Erkältung und Schnupfen im Sommer

Eine Erkältung bei warmem Wetter? Wie passt das mit dem typischen Bild des Schnupfens in der wechselhaften Übergangszeit oder des grippalen Infekts im eiskalten Winter zusammen? Es klingt vielleicht merkwürdig, aber Sommerschnupfen ist nicht selten: Auch in der wärmeren Jahreszeit kommen Infektionen mit Viren vor. Was sind erste Anzeichen und wie bleibt man davor verschont?

Inhalieren befreit die Schnupfnase, an der meist ein Rhinovirus schuld ist. Zu einem solchen Infekt kann es auch im Sommer (Sommerschnupfen) kommen, wenn die Nase Kälte ausgesetzt ist, etwa in Räumen mit zu hoch eingestellter Klimaanlage. Davon zu unterscheiden ist die Sommergrippe, die eher durch Enteroviren hervorgerufen wird. Die Symptome sind aber ähnlich, so auch die hausmittel, mit welchen sich die Symptome lindern lassen.

Grippe im Sommer beziehungsweise Sommerschnupfen und die sogenannte Sommergrippe sind nicht unbedingt das gleiche, auch wenn sich Symptome und der Verlauf ähneln. Ein beliebtes Hausmittel ist Inhalieren. Bild: drubig-photo | fotolia

Draußen scheint die Sonne, der Hals kratzt und die Nase läuft. Im Herbst, Winter und Frühjahr sind Husten und Schnupfen keine Überraschung. Im Sommer rechnet man eher nicht damit. Tatsächlich treten grippale Infekte in den heißen Monaten allgemein weniger häufig auf. Doch immerhin rund 20 Prozent dieser Infekte machen uns von Juni bis September zu schaffen.

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Grippe im Sommer: Schnupfen durch Klimanalage und Co.

Erkältung bei Sommerhitze klingt paradox. Doch Kälte allein macht noch keine Erkältung. Schuld an Sommerschnupfen und Co. sind immer Viren. Wer sich erkältet, hat sich meistens ein Rhinovirus eingefangen. Es setzt sich in den Schleimhäuten der Nase fest. Und jetzt kommt die Kälte ins Spiel. Denn je kälter die Nase, desto besser können sich dort Erkältungsviren vermehren. Das zeigte eine Tierstudie von Immunbiologen der Universität Yale.  Bei einer der optimalen Körperwärme des Menschen entsprechenden Temperatur von 37 Grad war die Abwehrleistung der Atemwegszellen der Tiere gegen die Erkältungserreger weitaus besser als bei 33 Grad. „Je geringer die Temperatur, desto geringer scheint die körpereigene Immunantwort auf die Viren zu sein“, so Akiko Iwasaki, Professor für Immunbiologie und Leiter der Studie. Die Forscher gehen davon aus, dass dieser Zusammenhang zwischen Temperatur und Immunantwort auch für Zellen aus menschlichen Atemwegen gilt. Sie raten deshalb dazu, den Körper und vor allem die Nase vor Kälte zu schützen. Das gilt auch im Sommer, denn auch bei warmen Temperaturen kann der Körper auskühlen. Typische Fallen sind: Nasse Badesachen oder verschwitzte Kleidung am Körper trocknen lassen, Zugluft etwa durch offene Autofenster und zu kalt eingestellte Klimaanlagen.

Mythos Sommergrippe

Eine Erkältung im Sommer wird landläufig auch „Sommergrippe“ genannt. Mit der „echten“ Grippe (Influenza) hat die sogenannte Sommergrippe aber nichts zu tun. Denn die Viren der echten Grippe mögen es feucht und kühl. Bei höheren Temperaturen werden sie instabil. Bei der „Sommergrippe“ handelt es sich dagegen meist um eine harmlose Erkältung (grippaler Infekt). Ausgelöst wird sie durch Virentypen, die gut an hohe Temperaturen angepasst sind. Dazu zählen etwa die eng mit den Schnupfen-Erregern (Rhinoviren) verwandten Enteroviren (wie z. B. Coxsackie-Viren und Echoviren). Enteroviren können alle Schleimhäute des Körpers befallen und damit auch die des Magen-Darm-Traktes. Das erklärt, warum es bei Erkältungen im Sommer oft nicht nur zu klassischen Beschwerden wie vor allem Schnupfen (akute Rhinitis), sondern auch zu Durchfall und Erbrechen kommen kann.

