So unterscheiden Sie eine Erkältung von einer Grippe

Eine akute Erkältungsphase dauert in der Regel sieben Tage.

Typisch für eine Grippe sind besonders starke Kopfschmerzen, die sie wiederum von einer Erkältung unterscheiden. | Bild: photoillustrator.eu – Fotolia

Es ist Grippewellezeit. Doch selbst Ärzten fällt es schwer, eine Grippe von einer Erkältung nur anhand der Beschwerden zu unterscheiden. Diese können sich insbesondere durch die Schwere der Symptome und die Erkältungsphasen unterscheiden. Wie Sie die beiden trotz ähnlicher Symptome sicher unterscheiden und welche Hausmittel bei beiden besonders gut helfen, erfahren Sie in diesem Artikel.

Eine Grippe wird durch Influenzaviren hervorgerufen, eine Erkältung hingegen durch andere Atemwegserreger, wie zum Beispiel Adenoviren, Rhinoviren, Parainfluenzaviren oder RS-Viren. Diese verursachen ähnliche Symptome, die aber meist viel milder ablaufen und einen anderen Krankheitsverlauf haben. Ob Sie an einer Grippe oder einer Erkältung (oft auch „grippaler Infekt“ genannt) erkrankt sind, lässt sich eigentlich nur durch einen Nasen-/Rachenabstrich zweifelsfrei feststellen.

Es gibt aber bestimmte Symptome und Beschwerden, anhand derer Sie einen Grippeverlauf von einem Erkältungsverlauf unterscheiden können:

  • Die Grippe überfällt Sie regelrecht mit hohem Fieber bis 40 Grad, Gliederschmerzen, Halsweh und trockenem Husten. Dagegen entwickelt sich eine Erkältung langsam. Es treten täglich wechselnde Symptome auf, die mit einer laufenden Nase oder Halsschmerzen beginnen.
  • Bei einer Grippe fühlen Sie sich deutlich kränker: Starke Kopfschmerzen und Muskelschmerzen sind wahrscheinlicher, Frösteln und Schüttelfrost ausgeprägter. In den Phasen einer Erkältung beschränken sich die Symptome meist „auf den Kopf“, mit leichtem Kopfschmerz, laufender Nase und Halsschmerzen.
  • Der Übertragungsweg bietet leider keine Anhaltspunkte: Grippe und Erkältungen werden beide meist durch Tröpfcheninfektion übertragen (durch Husten, Niesen oder Sprechen). Nur selten werden Sie durch Händeschütteln oder Türklinken übertragen (Schmierinfektion).
  • Manche Menschen können auch milde Grippeverläufe erleben, die wie eine Erkältung anmuten.
  • Laut WHO sogar eher die Regel als die Ausnahme: Bei 80% der Grippefälle verläuft die Infektion still oder nur sehr leicht, ohne dass es die Erkrankten mitbekommen. Nur 20 % machen einen schweren Verlauf durch, mit den oben genannten Symptomen.

Die Grippe dauert länger

Die Zeit zwischen dem Erregerkontakt und dem Ausbruch der Krankheit, also die Inkubationszeit, beträgt bei den meisten Viren einige Tage. So auch bei Erkältungs- und Influenzaviren. Erst wenn die Symptome begonnen haben, sind Erkrankte in der Regel sieben bis 14 Tage ansteckend. Eine Grippe ist meist hartnäckig und erfordert ca. eine Woche Bettruhe und noch länger, um komplett wieder auszuheilen. Kommt noch eine so genannte Sekundärinfektion mit Bakterien hinzu oder ist das Immunsystem anderweitig geschwächt, kann die Genesung sogar mehrere Wochen dauern.

