ADHS: nicht nur bei Kindern sondern auch bei Erwachsenen

ADHS hat auch positive Seiten: Emotionen, auch Glücksgefühle, werden von den Betroffenen stärker empfunden.

ADHS kann sich auch im Erwachsenenalter negativ auf das Leben auswirken. Organisation und die Einhaltung von Verpflichtungen können dem Betroffenen schwerfallen. | Bild: Viktor – Fotolia

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) betrifft nicht nur Kinder und Jugendliche, sondern auch Erwachsene. Das liegt daran, dass die in der Kindheit diagnostizierte Störung ADHS bei 60 Prozent der Betroffenen im Erwachsenenalter bestehen bleibt. Bei Erwachsenen ändern sich allerdings die Symptome von ADHS. Die Zappeligkeit weicht etwa einer Schusseligkeit. Auch innere Unruhe und Vergesslichkeit zählen möglicherweise dazu.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Wie erkenne ich ADHS bei Erwachsenen?
ADHS bei Erwachsenen: Symptome
ADHS: Reduzierte Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit
Folgeerkrankungen von ADHS im Erwachsenenalter
ADHS bei Erwachsenen: Therapie
ADHS mit Homöopathie behandeln
Test auf ADHS bei Erwachsenen

Wie erkenne ich ADHS bei Erwachsenen?

Experten gehen davon aus, dass ca. 2 % der Erwachsenen an ADHS leiden. Da die Krankheit im reifen Alter jedoch weniger eindeutige Symptome zeigt, ist sie nicht leicht zu diagnostizieren. Denn die bei Kindern so typische große körperliche Unruhe weicht im Erwachsenenalter einer inneren Nervosität, Vergesslichkeit und Kopflosigkeit. Da ADHS jedoch nicht neu bei Erwachsenen auftritt, sondern seit der Kindheit fortbesteht, ist die Störung nur schwer von der Persönlichkeit zu unterscheiden. Auch kann sie leicht mit anderen psychischen Erkrankungen verwechselt werden, wie etwa mit Schizophrenie, Panikstörungen, Depressionen oder bipolaren Störungen. Diese müssen erst ausgeschlossen werden, bevor ADHS diagnostiziert werden kann.

ADHS bei Erwachsenen: Symptome

Junge wie alte Menschen haben Schwierigkeiten, sich länger auf eine Aktivität zu konzentrieren und sind leicht ablenkbar. Sie können nur schwer Prioritäten auf die Dinge setzen, die aktuell am wichtigsten sind. Dadurch kommt es vor, dass Aufgaben nicht erledigt oder vergessen werden. ADHS führt bei Erwachsenen mitunter zu Verhaltensweisen, die auf das Umfeld nachlässig wirken, wie zum Beispiel Unordnung und Verspätungen. Das bereitet auch in der Ausbildung und Karriere Probleme und führt zu einem deutlich schlechteren Abschneiden. Auch der Verlust der Arbeit ist keine seltene Folge von ADHS.

Die motorische Hyperaktivität nimmt hingegen im Vergleich zu Kindern ab, dafür treten innere Unruhe, Vergesslichkeit und organisatorische Schwächen auf den Plan. Ein weiteres Merkmal sind intensiv erlebte Emotionen, die sich sowohl als Mitgefühl und Hilfsbereitschaft, als auch in Form von Wutausbrüchen oder Reizbarkeit äußern können. Dieses veränderte Erleben von Gefühlen und impulsives Verhalten erschweren den Betroffenen den Umgang mit ihren Mitmenschen.

ADHS: Reduzierte Frustrationstoleranz und Kritikfähigkeit

ADHS geht mit einer größeren Impulsivität einher. Dabei leidet auch die Fähigkeit, mit Kritik oder Stress umzugehen. Ungewohnten Situationen und Herausforderungen steht eine beeinträchtigte Organisationsfähigkeit und Lösungskompetenz gegenüber. Das ist frustrierend – die Betroffenen sind daher nicht selten gereizt oder jähzornig. Diese verringerte Resilienz äußert sich dann in beruflichen und sozialen Problemen.

Falls die Diagnose nicht im Kindesalter erfolgt ist, kann es schwer sein, ADHS bei einem Erwachsenen festzustellen. | Bild: Miredi – Fotolia

Folgeerkrankungen von ADHS im Erwachsenenalter

Die sozialen Schwierigkeiten können dann mit Rückzugstendenzen einhergehen und mit der Suche nach Entspannung durch Marihuana, Nikotin oder Alkohol. Dahinter steckt der Wunsch, innerlich ruhiger zu werden oder sich von der Problematik abzulenken. Dieser Wunsch nach Ablenkung kann sich auch durch gesteigerten Aktionismus äußern. Niedergeschlagenheit, starke Ängstlichkeit und Depressionen kommen gehäuft bei der verträumten Form von ADHS vor und betreffen häufiger Frauen als Männer.

ADHS bei Erwachsenen: Therapie

Zunächst einmal gilt: ADHS muss nicht zwangsläufig behandelt werden. Sind jedoch mehrere Lebensbereiche betroffen, wie etwa die Partnerschaft und der Beruf, oder verringert die Störung die Lebensqualität, sollte eine Psychotherapie in Erwägung gezogen werden. Hier lernen Erwachsene, ihren Alltag besser zu organisieren, mehr Struktur zu bekommen und ihre Gefühle besser zu verarbeiten. Ergänzend dazu bringen sportliche Aktivitäten, Achtsamkeitstraining und eine Behandlung mit homöopathischen Mitteln gute Erfolge. Medikamente wie Methylphenidat und Atomoxetin sind zudem seit einigen Jahren auch für Erwachsene zugelassen. Da sie jedoch eine Übererregung und Autoaggressionen auslösen können, sollte der Einsatz von Medikamenten sorgfältig abgewogen werden.

ADHS mit Homöopathie behandeln

Bei innerer Unruhe, nervösen Schlafstörungen und starken Stimmungsschwankungen, wie sie für ADHS im Erwachsenenalter typisch sind, ist es förderlich, äußere Stressoren, wie Hektik, Bildschirmarbeit und Situationen, die Reizüberflutungen herbeiführen können, zu vermeiden. Paradoxerweise gelingt es deutlich besser, sich davon abzukoppeln, wenn zunächst die innere Unruhe reduziert wird.

Homöopathische Mittel wie Calmvalera Hevert helfen dem Körper, die innere Ruhe zurückzugewinnen. Das Komplexmittel kombiniert 9 Wirkstoffe, die auf Symptome wie Schlafstörungen, Wut, Überempfindlichkeit und Reizzustände ausgleichend wirken. Wichtig ist jedoch, dass eine homöopathische Selbstbehandlung den Gang zu einem versierten Therapeuten nicht ersetzen oder verzögern darf.

Test auf ADHS bei Erwachsenen

Im Internet finden sich verschiedene Selbsttests für ADHS, die jedoch keine ärztliche Diagnose ersetzen können, sondern vielmehr einen ersten Eindruck verschaffen sollen, ob diese Störung infrage kommt. Berücksichtigen Sie, dass diese ADHS-Tests nicht immer fundiert sind und sich möglicherweise nicht an den Kriterien der aktuellen Diagnosebücher orientieren. Auch kann ein Selbsttest eine Abgrenzung zu anderen Krankheitsbildern mit ähnlichen Symptomen nicht leisten. Daher empfiehlt es sich bei einem Verdacht auf ADHS, einen kompetenten Spezialisten aufzusuchen, der Tests unter klinischen Bedingungen durchführt.