Interview mit Sandra Speichert – Kapitel 2: Beruf und Kinder

Sandra Speichert in der Telenovela-Serie „Rote Rosen”

Sandra Speichert in der Telenovela-Serie „Rote Rosen” | Bild: ARD/Thorsten Jander

Sie leben mit Ihren Zwillingen hauptsächlich im schönen Südfrankreich. Wie bekommen Sie als Alleinerziehende den Spagat zwischen Beruf und Kindererziehung hin?
Zwillinge sind natürlich gerade in den ersten Jahren zwangsläufig eine doppelte Belastung. Ich musste also organisieren, was für mich in dieser Form eine neue Erfahrung war. So hatte ich in den ersten Jahren immer ein Kindermädchen mit dabei – sogar am Set. Im Prinzip ist das alles gut gelaufen, nicht zuletzt, weil meine Eltern mich tatkräftig unterstützt haben. Heute, wo meine Kinder bereits zwölf Jahre alt sind, ist das kaum anders.

Wie verkraften das Siena und Leno?
Sie kennen es nicht anders. Aber ich versuche immer so viel Zeit wie möglich für meine Kinder herauszuschlagen. So wie ich eine Lücke bei den Dreharbeiten habe, fliege ich nach Hause. Und dann bin voll für sie da. So wie ich Vollblut-Schauspielerin bin, so bin ich auch Vollblut-Mutter.

Wie nehmen Sie die Doppelbelastung wahr?
Es ist natürlich schon manchmal stressig. Aber Stress und Nervosität entstehen meist nur dann, wenn ich die Rollen und Termine nicht so schaffe, wie ich mir das vorgenommen habe. Generell bin ich aber ein positiver Mensch, daher mein Motto: Egal, wie hoch der Berg auch ist, ich schaffe es.

Wie organisieren Sie das Familienleben, wenn Sie für mehrere Tage oder Wochen am Set sind?
Ich bin wie ein Meltingpot, weil ich sowohl Frankreich als auch Deutschland über alles liebe. Seit ich auf der Welt bin, lebe ich in Frankreich und fahre natürlich so oft es geht dahin, hauptsächlich, aber nicht ausschließlich wegen der Kinder. Als ich die Serie „Rote Rosen“ in Lüneburg gedreht habe, waren umgekehrt meine Kinder öfter in Deutschland. Es ergab sich außerdem, dass sie in drei Folgen mit mir klitzekleine Rollen spielen durften. Davon haben sie schon immer geträumt. Doch Schauspieler werden die beiden wohl eher nicht. Meine Tochter Siena ist viel zu aufgeregt und schüchtern. Mein Sohn Leno wollte zwar schon immer mehr und hat auch schon eigene Drehbuchtexte verfasst, doch zurzeit ist sein Berufswunsch Pilot.

Stimmen die Gerüchte, dass Sie nach Berlin zurückziehen?
Wer das so in die Welt gesetzt hat, weiß ich nicht. Vollständig nach Deutschland übersiedeln, ist nicht mein Ziel. Ich wünsche mir aber schon lange eine kleine Zweitwohnung in Berlin, da ich die Stadt liebe und von dort einen Teil meiner Arbeit erledigen könnte. Das hat wohl jemand nicht richtig verstanden und die Information etwas gedreht.

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