Erkältungsphasen und Erkältungsverlauf

Während des Erkältungsverlaufs sind die Symptome nicht nur milder, sie klingen auch schneller wieder ab – meist fühlen Sie sich schon nach wenigen Tagen deutlich besser. Die akute Erkältungsphase dauert aber trotzdem ebenfalls sieben Tage. Eine Erkältung beginnt oft am zweiten Tag nach der Infektion mit Halskratzen und kurz darauf Halsschmerzen. Danach kommt an Tag drei ein Schnupfen dazu, gepaart mit Kopf- und leichten Gliederschmerzen. Erst an Tag sechs des Erkältungsverlaufs setzt dann trockener Husten ein, der später „produktiv“ wird (Sekret löst sich beim Husten) und noch einige Tage anhält.

Wirksame Hausmittel bei Erkältung und Grippe

Grundsätzlich gilt: Hausmittel, die bei einer Erkältung helfen, tun das auch bei einer Grippe. Jedoch können Sie bei der Grippe weitere Maßnahmen gegen Fieber, Schüttelfrost und Gliederschmerzen ergreifen. Hier finden Sie die Hausmittel und naturheilkundlichen Mittel, die bei beiden helfen:

Halsschmerzen – Gehen Sie regelmäßig nach draußen, um der trockenen Heizungsluft zumindest kurzzeitig zu entkommen. Denn sie schadet den Schleimhäuten. Regelmäßige Kältereize sind zudem wichtig, um das Immunsystem anzukurbeln. Um eine Halsentzündung zu bekämpfen, können Sie zum Beispiel auf Propolisgranulat vom Imker zurückgreifen. Die Einnahme wirkt Bakterien und Viren hemmend, insbesondere im Rachenraum. Aber auch eine Kamillenspülung oder Fencheltee mit Honig fördern die Heilung und wirken antientzündlich.

Schnupfen – Bestimmte naturheilkundliche Arzneimittel wie Sinusitis Hevert SL wirken abschwellend und entzündungshemmend auf Nase und Rachenraum. Die darin kombinierten Wirkstoffe lindern auch Zerschlagenheit, Kopfdruck und Niesreiz. Spülen Sie zusätzlich einmal täglich die Nase mit Kochsalzlösung aus der Apotheke. So werden anhaftende Viren und Bakterien aus den Nebenhöhlen und von den Nasenschleimhäuten entfernt. Schnupfensprays eignen sich hingegen nur kurzzeitig (maximal eine Woche), um besser in den Schlaf zu finden. Nach nur wenigen Tagen gewöhnt sich sonst der Körper an den Wirkstoff und die Nasenschleimhäute schwellen nun immer zu.

Husten – Ein Löffel Honig, pur eingenommen oder mit einer Tasse warmer Milch, lindert Reizhusten. Ebenfalls bewährt ist der Zwiebelsirup mit seinen ätherischen Ölen. Eine Zwiebel wird in kleine Würfel geschnitten, mit Zucker bestreut und über Nacht in einem Einweckglas gelagert. Der Zwiebelsaft wird abgegossen und mehrmals täglich eingenommen.

Fieber bei Grippe – Trinken Sie viel Flüssigkeit und gönnen Sie sich viel Ruhe und Schlaf. Kalte Wadenwickel sollten dann zum Einsatz kommen, wenn Ihnen auch warm ist. Wadenwickel helfen, das hohe Fieber zu senken. Apfelessig enthält Säuren, die die Hitzeabgabe über die Haut beschleunigen. Nehmen Sie bis zu dreimal täglich dafür ein Glas Wasser mit zwei Esslöffeln Apfelessig und einen Teelöffel Honig ein. Hühnersuppe aus frischen und hochwertigen Zutaten stärkt zudem das Immunsystem und liefert die beim Schwitzen verlorenen Mineralstoffe.

Schüttelfrost bei Grippe – Nun heißt es, warm einpacken und Lindenblütentee oder Holunderblütentee trinken. Diese haben eine schweißtreibende Wirkung. Sobald der Körper zu schwitzen beginnt, setzt bereits die Linderung ein.

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