Autismus durch Nährstoffmangel?
Autismus ist eine neurologische Entwicklungsstörung, die sich bei Betroffenen unterschiedlich auswirkt und komplexe Symptome hervorruft. Die Informations- und Wahrnehmungsverarbeitung ist gestört, was sich auf die Entwicklung der sozialen Interaktion, der Kommunikation und des Verhaltensrepertoires auswirkt. Forscher arbeiten daran, mögliche Zusammenhänge zwischen Autismus, dem Immunsystem und Mikronährstoffen wie Vitamin B6, Vitamin D oder Zink zu finden.
Das lesen Sie in diesem Artikel:
Was ist Autismus?
Unterformen des Autismus
Frühkindlicher Autismus
Atypischer Autismus
Asperger-Syndrom
Vitamin D3 in der Behandlung von Autismus
Fördert Vitamin B6-Mangel Autismus?
Zink für die Autismus-Prophylaxe?
Was ist Autismus?
Kinder mit Autismus können bestimmte Informationen aus der Umwelt nur schwer verarbeiten. Sie leiden an einer neurologischen Entwicklungsstörung, die sich besonders auf ihr Sozialleben auswirkt. Die Interaktion mit anderen Menschen fällt ihnen schwerer als gewöhnlich, weil die Kommunikationsfähigkeit und das soziale Verständnis beeinträchtigt sind. Autisten haben Schwierigkeiten, die emotionalen Signale ihrer Mitmenschen zu entschlüsseln. Eine unsichtbare Barriere scheint Menschen mit Autismus von ihrer Umwelt zu trennen. Sie meiden oft den direkten Augenkontakt und die Interaktion mit anderen Menschen. Gleichzeitig zeigen sie selbst wenig Emotionen, dafür aber Verhaltensweisen, Routinen und Stereotypien, die sie regelmäßig wiederholen. Prof. Theo Klauß, Professor für Pädagogik für Menschen mit geistiger Behinderung an der PH Heidelberg, nennt ein Beispiel für Stereotypien: „Sich stundenlang mit den eigenen Händen beschäftigen oder mit den Händen vor dem Gesicht wedeln oder stundenlang Sand rieseln lassen sind Beispiele für Stereotypien, die für Autisten typisch sind.“
Unterformen des Autismus
Man spricht heutzutage bei Autismus treffender von „Autismus-Spektrum-Störung“ (ASS), da sich Autismus nicht als klar umrissenes Krankheitsbild äußert, sondern mit einem ganzen Spektrum an Symptomen einhergeht, von denen die Betroffenen meist nur einige wenige in der Gesamtheit gemeinsam haben. Die WHO unterteilt den Oberbegriff der „Autismus-Spektrum-Störung“ in den „Frühkindlichen Autismus“, den „Atypischen Autismus“ und das „Asperger-Syndrom“.
Frühkindlicher Autismus
Der Frühkindliche Autismus (Kanner-Syndrom) beginnt schon vor dem dritten Lebensjahr und wurde erstmalig von Leo Kanner in 1943 beschrieben. Typisch ist, dass Störungen sozialer Interaktion, Kommunikation und stereotype Verhaltensmuster sich entweder in den ersten Lebensmonaten entwickeln, oder sich bereits entwickelte Fähigkeiten im zweiten oder dritten Lebensjahr zurückentwickeln. Meist haben diese Kinder sogar Schwierigkeiten, einen ungestörten Kontakt zu ihren Eltern oder engsten Vertrauenspersonen aufzubauen. Sie reagieren ängstlich oder gar panisch auf jegliche Veränderungen des geregelten Tagesablaufes. Die Sprachentwicklung ist ebenfalls gestört. Oft beginnen die Kinder erst spät zu sprechen und wiederholen zuvor Gesagtes, ohne oft die Bedeutung zu verstehen.
Atypischer Autismus
Beim Atypischen Autismus entwickelt sich das Krankheitsbild hingegen erst ab dem vierten Lebensjahr. Atypisch wird diese Form deshalb genannt, weil nur einige wenige Symptome in das Autismus-Spektrum passen. In die Gruppe fallen Kinder mit einem sogenannten „hochfunktionalen“ Autismus, deren Sprachverzögerung und Intelligenzminderung nur leicht ausgeprägt sind. Die meisten Kinder weisen jedoch alle Zeichen des Autismus-Spektrums auf, zeigen aber nur wenig stereotypes Verhalten.
