Müdigkeit: Leberwerte normalisieren

Um es nicht zu unbemerkter Überbelastung kommen zu lassen, sollten bei anhaltender Müdigkeit Leberwerte kontrolliert werden.

Anhaltende Müdigkeit kann ein Zeichen für eine belastete Leber sein. | Bild: puhhha – Fotolia

Müdigkeit ist der Schmerz der Leber. So lautet ein geflügeltes Wort der Medizin. Es weist darauf hin, dass eine belastete Leber keine Schmerzen verursacht, aber hinter Müdigkeit bedingt durch Energiemangel stehen kann. Toxische Substanzen, die eine geschwächte Leber nicht schnell genug abbauen kann, bremsen das Organ aus. Die Homöopathie bietet Mittel zur Unterstützung der Lebergesundheit.

Gerade weil die Leber ihre Arbeit lange anstandslos verrichtet, sollte penibel auf ihre Gesundheit geachtet werden. Die Leber kann zwar gut regenerieren, kommt es aber einmal zu einer Leberzirrhose, ist es dafür zu spät. Daher sollte man vorbeugend seine Leberwerte regelmäßig kontrollieren lassen und verschiedene Möglichkeiten nutzen, diese Werte wieder in den grünen Bereich zu führen bzw. dort zu halten. Zur Förderung der Lebergesundheit bietet zum Beispiel die Homöopathie Unterstützung. Doch warum ist die Leber eigentlich so wichtig?

Die Leber ist ein wahrer Alleskönner

Kein anderes Organ im Körper ist so groß, keines hat so viele Aufgaben gleichzeitig zu bewerkstelligen, wie die Leber. Hier sind die wichtigsten:

  • Stoffwechsel: Die Leber reguliert den Hormonhaushalt, den Mineralhaushalt und den Vitaminhaushalt. Gleichzeitig nimmt sie großen Einfluss auf den Stoffwechsel von Eiweiß, Fett und Zucker.
  • Speicherung: Als Stoffwechseldepot speichert die Leber zum Beispiel Zucker, Eisen und Vitamine, um den Körper in Zeiten des Mangels zu versorgen.
  • Entgiftung: Über die Pfortader agiert sie als Filter, der zwischen Darm und Körperkreislauf Schadstoffe und Krankheitserreger abfängt und in harmlose Stoffwechselendprodukte umbaut, die dann über den Stuhl ausgeschieden werden. Bei einer Leberbelastung ist genau diese Funktion beeinträchtigt, so dass nicht mehr alle Schadstoffe aus dem Körper entfernt werden können. Dauerhafte Müdigkeit kann ein Zeichen sein, dass der Körper durch solche Schadstoffe überlastet ist.
  • Ausscheidung: Die Leber produziert täglich ca. 1 Liter Gallenflüssigkeit. Die enthaltene Gallensäure ist einerseits wichtig für die Aufspaltung von Fetten in der Nahrung. Andererseits werden über die Gallenflüssigkeit auch Bilirubin (das Abbauprodukt alter roter Blutkörperchen), Cholesterin und Medikamentenrückstände in den Darm transportiert. Diese werden dann ebenfalls über den Stuhlgang ausgeschieden.

Volksleiden Lebererkrankung

Etwa 25 % der deutschen Bevölkerung haben laut Schätzungen der Leberstiftung erhöhte Leberwerte und es gibt ca. 5 Millionen an der Leber erkrankte Menschen in Deutschland. In einem Großteil der Fälle sind die Gründe der Erkrankung in Verhaltensweisen der Wohlstandsgesellschaft zu finden: Übergewicht, Diabetes und Alkoholkonsum gehören zu den häufigsten Ursachen. Aber auch Hepatitis-Infektionen greifen die Leber an: Dabei kommt es zunächst zu einer Entzündung der Leber, langfristig aber zu einer Verfettung (Steatosis hepatis) oder einer Vernarbung und Schrumpfung (Leberzirrhose).

Erhöhte Leberwerte Schuld an ständiger Müdigkeit?

Müdigkeit tritt bei vielen Krankheitsbildern auf und kann ein mögliches Symptom einer Lebererkrankung sein. Eine Leberüberbelastung kann sich aber auch über andere Symptome bemerkbar machen, wie zum Beispiel eine Neigung zu Blähungen, Druckgefühl oder Krämpfen im Oberbauch, sowie Druckschmerz unter dem rechten Rippenbogen, also dort wo die Leber sitzt. Diese Schmerzen entstehen allerdings durch Spannungen der Bindegewebskapsel, die die Leber umgibt und nicht im Organ selbst. Daher treten sie erst auf, wenn die Leber bereits geschwollen ist.

Belastete Leber: weitere mögliche Symptome

  • Juckreiz
  • Ekel vor bestimmten Speisen wie Fleisch und Appetitmangel
  • Übelkeit und Erbrechen
  • Dunkler Harn und lehmfarbener Stuhl
  • Blutergüsse und Besenreiser
  • Gelbfärbung von Haut und Skleren der Augen
  • Muskel- und Gelenkschmerzen

Bei diesen Zeichen sollte zunächst eine Blutuntersuchung veranlasst werden, um die Leberwerte zu überprüfen. Sie ist eine zuverlässige Methode, um nähere Hinweise auf die Art der Leberbelastung zu erhalten. Bei einer Leberschädigung sterben Leberzellen ab, die typische Leberenzyme enthalten. Kommt es zum Abbau abgestorbener Leberzellen, werden diese Leberenzyme vermehrt in den Blutkreislauf geschwemmt, was durch eine Laboruntersuchung nachweisbar ist.

