Interview mit Sandra Speichert – Kapitel 3: „Helfen macht mich glücklich“

Sandra Speichert engagiert sich auch in Afrika für einen guten Zweck

Sandra Speichert engagiert sich auch in Afrika für einen guten Zweck. | Bild: Hevert


„In meinem früheren Leben war ich Afrikanerin – da bin ich mir absolut sicher”, sagten Sie einmal in einem Interview. Warum?

Weil ich schon seit dem Teenager-Alter sehr fasziniert von Afrika bin, vor allem von der afrikanischen Musik. Mit 18 Jahren besuchte ich dann zum ersten Mal den Kontinent. In Tunesien stellte ich sofort fest, wie mir das vor Ort gefällt. Es war ein schönes Gefühl, weil ich dort als Mensch sofort akzeptiert wurde. Ich liebe die Tänze und die Kultur. Durch meinen braunen Teint und meine dunklen Haare werde ich zudem nicht selten für eine Teilafrikanerin gehalten.

Seit jener Zeit bin ich jedes Jahr in Afrika, wenn es sich einrichten lässt. Jeder, der Afrika erfährt und an sich heran lässt, spürt die eigene, positive Lebensphilosophie. Sich uneigennützig kümmern und helfen ist ihr Kern. Das zeigt sich schon an der Begrüßung. Ein Afrikaner fragt sofort, wie es einem geht. Bei der Verabschiedung wünschen sich alle ganz selbstverständlich Gesundheit.

Hat Sie die Philosophie auch dazu bewogen zu helfen?
Dies würde ich nicht unmittelbar in Zusammenhang bringen. Ich habe zwar einen Patensohn, der monatlich etwas Geld bekommt. Wir schreiben uns und er erzählt von seinem Leben. Ich bin aber grundsätzlich jemand, der gerne etwas tut. So unterstütze ich auch in Deutschland Bedürftige, wie etwa durch „Ein Herz für Kinder“, Charity-Aktionen für Krebskranke, Missbrauchsopfer oder Peter Maffeys Tabaluga.

Gab es ein Schlüsselerlebnis für Ihr Engagement in Afrika?
Ganz klar, ja. Einmal war ich alleine unterwegs. Ich lernte einen Taxifahrer kennen, den ich fragte, wie ich etwas helfen könnte. Mit Kerzen, Reis und Stiften antwortete er. So fuhren wir tief in das Land rein. Zunächst war mir ein wenig mulmig. Aber dann kamen wir zu einer Mini-Siedlung, wo eine große Familie zusammenlebte. Sie haben sich wahnsinnig über die Mitbringsel gefreut und waren derart dankbar, dass es mich wahnsinnig berührt hat.

Hat Sie das soziale Engagement zufriedener, glücklicher gemacht?
Natürlich und es macht mich weiterhin glücklich. Meine klitzekleine Hilfe damals hat dort viel bewirkt und ich war selig, weil die innere Zufriedenheit zunahm. Das gleicht einiges an Stress im Alltag aus.

Was beeindruckt Sie am meisten an Afrika?
Die Hilfsbereitschaft! Als ich zum Beispiel mit dem Taxifahrer unterwegs war, blieben wir einmal im Sand stecken. Das bemerkten sofort einige Leute. Mir ist bis heute rätselhaft, wo die herkamen. Aber sie haben uns ohne zu fragen ganz selbstverständlich geholfen.

Afrikaner lieben darüber hinaus Kinder über alles. Das berührt mich ebenfalls sehr und erzeugt ein Glücksgefühl. Meine Kinder spiegeln dies auch zurück, da sie sich ebenfalls sehr wohl in Afrika fühlen.

Wann waren Sie zuletzt in Afrika?
Im vergangenen Jahr hat es leider nicht geklappt. Doch dieses Jahr steht es wieder fest auf meinem Reiseplan.

Frau Speichert, vielen Dank für das Gespräch.

Lesen Sie hier alle Kapitel des Interviews mit der Schauspielerin Sandra Speichert.