Asperger-Syndrom
Das Asperger-Syndrom zeigt viele Ähnlichkeiten mit dem Autismus-Spektrum, das sich insbesondere durch die Schwierigkeiten der sozialen Interaktion, eine andersartige Wahrnehmungsverarbeitung und das Bedürfnis nach Kontinuität im Alltag ausdrückt. Menschen mit Asperger-Syndrom haben nur geringe Sprachprobleme oder sogar die Fähigkeit, sich komplex ausdrücken zu können. Jedoch verstehen sie die emotionalen und sozialen Aspekte eines Gespräches nur schwer. Das äußert sich in Schwierigkeiten, die Körpersprache und Gesichtsausdrücke zu interpretieren, ein Gespräch harmonisch zu beginnen oder zu beenden oder Metaphern, Sarkasmus und Witze zu deuten. Oft entwickeln Menschen mit Asperger-Syndrom dafür Spezialinteressen, in manchen Fällen mit einem erstaunlich tiefgreifenden Wissen, das sie in ihrem Berufsleben gewinnbringend einsetzen können.
Vitamin D3 in der Behandlung von Autismus
In den letzten Jahren wurde des Öfteren ein Zusammenhang zwischen Autismus und einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel hergestellt. In einer kleineren randomisierten Doppelblindstudie von 2016 konnte ein Forscherteam der Association for Child and Adolescent Health nachweisen, dass sich die Autismus-Symptome unter einer 4-monatigen Gabe von 300 IE Vitamin D3 pro Kilogramm Körpergewicht und Tag deutlich besserten. Bei der Hälfte der Probanden verschwanden die Symptome sogar vollständig. Zuvor hatte der amerikanische Arzt Dr. JJ Cannell bereits in einer Übersichtsarbeit darauf hingewiesen, dass autistische Kinder einen deutlich verringerten Vitamin-D-Spiegel hatten, und das oftmals schon nach der Geburt. Es fehlen jedoch aktuell weitere und größere Studien, um diesen mutmaßlichen Zusammenhang wirklich zu belegen.
Diese Ergebnisse sollten außerdem nicht zu einer medizinisch unkontrollierten Gabe von Vitamin D ermuntern. Seitdem diese Zusammenhänge bekannt geworden sind, häufen sich auch Berichte über Überdosierungen von Vitamin D bei autistischen Kindern. In dem Glauben, viel hilft viel, werden manchmal gleich mehrere Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel gleichzeitig verordnet, ohne jedoch im Labor regelmäßig den Vitamin-D-Spiegel kontrollieren zu lassen.
Wichtig ist es vielmehr, ein gutes Mittelmaß zu finden und einen entgleisten Vitamin-D-Spiegel wieder in den empfohlenen Korridor zu bringen und dort zu halten. Die hochdosierte Vitamin D-Therapie sollte daher zusammen mit dem Kinderarzt geplant und durchgeführt werden. Hochwertige Vitamin D-Präparate, wie Vitamin D3 Hevert 4000 IE, eignen sich besonders für eine bedarfsorientierte Vitamin D-Substitution.
Fördert Vitamin B6-Mangel Autismus?
Das Deutsche Grüne Kreuz berichtet von einer kleineren kontrollierten Studie, in der eine hochdosierte Vitamin B6-Therapie bei 30 % der Probanden zu einer deutlichen Besserung führte. Weitere kleine Studien, teils mit methodischen Schwächen, teils mit sehr kleinen Probandengruppen, berichten ebenfalls von positiven Ergebnissen. Dennoch reicht die Studienlage derzeit nicht aus, die förderlichen Auswirkungen einer Vitamin B6-Therapie zu bestätigen.
Erfahrungsberichte von behandelnden Ärzten und betroffenen Eltern lassen aber darauf schließen, dass das Potenzial dieser Therapie weiter untersucht werden sollte. Denn ein Vitamin B6-Mangel führt zu Störungen des Eiweißstoffwechsels und damit auch der Bildung von Nervenzellen. Daraus könnten sich Entwicklungsstörungen neuronaler Netze ergeben, die bei Autismus ebenfalls eine Rolle spielen. Das gilt übrigens auch schon während der Schwangerschaft oder im Rahmen der Stillzeit. Daher sollte nach Rücksprache mit dem Arzt bei Verdacht auf einen Mangel entsprechend supplementiert werden. Hochdosierte Präparate wie Vitamin B6 Hevert helfen bei solchen Mangelzuständen und sichern die Versorgung besonders dann, wenn ein erhöhter Bedarf besteht: in allen Wachstumsphasen.
Zink für die Autismus-Prophylaxe?
In Japan stellten Forscher in einer Studie von 2011 bei annähernd 2000 autistischen Kindern fest, dass ca. die Hälfte der Kinder in der Altersgruppe von 0 bis 3 Jahren an einem Zinkmangel litt. Viele Ärzte bestätigen zudem, dass viele neurologische und psychiatrische Störungen in Zusammenhang mit einem Mangel an Vitalstoffen wie Zink stehen. Doch ein gesicherter Zusammenhang zwischen einem Zinkmangel und Autismus konnte noch nicht hergestellt werden.
>Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema “Vitamin D und Vitamin D-Mangel”
Quellen und weiterführende Links:
Informationen und Pflichtangaben zu Vitamin D3 Hevert 4000 IE