Kapitel 1: Kerstin Battaglia: Akupressur – Jahrtausende alte Wirksamkeit

Blockaden im Körper lassen sich durch die Akupressur auf sanfte Weise „wegdrücken“. Dadurch fließt die Energie wieder ungehindert und Beschwerden können sich lösen. | Bild: rrrob – Fotolia

Sie gehört zur traditionellen chinesischen Medizin und ist eine der ältesten Heilmethoden auf dem Globus: die Akupressur. Sie ist eine Abwandlung der Akupunktur und wird im asiatischen Raum schon seit über 5.000 Jahren betrieben. Die sanfte Heilmethode bringt Energien wieder zum Fließen und kann sehr gut zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Wie das funktioniert, weiß Heilpraktikerin Kerstin Battaglia aus Bad Soden am Taunus.

Frau Battaglia, Sie sind Heilpraktikerin. Wenden Sie die Akupressur in Ihrer Praxis an?

Ja, ich wende sie gerne bei Patienten an, die Angst vor Nadeln haben, oder aber bei Kindern. Die Akupressur ist sanfter als die Akupunktur. Denn die Nadeln lösen nach dem Stich im jeweiligen Punkt ein Schmerzgefühl (CHE genannt) aus, bei der Akupressur eben nicht. Akupunktur heißt übersetzt etwa „Stechen und Brennen“ während Akupressur „Drücken“ bedeutet. Das ist für manche Menschen angenehmer. Es sind aber beides Techniken, die gewisse Reizpunkte im Körper ansprechen.

Wie genau funktioniert die Akupressur?

Akupunktur und Akupressur funktionieren beide sehr gut. Der Ansatz dieser altbekannten Methoden besteht darin, dass durch die zwölf Hauptleitbahnen (Meridiane) plus weitere Bahnen in unserem Körper die Lebensenergie namens Qi, ausgesprochen „Tschi“, fließt. Auf den Meridianen sitzen die Akupunkturpunkte, die wiederum mit den inneren Organen und dem gesamten Körperbereich in Verbindung stehen. Durch die Aktivierung von bestimmten Punkten lösen beide Methoden Blockaden und die Energie kommt wieder zum Fließen. Ob Nadel oder Akupressur, der Stoffwechsel in Muskeln und Gewebe wird stimuliert. Das sorgt dafür, dass Giftstoffe abtransportiert werden, und es kommt zu einer verbesserten Versorgung mit Sauerstoff. Welche Punkte gedrückt werden müssen, hängt davon ab, wo im Körper die Blockade ist. Am besten wissen das die Therapeuten, die eine Ausbildung in der traditionellen chinesischen Medizin haben. Sie berücksichtigen sowohl bei der Akupunktur als auch bei der Akupressur alle Richtlinien der chinesischen Lehre zur Entstehung und Behandlung von Krankheiten.

Aber die Akupressurpunkte sitzen nicht nur in den Leitbahnen, die eine Verbindung von außen nach innen herstellen. Viele befinden sich auch auf sogenannten Triggerpunkten (schmerzhafte Punkte am Körper). Durch das Drücken verändert sich das Spannungsverhältnis im Gewebe und in den Muskeln, vor allem da, wo eine Verhärtung vorliegt. Wenn beim Drücken der Punkt ein bisschen weh tut, ist es ein deutliches Indiz für die Richtigkeit.

Hilft das wirklich?

Ja, sehr gut sogar. Oft wenden wir die Methode ganz unbewusst und automatisch selbst an. Wenn etwas weh tut, greifen wir instinktiv an die Stelle, massieren vielleicht ein bisschen oder kneten sanft. Bei leichten Schmerzen ist das auch völlig unproblematisch. Übrigens kommt eine Shiatsu-Massage, bei der mit den Fingern entlang der Meridiane drückend massiert wird, der Akupressur sehr nahe.

Hinweis: Wo sich welche Druckpunkte im Körper befinden und was damit bewirkt werden kann, finden Sie in der Akupunkturliste: http://akupressurpunkte-liste.de/liste/index.htm

In zweiten Kapitel beschreibt Kerstin Battaglia, wie sich die Akupressur selbst anwenden lässt und was dabei unbedingt zu beachten ist.

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