Plötzlich Schulkind: Ernährungs- und Lerntipps für einen guten Start

Die ersten Schultage sind für Erstklässler eine Herausforderung. Mit dem richtigen Frühstück und Pausenbrot fällt den Kleinen der Start leichter

Die ersten Schultage sind für Erstklässler eine Herausforderung. Mit dem richtigen Frühstück und Pausenbrot sowie kurzen Lernpausen fällt den Kleinen der Start leichter. | Foto: drubig-photo – fotolia

Die ersten Schultage mit all den Aufregungen sind vorüber und nach und nach beginnt der Schulalltag. Damit auch der erfolgreich gemeistert wird, brauchen Erstklässler viel Verständnis und Unterstützung. Denn der Start ins Schulleben bedeutet für die Kleinen einen gravierenden Einschnitt in ihrem so jungen Leben. Von heute auf morgen wird viel von den Kindern verlangt.

Lernen, Hausaufgaben machen, sich konzentrieren, ruhig sitzen – für Sechs- und Siebenjährige ist das eine große Herausforderung. Für Kinder ist es gar nicht so leicht, plötzlich jeden Tag für mehrere Stunden ruhig zu sitzen, denn sie haben einen natürlichen Bewegungsdrang. Der ist auch notwendig, weil eine gesunde körperliche und geistige Entwicklung Bewegung erfordert(1). Kinder, die sich nicht so lange konzentrieren und nicht ruhig sitzen können, bekommen heutzutage schnell den Stempel ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom) aufgedrückt. Dabei können sich Erstklässler von Natur aus nur etwa 15 Minuten am Stück konzentrieren(2). Kinder brauchen einen Unterricht, der regelmäßig Bewegung und kleinere Pausen vorsieht, in denen sie ihrem Bewegungsdrang nachgehen können. Und sie brauchen genügend Schlaf, das ist elementar wichtig. Nur ausgeschlafene Kids können konzentriert in der Schule mitarbeiten. Die Rede ist hier von 9 bis 11 Stunden.

Gemeinsam gesund frühstücken

Ohne Frühstück geht gar nichts. Es ist für Kinder die wichtigste Mahlzeit. Wer Hunger hat, kann nicht lernen. Auch Chips und Limo sind nicht geeignet, gut in den Tag zu starten. Ein Power-Frühstück vor der Schule besteht aus Vollkorngetreide, frischem Obst und Milchprodukten und selbst das gute alte Butterbrot darf nicht fehlen(2). Ein gemeinsames Frühstück ohne Hetze bringt selbst kleine Morgenmuffel und Frühstücksverweigerer dazu, eine Tasse heiße Schokolade oder einen Tee zu trinken und eine Kleinigkeit zu essen.

In den Schulpausen sorgen idealerweise Vitamine, Kalzium und Eiweiß für neue Energie. Sie stecken in mundgerecht geschnittenem Obst und Gemüse der Saison und Milchprodukten. Erlaubt ist, was schmeckt: Äpfel, Bananen, Birnen, Aprikosen, kernlose Trauben, Karotten, Gurken, Paprika. Auch wichtig: Die Kinder sollten mitentscheiden, was in die Pausenbox kommt. Nur so ist gewährleistet, dass sie ihre Brotzeit auch essen. Die beliebten Müsliriegel, Kinderjoghurts oder Milchschnitten sollten nur ausnahmsweise mit in die Pausenbox, z.B. als Belohnung dafür, dass die Hausaufgaben am Vortag gewissenhaft gemacht wurden. Denn diese Snacks enthalten laut dem Forschungsinstitut für Kinderernährung in Dortmund zu viel Zucker und Fett und steigern wegen des rasch wieder abfallenden Blutzuckerspiegels die Konzentrationsfähigkeit nur für sehr kurze Zeit.

Feste Zeiten für die Hausaufgaben

Gegen den täglichen Kampf mit den Hausaufgaben helfen feste Zeiten, die gemeinsam mit dem Schulkind vereinbart werden. Wichtig ist auch ein ruhiger Ort. Ein laufender Fernseher oder laute Musik aus dem Nachbarzimmer verhindern ein ungestörtes Arbeiten. Weil sich Fünf- bis Siebenjährige nur ungefähr 15 Minuten konzentrieren können, dürfen für Erstklässler die Hausaufgaben nicht länger als eine halbe Stunde dauern. Es ist daher hilfreich, das Pensum in kleine Einheiten zu unterteilen. Das Kind sollte mit der Aufgabe starten, die ihm am leichtesten fällt. Das motiviert – ein Misserfolg gleich zu Beginn trägt nicht dazu bei, die Hausaufgaben stressfrei zu bewältigen. In den kurzen Lernpausen zwischen den Aufgaben bringen Bewegung und Getränke neue Energie. Wenn dem Kind etwas misslingt, ist Ermutigung der bessere Weg als Schelte. Die Hausaufgaben enden damit, den Ranzen für den nächsten Tag zu packen. In der ersten Zeit ist es sinnvoll, dem Kind dabei zu helfen, auch um zu verhindern, dass die Schultasche zu schwer wird. Als Faustregel gilt: 10 Prozent des Körpergewichts – mehr darf ein Schulranzen nicht wiegen.

Die Schulzeit ist nicht leicht, unterstützen Sie daher Ihren Sprössling kräftig und erinnern Sie sich an Ihre eigenen „glorreichen“ Schultage. Versuchen Sie, das Selbstbewusstsein des jungen Schülers zu stärken, Hilferufe rechtzeitig zu erkennen, Probleme ernst zu nehmen und auf die körperliche und seelische Gesundheit Ihres Kindes zu achten.