Natürlich gegen Warzen: Hausmittel und Homöopathie
Sie sind harmlos, lästig und plagen häufig Kinder: Warzen. Durch Viren übertragen, wuchern sie überwiegend an Händen und Füßen. In der Schulmedizin werden Warzen operativ entfernt oder vereist. Doch können die unangenehmen Begleiter auch mit Hausmitteln bekämpft werden. Die Tipps gegen Warzen reichen von Apfelessig bis Schneckenschleim. Warzen lassen sich aber auch mit Homöopathie behandeln.
Barfußlaufen im Sommer macht Spaß und tut den Füßen gut. Doch wer im Schwimmbad keine Badeschlappen anzieht, kann sich leicht Warzen einfangen. Dass Dellwarzen auch gern als Schwimmbadwarzen bezeichnet werden, sagt an sich schon alles. Wo es feucht-warm ist und viele Menschen barfuß unterwegs sind, ist die Ansteckungsgefahr groß. Verursacht werden Warzen durch Viren, in den meisten Fällen durch verschiedene Untertypen des HPV-Virus (Humane Papillomaviren). Übertragen werden sie von Mensch zu Mensch. Robust wie sie sind, können die Warzenviren aber auch einige Zeit auf glatten Flächen wie Fußböden oder in Handtüchern überleben. Durch winzige Verletzungen oder die durchs Baden aufgeweichte Haut dringen die Viren in die obersten Hautschichten ein. Dort regen sie das Zellwachstum an und es kommt zu den unschönen Hautwucherungen. Warzen verunstalten meist Füße und Hände, können aber nahezu jede Körperregion befallen. Ist das Immunsystem intakt, baut der Körper bei gewöhnlichen Warzen eine Immunabwehr gegen die Viren auf. Die Warzen verschwinden dann meist von selbst. Sie können aber auch jahrelang bestehen bleiben oder immer wiederkehren.
Das lesen Sie in diesem Artikel:
Warzen – harmlos, aber ansteckend
Warzen-Therapie: Entfernen oder abwarten?
Hausmittel und Naturheilmittel gegen Warzen
Apfelessig und Zitronen
Thuja occidentalis
Löwenzahn und Schöllkraut
Propolis
Schneckenschleim
Homöopathie gegen Warzen
Warzen – harmlos, aber ansteckend
Man unterscheidet eine ganze Reihe von verschiedenen Warzenarten. Am häufigsten sind die gewöhnlichen Warzen, die meist die Hände, Füße, Ellenbögen, Kniebeugen oder das Gesicht befallen. Bestimmte Warzentypen befallen ausschließlich die Fußsohle (Fußsohlenwarzen) und wieder andere wachsen oft nach innen, die sogenannten Stechwarzen. Diese mitunter schmerzhaften Gebilde werden auch als Dornwarzen bezeichnet. Die sogenannten Dellwarzen treten vor allem bei Kindern und Jugendlichen auf und nehmen eine Sonderstellung ein, denn sie werden nicht durch HPV-Viren, sondern durch ein Pockenvirus (Molluscum contagiosum-Virus) ausgelöst. Häufig infizieren sich die Kinder im Schwimmbad, daher der Name „Schwimmbadwarzen“. Sie sind harmlos, aber sehr ansteckend. Man erkennt sie an der typischen kleinen Delle, aus deren Öffnung sich eine breiiges Sekret ausdrücken lässt, Da Kinder sich Bläschen häufig aufkratzen, gelangt das darin enthaltene hoch ansteckende Sekret über die Finger an andere Körperstellen. Um andere vor Ansteckung zu schützen, sollten Kinder mit Dellwarzen separate Handtücher verwenden, nur mit speziellen abdichtenden Pflastern ins Schwimmbad gehen und bei Warzen an den Füßen nicht barfuß laufen.
Warzen-Therapie: Entfernen oder abwarten?
Sie werden mit Medikamenten behandelt, operativ entfernt, verätzt, vereist oder mit dem Laser verdampft. Nach einer Metaanalyse der Cochrane Library ist die Wirksamkeit am besten belegt für das Auftragen von Salicylsäure oder die Abtragung der Warzen in Vollnarkose. Ist der Leidensdruck nicht allzu hoch, raten manche Experten wie der Infektiologe Professor Johannes Liese von der Universitätskinderklinik in Würzburg auch zum Abwarten. Denn eine Studie von Kinderärzten an der Johns Hopkins Universität in Baltimore hat erneut gezeigt, dass viele Kinder ihre Warzen auch ohne Behandlung nach einiger Zeit verlieren. Ob mit Behandlung oder ohne: Nach spätestens zwei Jahren waren zwei von drei Kindern (65%), nach vier Jahren 80 Prozent komplett warzenfrei. Ob Abwarten oder Behandeln sollte aber immer ein Arzt entscheiden. Denn es gibt auch gute Argumente für eine möglichst umgehende Behandlung: Sie reduziert insbesondere bei hochansteckenden Warzen wie Dellwarzen die Ausbreitung an anderen Körperstellen und die Ansteckung von Kontaktpersonen.
