Glutenfreie Diät von Patienten mit Zöliakie: Vorsicht Nährstoffmangel

Patienten mit Zöliakie müssen auf Gluten und damit auf Getreide verzichten. Dadurch kann ein Mangel an Nährstoffen entstehen.

Patienten mit Zöliakie müssen auf Gluten und damit auf Getreide verzichten. Dadurch kann ein Mangel an Nährstoffen entstehen. | Foto: Marco2811 – fotolia

Wer an Zöliakie leidet, dem hilft bislang nur eines: lebenslang auf glutenhaltige Nahrungsmittel zu verzichten. Das allein ist schon eine große Herausforderung. Doch durch den Verzicht auf Getreide wie Weizen, Gerste und Co. droht eine Unterversorgung mit wichtigen Nährstoffen wie B-Vitaminen, Folsäure, Magnesium und Eisen, wie eine Untersuchung an Patienten der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) gezeigt hat.

Getreide versorgt den Körper mit Kohlenhydraten, Vitaminen und Ballaststoffen. Doch immer mehr Menschen vertragen das darin enthaltene Gluten nicht. Übelkeit, Durchfall und Blähungen sind typische Zeichen der als Zöliakie bezeichneten autoimmunen Reaktion im Dünndarm. Heilbar ist die Zöliakie bislang nicht. Mit dem Verzicht auf Lebensmittel mit Gluten lassen sich die Beschwerden allerdings in den Griff bekommen. Doch wie sieht es mit der Nährstoffaufnahme aus? Für deutsche Zöliakie-Patienten liegen jetzt erstmals Daten vor: Laut einer Untersuchung des Frankfurter Crohn Colitis Zentrums nehmen sie im Vergleich zu Menschen, die Gluten vertragen, weniger Nährstoffe auf. Besonders gravierend ist die Mangelversorgung mit B-Vitaminen, Folsäure, Magnesium und Eisen. Zöliakie-Patienten sollten deshalb regelmäßig auf eventuelle Mangelzustände hin untersucht werden, so die Frankfurter Wissenschaftler.

Doch auch ohne Gluten kann man sich heute so ausgewogen ernähren, dass man alle wichtigen Nährstoffe in ausreichender Menge zu sich nimmt. Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e. V. (www.dzg-online.de) bietet praktische Hilfestellung und Unterstützung sowie umfangreiche Informationsmaterialien wie eine Zusammenstellung glutenfreier Lebens- und Arzneimittel. Bestehen allerdings Defizite, sollten die fehlenden Nährstoffe in Absprache mit dem Arzt und/oder Ernährungsberater über einige Wochen oder auch längerfristig zusätzlich zugeführt werden.