Laktoseintoleranz: Blähungen durch Milchzucker

Viele Deutsche haben im Alltag mit Blähungen und Durchfall zu kämpfen, da sie Laktose nicht ordentlich verdauen können.

Laktose, der in Milch sowie Milchprodukten enthaltene Zuckeranteil, bereitet Menschen mit Laktoseintoleranz Probleme. | Bild: yamix – Fotolia

Im Zuge einer Laktoseintoleranz leiden viele Menschen unter den gleichen typischen Beschwerden: Bauchgrummeln, Blähungen und Durchfall. 12 Millionen Deutsche können den Milchzucker Laktose nicht oder nur schwer verdauen. Doch das heißt meist nicht, dass man ständig auf alles verzichten muss. Über die Laktose-Unverträglichkeit, wie sie sich feststellen lässt und welche Dinge mitunter Beschwerden vorbeugen können.

75 Prozent der Erwachsenen weltweit können Milch nicht verdauen. Ihnen fehlt das Enzym Laktase, mit dem Säuglinge den Milchzucker Laktose aufspalten. Denn: Die Bildung des Enzyms Laktase, das den Milchzucker in verwertbare Zuckerarten aufspaltet, geht nach der Säuglingszeit zurück. Ganz einfach, weil nach der Stillzeit die Milch nicht mehr Hauptnahrungsmittel ist. Milchzucker-Unverträglichkeit ist bei Erwachsenen also an sich der biologische Normalfall. Die meisten Europäer aber können aufgrund einer Genmutation, der sogenannten Laktasepersistenz, ein Leben lang Milch trinken, ohne Bauchschmerzen zu bekommen. Durchschnittlich 90 Prozent der erwachsenen Nordeuropäer vertragen Milch. Mit jedem Schritt Richtung Süden aber nimmt die Zahl der Menschen mit Laktoseintoleranz zu. In Südeuropa leiden mehr als zwei Drittel der Menschen darunter. Doch auch bei den Europäern nimmt die Laktaseproduktion im Laufe des Lebens ab. Bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger.

Laktose – wie wird der Milchzucker verdaut?

Die Laktose (aus dem Lateinischen von lactis = Milch und der Endung -ose für Zucker) ist der in der Milch und allen Milchprodukten enthaltene Zuckeranteil. Laktose kommt ausschließlich in tierischer Milch (z. B. von Kühen), Milchprodukten sowie der menschlichen Muttermilch vor. Die Laktose ist ein Zweifachzucker. Damit unser Körper sie verwerten kann, muss er die Laktose bei der Verdauung in die zwei Zuckermoleküle Galaktose (Schleimzucker) und Glukose (Traubenzucker) aufspalten. Dafür braucht er das Enzym Laktase. Es wird in den Schleimzellen des Dünndarms gebildet. Nach der Aufspaltung im Dünndarm gelangen die Einfachzucker Glukose und Galaktose in die Blutbahn. Ohne Laktase gelangt die Laktose unbehelligt weiter in den Dickdarm. Dort zersetzen Darmbakterien den Milchzucker in Kohlendioxid, Milch- und Essigsäure. Und diese Gase und Säuren verursachen im Darm die unangenehmen Beschwerden wie beispielsweise den aufgeblähten Bauch.

Laktoseintoleranz – was ist das genau?

Laktose-Intoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit ist keine Allergie oder Krankheit, sondern eine Verdauungsstörung durch einen Mangel des Verdauungsenzyms Laktase. Sehr selten ist eine angeborene Form der Laktoseintoleranz, bei dem das Enzym von Geburt an fehlt. Betroffene müssen sich lebenslang konsequent laktosefrei ernähren. Am häufigsten ist ein Laktasemangel durch die im Laufe des Lebens sinkende Produktion des Enzyms (primäre Laktoseintoleranz). Meistens beginnt der Verlust schon ab dem zweiten Lebensjahr. Symptome treten typischerweise im Laufe des Erwachsenenalters auf. Wie viel Laktose vertragen wird, hängt von der Menge der noch aktiven Laktase und der Aufnahmemenge von Milch bzw. Milchprodukten ab. Wird Laktose gemieden bzw. die Zufuhr verringert, verschwinden die Beschwerden. Schließlich kann es durch bestimmte Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder auch durch Medikamente wie Antibiotika zu einer vorübergehenden Laktoseintoleranz (sekundäre Laktoseintoleranz) kommen. Sobald die Ursache behoben ist und der Darm sich wieder erholt hat, wird in diesen Fällen auch wieder Laktose vertragen.

