitamin D-Mangel schon im Kindesalter auf, bleiben die Knochen weich und verformen sich (Rachitis). Im Erwachsenenalter entwickelt sich eine Osteomalazie, die sich weiter zur Osteoporose entwickeln kann. Bei einer Osteomalazie kommt es zu Schmerzen im gesamten Knochengerüst.

Schlaffe Muskeln

Vitamin D unterstützt zusätzlich das Immunsystem. Bei einer Unterversorgung des Vitamins wurde eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen beobachtet. Ein Vitamin D-Mangel führt zur Erkrankung der Skelettmuskel (Myopathie). Der Muskel ist geschwächt, die Muskelkraft ist herabgesetzt. Das Risiko auf Stürze erhöht sich dadurch, was gerade im Alter weitreichende Folgen haben kann.

Einige Studien zeigen Zusammenhänge zwischen einem Vitamin D-Mangel und der Entstehung von Diabetes Mellitus Typ 2, Krebserkrankungen, sowie Gefäß- und Herzerkrankungen, waswissenschaftlich derzeit weiteruntersucht wird.

Eine Unterversorgung von Vitamin D ist nicht direkt spürbar. Selbst wenn zum Beispiel die Muskelkraft nachlässt, schieben wir es vielleicht auf Müdigkeit oder das Alter zurück. Es gehört zur Ernährungsberatung, dass nach Beurteilung des Ernährungs- und Bewegungsprotokolls auf eine mögliche Vitamin D-Unterversorgung hingewiesen wird. Diese sollte vom Arzt abgeklärt werden. Dazu der Erfahrungsbericht einer Patientin aus meiner Praxis: „Wenn die Beine abends schwächelten, war die eigene Diagnose: Rückenbeschwerden. Im vergangenen Winter habe ich meinen Vitamin D-Status bestimmen lassen und bin über den niedrigen Wert erschrocken. Obwohl ich regelmäßig Fisch esse und mich viel draußen bewege, konnte ich keinen zufriedenstellenden Wert erreichen. In Absprache mit meinem Arzt habe ich täglich hochdosiertes Vitamin D eingenommen. Nach drei Wochen waren mein Blutwert im Normalbereich und die Muskelschwäche verschwunden.“ In den sonnenarmen Monaten gehört jetzt ein Vitamin D-Präparat neben einer ausgewogenen, abwechslungsreichen Lebensmittelauswahl sowie ausreichend Bewegung zum Tagesmenü der Betroffenen.

Vitamin D hat viele Aufgaben

Eine Unterversorgung von Vitamin D ist nicht zu unterschätzen. Noch kennen wir nicht alle Aufgaben, die das Sonnenvitamin in unserem Körper zu leisten hat. Hier sind noch weitere Studien erforderlich. Eines wissen wir jedoch: Unser Bedarf an Vitamin D ist über die Ernährung nicht zu decken. Die Sonne muss hier Hilfe leisten – durch unseren modernen Lebensstil ist die Hilfestellung jedoch oft unzureichend. Wollen wir die Folgen eines Vitamin D-Mangels vermeiden, empfiehlt sich die Supplementierung durch Vitamin D-Präparate. Die Höhe der Dosierung sollte nach Feststellung des Vitamin D-Status mit dem Arzt besprochen werden.

Lesen Sie hier alle Kapitel des Gästeblogs der Ernährungsberaterin Ingrid Acker.