Ständig müde – Woran es liegt und was man dagegen tun kann

Was tun gegen Müdigkeit
Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf kann zahlreiche Ursachen haben | Bild: drubig-photo – Fotolia

Der Sommer geht und das große Gähnen kommt. Doch nicht immer ist die dunkle Jahreszeit für Müdigkeit und Abgeschlagenheit verantwortlich. Müdigkeit kann viele Ursachen haben. Generell signalisiert der Körper damit, dass ihm etwas fehlt. Sei es Schlaf, Sauerstoff, Licht, Flüssigkeit oder Bewegung. Manchmal ist Müdigkeit auch ein Hinweis auf eine unbemerkte Erkrankung. In den meisten Fällen kann man aber selbst etwas dagegen tun. Wir verraten Ihnen die besten Wachmacher.

Müdigkeit ist meist ein ganz normaler Zustand und etwa nach dem Sport oder hochkonzentrierter Arbeit auch sehr angenehm. Wer sich dann ausreichend erholt, fühlt sich hinterher wach, fit und voller Energie. Ab und an wünscht sich jeder, morgens einfach weiterzuschlafen, vor allem wenn die Tage wieder kürzer und kälter werden. Als Dauerzustand sind Müdigkeit und Schlappheit jedoch sehr anstrengend. Müdigkeit trotz ausreichend Schlaf kann zahlreiche Ursachen haben. Entgegen vieler Befürchtungen liegt es aber nur in den seltensten Fällen an ernsthaften Erkrankungen.

Die besten Tipps für Dauermüde

Erholsamer Schlaf

2015 veröffentlichte die amerikanische National Sleep Foundation ihre Empfehlungen für den Schlafbedarf gesunder Menschen. Demnach brauchen Erwachsene zwischen 18 und 64 Jahren sieben bis neun Stunden Schlaf. Solche Empfehlungen bieten eine gute Orientierung. Doch auch wenn der Schlaf lange genug war, heißt das nicht, dass er uns auch ausreichend regeneriert hat. Alkohol, Nikotin und zu schweres Essen am Abend können den erholsamen Tiefschlaf ebenso stören wie Schnarchen oder die falsche Schlafumgebung. Ist der Schlaf nicht erholsam, können wir nicht genügend Kraft für den nächsten Tag tanken. Die Folge: Müdigkeit, Antriebslosigkeit und Konzentrationsstörungen.

Das richtige Essen

Zu viel bzw. zu deftiges Essen macht bekanntermaßen müde. Stichwort: „Verdauungskoma“. Aber auch wer zu wenig isst, wird müde und weniger leistungsfähig. Bei strikten und einseitigen Diäten fehlt dem Körper schlicht die nötige Energie. Er wird müde. Das gilt auch, wenn ihm Nährstoffe fehlen. Vitamine und Mineralstoffe sind die Motoren, die uns antreiben. Besonders wichtig sind B-Vitamine, Magnesium und Eisen. Bei einem Mangel sind wir antriebslos und weniger leistungsfähig. Übrigens: Vermeintliche Wachmacher wie Traubenzucker oder Süßigkeiten helfen nur kurzfristig – sinkt der Blutzuckerspiegel wieder, ist man umso matter.

Ausreichend trinken

Dehydration verursacht nicht nur Schwindel oder Kopfschmerzen, sondern auch Müdigkeit und Unkonzentriertheit. Verhindern lässt sich das durch ausreichend trinken. Idealerweise Wasser, am besten ein Glas pro Stunde. Das macht nicht nur wacher, sondern tut auch der Haut und der Gesundheit allgemein gut. Beim Kaffee sollten Sie sich – gerade nachmittags und abends – eher zurückhalten, damit Sie keine Probleme beim Einschlafen bekommen. 

Bewegung und frische Luft

Bewegung bringt den Kreislauf in Schwung und versorgt das Gehirn mit Sauerstoff. Am besten im Freien. Denn neben ständigem Sitzen sind auch zu wenig Licht und frische Luft Gift für die Munterkeit. Wer es nicht schafft, täglich eine Runde zu drehen, sollte wenigstens regelmäßig die Fenster öffnen und Treppe statt Fahrstuhl nehmen. Denn wer sich zu wenig bewegt, fühlt sich eher müde als jemand, der regelmäßig Sport treibt. Das hat eine Studie der Universität von Georgia belegt: Im Sitzen arbeitende gesunde Erwachsene begannen damit, drei Mal in der Woche für zwanzig Minuten, Sport zu machen. Nach sechs Wochen fühlten sie sich weniger müde und viel energiegeladener. Übertreiben sollte man es aber nicht, denn zu viel Sport kann ebenfalls erschöpfen.

Beipackzettel lesen

Wer regelmäßig Arzneimittel einnimmt, sollte im Beipackzettel überprüfen, ob Müdigkeit eine bekannte Nebenwirkung ist. Das trifft zum Beispiel für Antihistaminika, bestimmte Blutdrucksenker, Migränemittel oder Antidepressiva zu. Wenn die Müdigkeit sehr belastend ist, unbedingt mit dem Arzt darüber sprechen. Möglicherweise gibt es eine Alternative, die nicht oder weniger müde macht. Auf keinen Fall das Medikament absetzen oder die Dosis ändern.

Müdigkeit – Wann zum Arzt?

Bei starker oder langanhaltender Müdigkeit sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen, um Erkrankungen und Mangelerscheinungen auszuschließen. Das gilt auch, wenn zu Müdigkeit weitere Symptome kommen wie Nachtschweiß, trockene Schleimhäute, Blut im Stuhl, geschwollene Lymphknoten oder starker Durst. Und auch wenn sich die Müdigkeit nicht mit Schlaf, Erholung, gesunder Ernährung und Bewegung an der frischen Luft lindern lässt, muss die Ursache abgeklärt werden.