Interview mit Sandra Speichert – Kapitel 1: Ein Tag am Set

Sandra Speichert in der Telenovela-Serie „Rote Rosen”

Sandra Speichert in der Telenovela-Serie „Rote Rosen” | Bild: ARD/Nicole Manthey

Stress, Hektik und innere Unruhe – am Set sorgt die rege Betriebsamkeit nicht selten für Belastungen. Schauspielerin Sandra Speichert weiß davon ein Lied zu singen. Der Telenovela-Star kennt den Stress am Set und sucht sich Wege, dem zu entfliehen. Homöopathische Mittel zählen dabei ebenso zu ihrem Instrumentarium wie das soziale Engagement in Afrika, aus dem sie Kraft für die neuen Aufgaben schöpft.

Welche Rollen gefallen Ihnen persönlich am besten?
Seit 22 Jahren schauspielere ich nun und am besten gefällt mir die Abwechslung. So konnte ich immer wieder in die verschiedensten Rollen schlüpfen und andere Gesichter zeigen: die Nobelhure, die Krebskranke, die Blonde, die Rothaarige, die Abrasierte etc. Das ist ein Traum, immer wieder etwas Neues aus sich herausholen zu können.

Wie viele Tage im Jahr sind Sie durchschnittlich am Set?
Das kommt darauf an. Die Fernsehserie „Rote Rosen“ drehten wir zehn Monate am Stück. Standard sind ungefähr zwei bis drei Filme im Jahr. Die Art der Rollen beeinflusst auch die Länge am Set, je nachdem, ob es sich um Gast-, Neben- oder Hauptrollen handelt.

Wie läuft für Sie ein Tag am Set?
Bei Hauptrollen ist es knallhart. Ich bin meistens die Erste in der Maske – um sechs Uhr morgens. Ab neun Uhr beginnen dann die Dreharbeiten. Nicht selten dauern diese zehn bis zwölf Stunden. Pausen gibt es mittags eine halbe Stunde und immer dann, wenn Umbauten für neue Szenen gemacht werden müssen. Bei Serien sind Umbaupausen aber eher selten. Aber natürlich gibt es auch Szenen, bei denen ich nicht dabei bin. Nach dem Dreh gehe ich ins Hotel und vertiefe den Text für den nächsten Tag.

Einmal habe ich parallel in zwei Filmen gespielt – in Deutschland und in Frankreich. Das war sehr spannend, aber stressig, da ich ständig zwischen den Drehorten hin und her gejetet bin.

Das klingt wirklich nach Stress. Treten da nicht Belastungen und Beschwerden auf?
Ja, aber es gibt auch Entlastungen. Ich habe zum Beispiel eine Agentin. So muss ich mich nicht um die Akquise neuer Rollen kümmern. Außerdem bin ich bei allem was ich mache immer voll dabei. Beim Dreh konzentriere ich mich 100prozentig auf meinen Job. Es kommt oft vor, dass ich erst abends im Hotel merke, wie müde ich bin oder dass ich Schmerzen habe. Meine Konstitution ist zum Glück insgesamt sehr gut. Selbst bei den zehn Monaten am Stück am Set von „Rote Rosen“ war ich keinen einzigen Tag krank.

Da ich nach den Dreharbeiten meine Kinder wiedersehe, falle ich auch nicht in ein emotionales Loch. Ich verbringe so viel Zeit wie möglich mit ihnen. Ich switche dann vom Beruf in die Rolle der Vollblut-Mutter.

Wie schaffen Sie es, auf den Punkt fit für die nächste Szene zu sein?
Wann immer es geht, treibe ich Sport. Zudem trinke ich ein paar Tassen Kaffee und das hilft. Weitere Aufputscher brauche ich nicht. Wenn es für die ganze Anstrengung gute Einschaltquoten gibt, motiviert das natürlich auch.

Wie entspannen Sie sich?
Ich lege mich, wenn es geht hin und mache die Augen zu. Fünf bis zehn Minuten schlafen zwischendurch hilft. Danach bin ich wieder voller Energie.

Nutzen Sie auch natürliche Methoden, Naturheilkunde und Homöopathie?
Bevor ich zur Chemie greife, fange ich immer gerne mit der Naturheilkunde an. Das funktioniert auch ziemlich gut. Wichtig ist mir vor allem die Zuführung von Vitaminen und Mineralien. Ich versuche mich so gesund wie möglich zu ernähren.

Lesen Sie hier alle Kapitel des Interviews mit der Schauspielerin Sandra Speichert.