Übelkeit in der Schwangerschaft statt freudiger Erwartung? Vitamine können helfen!

Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft klagen viele Werdende Mütter über Übelkeit. Vitamin B6, Ingwer und Akupressur können helfen

Vor allem im ersten Drittel der Schwangerschaft klagen viele Werdende Mütter über Übelkeit. Vitamin B6, Ingwer und Akupressur können helfen. | Bild: RioPatuca Images – fotolia

Endlich schwanger – und dann das: jeden Morgen diese Übelkeit. Bereits das Zähneputzen wird zur Tortur oder der Kaffeeduft ist plötzlich nicht mehr zu ertragen. Wie sehr Frauen unter Schwangerschaftsübelkeit leiden, ist unterschiedlich. Doch es gibt wirksame Helfer wie Vitamin B6, Ingwer und Akupressur. Auch eine angepasste Ernährung hilft, damit sich werdende Mütter besser fühlen. Damit bleibt die Freude auf das Baby ungetrübt.

Übelkeit in der Schwangerschaft – bis zu 90 Prozent der Schwangeren leiden im ersten Schwangerschaftsdrittel darunter. Manchen Frauen ist nur morgens flau im Magen, bei anderen hält die Übelkeit oft in Verbindung mit extremer Geruchsempfindlichkeit den ganzen Tag an. Immerhin noch 20 bis 30 Prozent der schwangeren Frauen sind auch nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel von Übelkeit und Erbrechen betroffen und etwa zwei Prozent entwickeln eine so schwere Form, Hyperemsis gravidarum genannt, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen.

Sind die Hormone schuld?

Hat man früher vor allem psychische Gründe für die Schwangerschaftsübelkeit verantwortlich gemacht, so gelten heute eher hormonelle Veränderungen im Zuge einer Schwangerschaft als Ursache. Speziell das Hormon mit dem unaussprechlichen Namen Choriongonadotropin, kurz hCG genannt, das in der Plazenta gebildet wird und für den Erhalt der Schwangerschaft sorgt, wird mit Übelkeit in Verbindung gebracht. Studien belegen, je höher die Konzentration von hCG ist, umso häufiger leiden Frauen unter den Schwangerschaftsbeschwerden. Da hCG im zweiten Schwangerschaftsdrittel wieder sinkt, hört bei der Mehrzahl der Schwangeren die Übelkeit nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel auch wieder auf. Aber natürlich können auch psychische Gründe wie beispielsweise eine ungewollte Schwangerschaft, Beziehungsprobleme oder Geldsorgen an der Entstehung der Beschwerden beteiligt sein.

Vitamin B6 hilft bei Übelkeit und Erbrechen

Wer unter Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft leidet, sollte mit seinem Gynäkologen/seiner Gynäkologin darüber sprechen. Sie wissen, welche Unterstützungsmöglichkeiten es für Schwangere in schwierigen Situationen gibt und sie kennen bewährte Mittel, die richtig dosiert Linderung verschaffen, ohne das Baby im Mutterleib zu gefährden. Vitamin B6 (Pyridoxin) hat sich in mehreren Studien als wirksam gegen Übelkeit und Erbrechen erwiesen und wird selbst bei schweren Fällen von Schwangerschaftsübelkeit in der Klinik verabreicht. Trotzdem sollten Frauen Vitaminpräparate nur nach Rücksprache mit ihrem Arzt einnehmen. Nur so kann die Gefahr der Überdosierung bzw. der Unwirksamkeit, weil zu niedrig dosiert, vermieden werden.

Ingwer und Akupressur gegen Schwangerschaftsübelkeit

Ingwer ist ein weiteres anerkanntes Mittel gegen Übelkeit in der Schwangerschaft. Als Tee, Pastille oder als Kapsel beruhigt es den Magen. Immer häufiger empfehlen Gynäkologen die Akupressur, deren Wirksamkeit in einer Studie der Universität von Rochester, USA, für Übelkeit und Erbrechen als Folge einer Krebsbehandlung nachgewiesen wurde. Die Patienten massieren dabei in einem vierstündigen Rhythmus den Akupressurpunkt P6 (1) am Handgelenk oder sie tragen ein Akupressurband am Handgelenk, das genauso wirksam ist.

Weniger, dafür öfter essen

Die generell empfohlenen drei Mahlzeiten pro Tag sind in der Schwangerschaft nicht zwingend sinnvoll. Wem beim Gedanken an Essen schon schlecht wird, sollte sein Essverhalten ändern, um sich und das Ungeborene nicht in Gefahr zu bringen. Öfter, aber dafür weniger zu essen, ist eine gut verträgliche Alternative. Da ein leerer Magen besonders anfällig für Übelkeit ist, kann es hilfreich sein, vor dem Aufstehen einen Zwieback oder ein Knäckebrot zu essen und noch etwas liegenzubleiben. In den ersten Schwangerschaftsmonaten ist erlaubt, worauf man Appetit hat und was einem bekommt. Dennoch: Zu salzig, zu fett und zu süß sollte es nicht sein. Auch ausreichend trinken ist für Schwangere wichtig. Gute Durstlöscher sind Wasser oder Tee mit einer Scheibe Zitrone, denn der Zitronengeruch kann Übelkeit entgegenwirken.

Entspannen ist wichtig

Stress und Übermüdung können eine Schwangerschaftsübelkeit verschlimmern. Daher ist ausreichend Schlaf so wichtig für werdende Mütter. Wem es die häusliche Situation nicht erlaubt, sich genügend Auszeit zum Entspannen zu nehmen, sollte Freunde oder Verwandte um Unterstützung bitten. Bestimmt nimmt jemand die Kinder gern zu einem Ausflug in den Zoo oder ins Kino mit oder hilft beim Haushalt. Wer beruflich stark eingebunden ist, sollte sich ab und an einen Tag Auszeit nehmen. Im Gespräch mit Kollegen und Vorgesetzten lässt sich sicherlich eine Lösung finden, damit Frau sich und ihr ungeborenes Baby gesund durch die Schwangerschaft bringt.

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