Laktoseintoleranz – wie feststellen, ob man betroffen ist?

Bevor man seine Ernährung auf eigene Faust umstellt, sollte die Ursache der Beschwerden unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Denn Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall können viele Ursachen haben, von falscher Ernährung bis hin zu Stress, Angststörungen und Depressionen. Zudem ist es meist nicht nötig, komplett auf Milch und Milchprodukte zu verzichten. Entscheidend ist, seine persönliche „Schmerzgrenze“ auszuloten. Während ein Latte Macchiato des Guten zu viel sein kann, macht ein Kaffee mit weniger Milch eventuell keine Probleme. Der Hausarzt ist in der Regel der richtige Ansprechpartner. Entscheidend für die Diagnose ist der Wasserstoffatemtest (H2-Laktose-Atemtest). Dabei wird der Gehalt von Wasserstoff (H2) im Atem gemessen, bevor der Patient eine Laktose-Lösung getrunken hat, und wiederholt über mehrere Stunden danach. Das Gas entsteht, wenn Laktose nicht verdaut, sondern im Darm vergoren wird.

Laktoseintoleranz – nach der Diagnose nie wieder Milch?

Die Diagnose Laktoseintoleranz bedeutet meist nicht, dass alle Milchprodukte auf die rote Liste müssen. Viele Betroffene haben eine sogenannte Restverträglichkeit für Laktose. Kompletter Verzicht ist dann nicht nötig. Das ist gut, denn Milch und Milchprodukte sind wichtige Eiweiß- und Kalziumlieferanten. Zudem kann man einiges tun, damit Laktose besser vertragen wird und keine Beschwerden entstehen:

  • Laktosehaltige Nahrungsmittel über den Tag verteilt essen
  • Milch und Milchprodukte nicht solo essen, sondern mit anderen Nahrungsmitteln kombinieren. Also z. B. Joghurt ins Müsli geben. Dann bleibt die Nahrung länger im Darm und die Laktase-Enzyme haben mehr Zeit für ihre Aufgabe.
  • Produkte mit lebenden Milchsäurebakterien sind bekömmlicher
  • Laktosearme Milchprodukte wie Butter und reifer Käse enthalten weniger Laktose als Frischkäse, Quark und Schmelzkäse.
  • Laktose steckt auch in vielen anderen Lebensmitteln wie Ketchup, Fertigmüslis, Konserven, Wurstwaren oder Fertiggerichten. Hinter Inhaltsstoffen wie Milchzucker, Milch(pulver), Lactose, Lactosemonohydrat, Molken(pulver), Sauermolken(pulver), Süßmolken(pulver), Sahne(pulver), Rahm steckt Laktose als Stabilisator oder Geschmacksverstärker. Auf solche Produkte sollte besser verzichtet werden.
  • Selber kochen, dann kann man sicher sein, wie viel Laktose in der Nahrung steckt. Laktosefreie Rezepte gibt es hier (1).

Homöopathie: Okoubaka verbessert Verträglichkeit von Nahrungsmitteln

Zur Regulation gestörter Verdauungsfunktionen sind homöopathische Komplexmittel besonders gut geeignet. Das gilt auch für Beschwerden infolge einer Laktoseintoleranz. So stärken zum Beispiel Digesto-Hevert Verdauungstropfen die Leistung der an der Verdauung beteiligten Organe, erhöhen die Verträglichkeit gegenüber Lebensmitteln und regen den Stoffwechsel an. Insbesondere das enthaltene Okoubaka (westafrikanischer Urwaldbaum) sorgt dafür, dass die Darmschleimhaut stabilisiert wird und so weniger empfindlich auf unverträgliche Substanzen reagiert. Die Einnahme von Digesto Hevert Verdauungstropfen sollte regelmäßig erfolgen. Aufgrund der guten Verträglichkeit können sie auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden. In akuten Fällen hilft Aktiv-Kohle aus Kokosnussschalen (z. B. in Kohle Hevert Kapseln). Durch ihre sehr große Oberfläche bindet sie die Stoffe im Darm, die für akute Beschwerden wie Blähungen, Völlegefühl und Bauchschmerzen verantwortlich sind.

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Bild: Hevert