Sommerschnupfen und Sommergrippe bei Kindern

Da das Immunsystem bei Kindern noch nicht vollständig ausgebildet ist, erkranken sie weit häufiger als Erwachsene an grippalen Infekten. Im Sommer kommt noch eine gewisse Sorglosigkeit ins Spiel: Selbst wenn sie schon vor Kälte bibbern, wollen die Kleinen nicht raus aus dem kühlen Nass. Aber auch zu lange Aufenthalte in der Sonne oder Auskühlung durch verschwitzte, nasse Kleidung macht ihr Immunsystem anfälliger gegen Viren. Die Viren können darüber hinaus im Kindergarten und in Kindertagesstätten schnell übertragen werden. Laut Experten gelten acht bis zwölf Erkältungen im Jahr bis zum Schulalter bei Kindern als normal. Danach reduziert sich die Häufigkeit der Infekte ungefähr um die Hälfte.

Symptome und Verlauf einer Sommergrippe

Auch wenn im Sommer meist andere Erreger den Infekt auslösen – die Symptome unterscheiden sich kaum von einer typischen Wintererkältung. Erste Symptome sind häufig Halskratzen, juckende Nase und leichtes Fieber. Später können Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen und seltener Übelkeit und Durchfall auftreten. Und wie im Winter ist im Sommer die Erkältung in der Regel nach rund einer Woche überstanden. Meistens sind grippale Infekte (auch bei Kindern) harmlos und lassen sich mit Hausmitteln gut behandeln. Halten die Beschwerden aber länger als eine Woche an oder verschlimmern sich, sollte man den Arzt aufsuchen. Das gilt auch bei hohem Fieber, Durchfall oder Ohrenschmerzen.

Hausmittel bei Sommergrippe

Um die Schleimhäute feucht zu halten, ist viel trinken wichtig. Gut geeignet sind Lindenblüten-, frischer Ingwer- oder Holunderblütentee, Gemüse- und Hühnerbrühe. Bettruhe und Schonung unterstützen das Immunsystem bei der Virenabwehr. Gegen die verstopfte Nase helfen Hausmittel wie Kamillendampfbäder und Nasenspülungen mit Meersalz. Achtung: Kinder sollten nur unter Aufsicht inhalieren, da sie sich direkt am heißen Topf oder beim Umkippen am heißen Wasser verbrennen können. Alternativ gibt es in der Apotheke Dampf-Inhalatoren mit festem Mund-Nasen-Aufsatz. Bei Halsschmerzen hilft das Hausmittel Gurgeln mit Salzwasser. Einfach einen halben Teelöffel Salz in 200 ml warmem Wasser auflösen und umrühren. Am besten drei bis vier Mal am Tag gurgeln. Salzwassergurgeln eignet sich auch für Kinder. In der Regel beherrschen sie das Gurgeln ab dem schulpflichtigen Alter. Am besten erst mit Wasser pur einen Versuch starten.

Homöopathie bei Sommergrippe

Im Allgemeinen bekämpft der Körper eine Erkältung im Sommer wie im Winter erfolgreich von alleine. Verschiedene Heilmittel oder Medikamente können ihn aber dabei unterstützen und gleichzeitig die Beschwerden lindern. Bei leichten bis mittelschweren Erkältungen sind homöopathische Arzneimittel eine gute Wahl. Je früher man sie einnimmt – am besten schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung wie Halskratzen oder Niesreiz – desto besser helfen sie. Besonders effektiv sind Komplexmittel, die auch das Immunsystem mobilisieren (z.B. Sinusitis Hevert SL ). So lässt sich die Schwere des Infekts oft noch mildern und durch die Kombination von bewährten Wirkstoffen werden die Erkältungsbeschwerden gleichzeitig gebessert. Sinusitis Hevert SL ist auch für Kleinkinder bestens geeignet.