Wie wirkt Kurkuma auf Gehirn und Co.?

Wie wirkt Kurkuma? Die Pflanze soll das Tumorwachstum ebenso hemmen wie die Ablagerung von bestimmten Eiweißkomplexen im Gehirn.

Wie wirkt Kurkuma? Die Pflanze soll das Tumorwachstum ebenso hemmen wie die Ablagerung von bestimmten Eiweißkomplexen im Gehirn. | Bild: Swapan – Fotolia

Kurkuma bedeutet „gelbe Wurzel“ und ist ein Ingwergewächs. Die Ergebnisse aus der Wissenschaft, auch zu ihrer Wirkung auf das Gehirn, sind durchaus erstaunlich: Der Farbstoff Curcumin aus der Kurkuma-Wurzel hat einen hemmenden Einfluss auf die Entwicklung von Krankheiten wie Diabetes und Alzheimer. Auch das Tumorwachstum bei Krebs lässt sich mit Kurkuma beeinflussen, zumindest im Reagenzglas.

Wie wirkt Kurkuma?

Kurkuma heißt „gelbe Wurzel“. Verantwortlich für die Farbe ist der sekundäre Pflanzenstoff Curcumin. Er verleiht Currymischungen ihre gelbe Farbe und steckt unter der Bezeichnung E 100 etwa in Senf oder Margarine. Durch seine verdauungsfördernden Eigenschaften ist Kurkuma (dt. auch Gelbwurz) seit Jahrtausenden eines der wichtigsten indischen Gewürze. Im südostasiatischen Raum wird Kurkuma seit jeher auch als Universalheilmittel genutzt. Auf der Suche nach neuen Grundstoffen für Arzneimittel stieß auch die westliche Wissenschaft auf Kurkuma.

Kurkuma und Gehirn

In den letzten Jahren ist die Zahl der Studien zu Gelbwurz geradezu explodiert. Ihren Ergebnissen zufolge besitzt Curcumin eine ganze Reihe von Heilwirkungen: Der Farbstoff senkt den Cholesterinspiegel, wirkt antioxidativ und entzündungshemmend. Außerdem soll er das Tumorwachstum ebenso hemmen wie die Ablagerung von bestimmten Eiweißkomplexen im Gehirn, die möglicherweise bei der Entstehung von Alzheimer eine Rolle spielen. Bislang basieren die Erkenntnisse jedoch fast ausschließlich auf Laborergebnissen oder Tierstudien. Studien am Menschen gibt es nur vereinzelt.

Indische und javanische Gelbwurz lösen Krämpfe

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Durch die Kommission E, die Zulassungsbehörde für Heilpflanzen, wurden zwei Kurkuma-Arten geprüft: Curcuma longa, die indische Gelbwurz, und Curcuma xanthorrhiza, die javanische Gelbwurz. Wissenschaftlich nachgewiesen wirken beide Gelbwurz-Arten krampflösend und fördern die Ausschüttung von Gallensaft. Deshalb sind sie durch die Kommission E zur Behandlung von dyspetischen Beschwerden wie Völlegefühl, Blähungen oder Bauchkrämpfen zugelassen. Vor der Einnahme von Kurkuma als Nahrungsergänzungsmittel sollte man sich jedoch in der Apotheke beraten lassen und bei Gallensteinen oder Leberproblemen ganz darauf verzichten.

Ebenfalls am Menschen gezeigt wurde eine Besserung der Beschwerden bei Patienten mit Kniegelenksarthrose. So besserte ein Kurkuma-Präparat in hoher Dosierung (1.500 mg pro Tag) und Bioverfügbarkeit sowohl Schmerzen als auch Beweglichkeit im Vergleich zu den Studienteilnehmern, die nur ein Scheinmedikament erhalten hatten. Bislang nicht geklärt ist jedoch, ob Kurkuma in hoher Dosierung auch über einen längeren Zeitraum bedenkenlos eingenommen werden kann.

Das größte Problem bei der Erforschung von Kurkuma am Menschen ist die geringe Bioverfügbarkeit. Kurkumapulver ist nicht wasserlöslich und wird deshalb nur schlecht vom Körper aufgenommen. Es muss daher in hohen Dosen eingenommen werden. Wie sich das bei einer Langzeitanwendung auf den Organismus auswirkt, muss erst durch entsprechende Studien geklärt werden. Das gilt auch für die möglicherweise Krebs- und Alzheimer-hemmenden Effekte der Curcumine, die bislang nur in Laborversuchen nachgewiesen sind. Die Forschung steht hier erst am Anfang und der Weg bis zum zugelassenen Medikament dürfte noch weit sein.