Empfehlungen für eine gesunde Ernährung von Pastor Felke

Wer sich heute gesund ernähren will, kann auch in den 100 Jahre alten Überlieferungen von Pastor Emanuel Felke Anregungen finden

Wer sich heute gesund ernähren will, kann auch in den 100 Jahre alten Überlieferungen von Pastor Emanuel Felke Anregungen finden. |
Bild: Hevert

Der berühmte Pastor Emanuel Felke, einer der Wegbereiter der Naturheilkunde und Mitbegründer der Komplexmittel-Homöopathie, verschrieb seinen Patienten nicht nur viel Bewegung an der frischen Luft und Lehmbäder, sondern auch einen Speiseplan nach ziemlich strengen Vorschriften. Wer sich heute gesund ernähren will, kann auch in diesen über 100 Jahre alten Überlieferungen praktische Anregungen und Hilfestellungen finden.

Felke legte viel Wert auf eine möglichst fleischarme, naturbelassene Ernährung. Nüsse und Obst waren in seinen Ernährungsplänen eine wichtige Grundlage. Gerade das heimische Beerenobst sollte – am besten ungekocht – verzehrt werden. Ergänzt werden konnte dies durch vollwertiges Schrotbrot mit ein wenig Fett, dafür aber mit vielen Kräutern – Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebeln. Verzichten sollte man dagegen auf übermäßige Mengen an Fleisch, das laut Felke den Körper nur reize.

Langsames Kauen für bessere Verdauung

Und ein weiterer wichtiger Tipp von Felke: gründlich kauen! Intensives und langsames Kauen erleichtert dem Darmtrakt die Verdauungsarbeit und unterstützt die Aufschlüsselung der wertvollen Nährstoffe erheblich – und das, so Felke, heile schon die Hälfte aller Krankheiten!

Pastor Felkes Getränkeempfehlung

Bei den Getränken war neben Wasser die Milch für Felke das wichtigste Nahrungsmittel, allerdings frisch und ungekocht – und damit mit der heute üblichen, technisch weiterverarbeiteten „Industriemilch“ nicht vergleichbar. Kaffee und schwarzer Tee fand er nicht grundsätzlich schlecht, aber seiner Meinung nach würden sie vor allem von denjenigen getrunken, die sie nicht vertragen. Wenn man diese Regeln zur Ernährung einhält, lebt man laut Felke schon deutlich gesünder als zuvor.

Milch als wichtigstes Nahrungsmittel

Aus heutiger Sicht ist Kuhmilch nicht unumstritten, weil sie von vielen nicht vertragen wird. Früher waren allerdings Krankheiten wie Laktoseintoleranz oder Milcheiweißallergien vollkommen unbekannt, sind es doch Erkrankungen der modernen Zivilisationsgesellschaft, die zu Felkes Zeiten nicht oder kaum vorkamen. Zur Verdeutlichung dessen, was Felke mit „Milch“ meinte, hilft ein Blick in Pastor Felkes Gesundheitsprogramm:

„Wollte man heute einwandfreier MiIch sicher sein, müsste man beim eigenen Kuhstall beginnen. Die Monopolstellung der Molkerei verbietet dem Produzenten, auch nach der Sanierung, sie im Kuhstall zu holen, als wenn wir im Atomzeitalter keiner größeren Gefahr ausgesetzt seien! Je „veredelter” und „gehobener” ein Lebensmittel, umso kritischer ist es zu betrachten. Zurzeit gibt es Vorzugsmilch, sehr teuer, aber als einzige unseren Bedingungen genügend. Sie geht vom Erzeuger direkt zum Verbraucher, unter Umgehung der Molkerei. Sie trägt den Tagesstempel und die Stallangabe bei natürlichem Fettgehalt. Pastor Felke empfahl, grob gesprochen, die frische, noch süße Milch, mehr den Jugendlichen, die gesäuerte den Älteren. Die Süßmilch natürlich unverändert und möglichst direkt frisch von der Kuh. Alle mit Hitze behandelte Milch ist verboten, wie alle Lebensmittel so natürlich wie möglich sein sollen. Er machte auch den Joghurt bekannt, der heute gradezu modern geworden ist, doch leider nicht ohne Einschränkung. Achten Sie auf den Tagesstempel! Joghurt, der länger in der Kühlanlage gestanden haben kann, ist in der Lage, Verheerung unter unseren Darmbakterien anzurichten. Sicherer geht man, die Vorzugsmilch in Satten aufzustellen und als Dickmilch zu essen. Die, wenn auch noch nicht überall erhältliche BIOGURTH ist ebenfalls sehr zu empfehlen. Für das Alter und zur Vorbeugung gegen Verkalkungsprozesse sei die Buttermilch empfohlen. Selbst die Molkerei-Buttermilch ist immer noch wertvoll.“ (Original aus: „Die Felke Heildiät“ von Dr. med. Marg. Finger. In: Pastor Felke’s Gesundheitsprogramm. Hrsg. Felke-Bund e.V. Sobernheim-Nahe, 1961/1962)

Hier finden Sie Original-Felke-Rezepte



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