Kapitel 2: Akupressur – selbst die richtigen Punkte treffen

Gerade bei Kopfschmerzen hilft eine Akupressur-Anwendung. Häufig geschieht das Drücken auf bestimmte Stellen sogar intuitiv, damit die Beschwerden nachlassen. | Bild: pictworks – Fotolia.

Im zweiten Kapitel zum Gästeblogbeitrag „Akupressur“ beschreibt Heilpraktikerin Kerstin Battaglia, wie sich die Akupressur selbst anwenden lässt und was dabei unbedingt zu beachten ist.

Welche Erfahrungen haben Sie mit der Akupressur gemacht?

Ich wende die Akupressur gerne bei Kindern an. Viele mögen die Nadeln nicht. Das leichte Drücken beziehungsweise Massieren empfinden die Kleinen oft als angenehm. Im Nackenbereich liegen sehr viele Akupressurpunkte. Daher können mit einer Massage im Nacken zahlreiche Beschwerden wie etwa Kopfschmerzen gelindert werden. Die Kinder werden völlig entspannt und relaxed.

Was sind typische Beschwerden, die mit der Akupressur gelindert werden können?

Das sind einige. Kopfschmerzen zum Beispiel lassen sich häufig gut lindern. Auch das Schulter-Arm-Syndrom oder ein Hexenschuss können durch die Akupressur behandelt werden, ebenso wie die innere Unruhe. Hierfür kann beispielsweise der Akupunkturpunkt „Herz 5“ bearbeitet werden. Dieser liegt in einer kleinen Mulde außen am Handgelenk des kleinen Fingers. Das Drücken trägt hier über die Herzleitbahnen zu einer Beruhigung bei. Wer einen bestimmten Punkt zwischen den Augenbrauen einige Minuten drückt, löst einen Spannungskopfschmerz und beruhigt sich gleichzeitig.

Gibt es Möglichkeiten, die Akupressur bei sich selbst ohne Risiko anwenden zu können?

Generell ja. Wie schon gesagt, wenden wir sie oft quasi automatisch an. Doch ein Freibrief ist das nicht, denn die Akupressur ersetzt keinen Arzt. Bei stärkeren Schmerzen muss auf jeden Fall ein Mediziner hinzugezogen werden. Sind die Hautpartien gerötet und warm, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine Entzündung, die sich unbedingt ein Fachmann anschauen sollte. Einfach drauf losdrücken sollte vermieden werden. Gleiches gilt bei Schwellungen oder immer dann, wenn die Schmerzen längere Zeit beziehungsweise Tage andauern. Wer gefallen oder umgeknickt ist oder einen Unfall hat, braucht ebenfalls eine Diagnose vom Arzt.

Wenn ich nun „drücken“ darf, was muss ich beachten?

Also zunächst zur Wirksamkeit. Der gedrückte Akupunkturpunkt kann, muss aber nicht, weh tun. Wenn der Punkt beim Drücken schmerzt, sollte nach wenigen Minuten aber der Schmerz nachlassen. Ein bis zwei Minuten gelten hier als Richtwert. Fehler können bei der Akupressur eigentlich nicht passieren. Wird der falsche Punkt gedrückt, kann es zu harmlosen Nebenwirkungen wie leichtem Schwindel kommen. Der richtige Punkt dagegen löst eine positive Wirkung aus. Neben kurzen Anwendungen mit häufigen Wiederholungen kann auch eine längere Zeit am Stück massiert, gedrückt oder geklopft werden. Wer die Akupressur bei sich anwendet, sollte noch ein paar Hinweise beachten. Eine entspannte Atmosphäre fördert den Erfolg der naturheilkundlichen Methode, eine üppige Mahlzeit davor hingegen eher nicht. Die Richtung der Massage hat einen Einfluss auf die Wirkung: Mit dem Uhrzeigersinn dämpft Funktionen, gegen die Uhr wirkt eher anregend.

Hinweis: Wo sich welche Druckpunkte im Körper befinden und was damit bewirkt werden kann, finden Sie in der Akupunkturliste: http://akupressurpunkte-liste.de/liste/index.htm

Lesen Sie hier alle Gästeblog-Beiträge von Kerstin Battaglia über Akupressur.