Hausmittel und Naturheilmittel gegen Warzen
Rät der Arzt zum Abwarten, sind Hausmittel gegen Warzen einen Versuch wert. Bevor man sich jedoch an die Selbstbehandlung macht, gilt: Jede Hautwucherung und damit auch Warzen immer erst durch einen Arzt abklären lassen.
Apfelessig und Zitronen
Die im Apfelessig enthaltene Säure soll die Vermehrung der Viren stoppen und die Warze aufweichen, so dass sie leichter abfällt. Dazu befestigt man einen mit Apfelessig getränkten Wattebausch mit einem Pflaster auf der Warze. Für eine optimale Wirkung sollte die Auflage morgens und abends erneuert werden. Alternativ kann man die Warze auch mehrmals täglich mit Apfelessig betupfen. Dabei die Haut vor jedem erneuten Auftragen zuerst reinigen. Ähnlich wie Essig wirkt die Säure von Zitronen. Dazu die Warzen mehrmals am Tag mit einem Stück frischer Zitrone einreiben und den Saft eintrocknen lassen. Da die Säure in Essig und Zitronen aggressiv zur Haut ist, ist es wichtig, die umliegenden Hautareale zu schützen. Sonst können sich die Viren in der angegriffenen Haut weiter ausbreiten.
Thuja occidentalis
Zu den bekanntesten Warzen-Mitteln zählt Thuja. Schon im Mittelalter wurden aus den Blättern des immergrünen Lebensbaumes (Thuja occidentalis) Tinkturen und Heilsalben gegen Warzen hergestellt. Dass Thuja tatsächlich gegen Viren wirkt, konnte mittlerweile zumindest im Reagenzglas nachgewiesen werden. In der Naturheilkunde werden Zubereitungen aus Thuja occidentalis zur äußerlichen und innerlichen Behandlung von Warzen eingesetzt. Thuja ist unter anderem als Tinktur, homöopathische Urtinktur, Salbe, in Form von Globuli und Lutschtabletten erhältlich. Einige Apotheken stellen Thuja-Warzenmittel auch selbst her.
Löwenzahn und Schöllkraut
Hilfe direkt von der Wiese soll Löwenzahn bieten. Hierzu streicht man die weiße Flüssigkeit aus den Stengeln der Pflanze mehrmals täglich auf die Warze. Und nicht ohne Grund wird Schöllkraut auch als Warzenkraut bezeichnet. Wie beim Löwenzahn war auch beim Schöllkraut der frische Pflanzensaft als Hausmittel gegen Warzen, aber auch Hornhaut und Hühneraugen beliebt. Heute werden die Wirkstoffe in Salben und Tinkturen verarbeitet.
Propolis
Ein weiteres bewährtes Hausmittel ist Propolis. Die harzartige Masse wird von Bienen zur Abdichtung des Bienenstocks hergestellt. Propolis enthält viele hochwirksame Inhaltsstoffe, um in den Stock eingebrachte Bakterien, Viren und Pilze in ihrer Entwicklung zu hemmen bzw. abzutöten. Bienenkittharz enthält natürliche Salicylsäure – eine der gängigsten und erfolgreichsten Methoden zur Behandlung von Warzen. Damit eignet sich Propolis als reines Harz, Tinktur oder Salbe gut zur Selbstbehandlung kleiner Hautwucherungen – sofern keine Allergien gegen Bienen- bzw. Wespen-Stiche, Honig und Gelée Royale vorliegen.
Schneckenschleim
Wer Schneckenschleim im Internet sucht, kommt rasch auf Seiten, die den Schleim als Pflegemittel für menschliche Problemhaut anpreisen. Manch ein Hinweis findet sich, dass mittels Schneckenschleim auch Warzen verschwinden. Erwiesen ist das nicht und auch eher ein Tipp für Hartgesottene. Denn Überwindung braucht es schon, um den zähflüssigen und Fäden ziehenden Schleim der Schnecke auf die Haut aufzutragen. Dafür ist dieses Hausmittel gerade für Gartenbesitzer völlig kostenfrei.
Homöopathie gegen Warzen
Die Homöopathie kennt einige Mittel gegen Warzen wie Thuja oder Acidum nitricum. Das Warzenmittel schlechthin gibt es jedoch nicht. Um das passende Mittel zu finden, sollte man sich deshalb an einen erfahrenen Experten wie einen Allgemeinmediziner mit einer zusätzlichen Qualifikation in Homöopathie oder einen Heilpraktiker wenden.
Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema “Haut”
Quellen und weiterführende Links:
Op-online.de: Warzen: Mit diesem Hausmittel machen sie ihnen den Garaus