Erhöhte Leberwerte – Bedeutung

Erhöhte Leberwerte geben konkrete Hinweise auf die Erkrankungsart und ihr Ausmaß. Bei der Blutuntersuchung werden vom Labor vier Blutwerte bestimmt, die so genannten Leberwerte: GOT (AST), GPT (ALT), Gamma-GT und die alkalische Phosphatase. Sie können zum Beispiel in folgenden Situationen erhöht sein:

  • Einnahme potenziell leberschädigender Medikamente (Paracetamol, nichtsteroidale Antirheumatika, Antibiotika)
  • Leberverfettung verschiedener Ursache (alkoholbedingt oder nicht-alkoholbedingt, Adipositas, Diabetes, erhöhte Blutfettwerte)
  • Leberzirrhose (Alkoholmissbrauch, Hepatitis, chronische Entzündung der Gallengänge, Stoffwechselerkrankungen, Rechtsherzschwäche, Chemikalien, etc.)
  • Gallenstau, z. B. bei Gallensteinen
  • Leberentzündung (akute oder chronische Hepatitis)
  • Pilzvergiftung (zum Beispiel durch den Knollenblätterpilz)
  • Fehlbesiedlung der Darmflora

Leberwerte-Verhältnis deutet auf Art der Krankheit

Dabei geben typische Kombinationen dieser vier Marker oder das Verhältnis ihrer Konzentration Hinweise darauf, um welches Krankheitsbild es sich handeln könnte. Erhöhte Leberwerte dürfen aber nicht automatisch mit einem Alkoholmissbrauch gleichgesetzt werden, da häufig andere Ursachen infrage kommen. Sind die Leberwerte nur leicht erhöht, beschränkt sich die Ärztin oder der Arzt gegebenenfalls auf eine regelmäßige Verlaufskontrolle. Wird eine deutliche Erhöhung festgestellt, folgen weitere Untersuchungen und eine genauere Abklärung möglicher Ursachen. Dabei ist besonders eine gründliche Befragung nach der Krankheitsgeschichte und den Lebensgewohnheiten (Anamnese) die wichtigste diagnostische Maßnahme.

Leberwerte normalisieren

Die Diagnose und Behandlung einer belasteten Leber sollte durch einen kompetenten Arzt erfolgen. Dennoch können Sie die Therapie durch diese sinnvollen Maßnahmen unterstützen:

  • Stärken Sie die Verdauungsfunktion von Leber und Galle.
  • Führen Sie eine Reinigungskur für Leber und Galle durch.
  • Soweit möglich, vermeiden Sie Verhaltensweisen, die die Leber belasten.

Mit Homöopathie Leber und Galle stärken

Die Kraft der Homöopathie hilft, die Verdauungsfunktion von Leber und Galle zu verbessern und damit auch die Verwertung der Nahrung. Dadurch werden Oberbauchbeschwerden gelindert, die mit einer Leber-Galle-Störung in Verbindung stehen. Das Präparat Hepar-Hevert Lebertabletten SL eignet sich hierfür zum Beispiel besonders gut. Dieses homöopathische Komplexmittel enthält Mariendistel, Schöllkraut, Virginischen Ehrenpreis, Löwenzahn und Natrium sulfuricum, allesamt bewährte Wirkstoffe, die bei Funktionsstörungen von Leber und Stauungen der Galle eingesetzt werden. Homöopathie eignet sich zudem auch bei chronischen Beschwerden für die Langzeitbehandlung.

Leber und Galle einer Reinigungskur unterziehen

Da die Leber ihre Stoffwechselreste über die Galle ausscheidet, sollten Sie bei einer Leberkur die Galle gleich mit einbeziehen. Zu Beginn einer vier- bis sechswöchigen Leberkur wird die Leber für zwei Wochen mit Heiltees und Pflanzenpräparaten gereinigt. Darüber hinaus sollte der Gallenfluss angeregt werden. Dazu eignen sich Heiltees oder Pflanzenpräparate wie zum Beispiel aus Löwenzahn, Brennnessel, Vogelmiere, Lindenblätter, Wegerich oder Klettenwurzel.

Zubereitung des Klettenwurzeltees: Lassen Sie etwa zwei Esslöffel der zerstoßenen Klettenwurzel in einem halben Liter Wasser 8 Stunden ziehen. Der Tee kann vor dem Verzehr kurz erwärmt werden, darf aber nicht zu stark erhitzt werden, damit er seine Wirkung nicht verliert. Nehmen Sie eine Woche lang täglich zwei bis drei Tassen der Zubereitung zu sich.

Akupressur
In der Traditionellen Chinesischen Medizin hat sich die Behandlung des Punktes Leber 8 (Ququan – Quelle an der Krümmung) bewährt. Diesen Punkt kann man selbst mit Akupressur behandeln. Dafür wird er täglich ca. 5 Minuten lang sanft massiert, um den Energiefluss der Leber zu stärken. Der Punkt befindet sich am inneren Rand der Kniekehle zwischen den dort zusammenlaufenden Sehnen.

Leberbelastende Verhaltensweisen vermeiden

Verzichten Sie in der Zeit der Leberkur auf Alkohol, fettige und frittierte Speisen sowie scharfe Gewürze. Nach etwa 4 Wochen werden diese Maßnahmen sehr positiv spürbar und sorgen für eine verringerte Müdigkeit und mehr Leistungsfähigkeit im Alltag.