Mariendistel – ein Segen für Leber und Gallenblase

Mariendistel
Die Mariendistel verdankt ihre leberschützende Wirkung dem in den Früchten enthaltenen Silymarin. | Bild: FFCucina Liz Collet – Adobe Stock

Die Mariendistel ist eine der mehr als 20 Heilpflanzen aus dem Hevert Heilpflanzengarten.  Ihre leberschützende Wirkung hat sich in zahlreichen wissenschaftlichen Untersuchungen bestätigt. Ein wichtiges Prinzip für die Anwendung der Mariendistel in der Volksheilkunde ist zweifellos die Signaturenlehre, die schon Hildegard von Bingen anwandte.

Die Mariendistel und ihre Geschichte

Man geht davon aus, dass die Pflanze im Mittelalter von heilkundigen Mönchen aus dem Mittelmeerraum über die Alpen zu uns gebracht wurde. Hier fand sie schnell ihren festen Platz im klösterlichen Heilmittelschatz. Hildegard von Bingen bezeichnete sie als „Vehedistel“ und empfahl sie bei „Seitenstechen“. Damit war damals jedoch eher Lungen- oder Rippenfellentzündung gemeint. Die Äbtissin stützte sich seinerzeit auf den Analogieschluss der Signaturenlehre, – der stechenden Distel wird eine Heilwirkung bei Stechen im Körper zugeschrieben [1].

Die Mariendistel (lat. Carduus marianus oder Silybum marianum) wurde in der Antike von dem griechischen Arzt Diskurides unter dem Namen silybum beschrieben. Ihren heutigen Namen erhielt die auch als Fieberdistel bekannte Pflanze aufgrund ihrer milchig-weißen Streifen: Einer Legende zufolge seien diese dadurch entstanden, dass der heiligen Maria beim Stillen des Jesukindes ein paar Tropfen ihrer Milch auf die Blätter der Pflanze gefallen seien. Antike und mittelalterliche Ärzte und Heilkundige schlossen daraus, dass die Pflanze bei stillenden Frauen die Milchbildung anregen könne. Im Englischen wird sie auch als milk thistle (Milch-Distel) bezeichnet [1,3].

Die ungiftige Pflanze zählt zur Familie der Korbblütler (lat. Asteraceae). Sie ist in Südeuropa, Nordafrika und Kleinasien heimisch. Bei uns wird sie vorwiegend kultiviert; verwildert wächst sie jedoch auch an warmen und trockenen Plätzen. Die Mariendistel kann einen stattlichen Wuchs von bis zu 1,50 Meter erreichen [1].

Anwendungsgebiete der Mariendistel

Heute wird die Mariendistel allgemein bei Erkrankungen der Leber mit Verstopfung, Gallensteinen, Gallenblasenentzündung, Hämorrhoiden und Krampfadern eingesetzt [2].

Die Mariendistel ist eine der wichtigsten Pflanzen zur Leberentgiftung und Leberentlastung. Die zellerneuernde Wirkung des Silymarins (Silybinins) zeigt sich bei entzündlichen Lebererkrankungen sowie bei Erkrankungen der Gallenwege bzw. Störungen des Bewegungsablaufes zwischen der Gallenblase, den Gallengängen und dem Gallenblasen-Schließmuskel (medizinisch: Sphincter Oddi). Auch bei Lebervergiftungen durch Medikamente, Alkohol und andere Giftstoffe hat sich die Mariendistel bewährt [2].

In der Heilkunde werden nur die hartschaligen reifen Früchte aus dem Blütenstand der Mariendistel verwendet. Sie enthalten neben Bitterstoffen, etwas ätherischem Öl und Vitamin E den wichtigsten Wirkstoff, das Silymarin. Dieses schützt die Leber, indem es in den Leberzellen Reparaturmechanismen und die Bildung von neuen Zellen anregt. In Kombination mit dem enthaltenen Vitamin E werden freie Radikale abgefangen.

Zwar kann der fettig schmeckende Tee aus Mariendistelsamen Verdauungsbeschwerden und Probleme mit der Gallenblase lindern. Doch nur hochkonzentrierte Zubereitungen haben eine belegte Wirkung zum Leberschutz und zur Erneuerung von Leberzellen. Wissenschaftlich anerkannt bei chronischen Leberentzündungen wie Hepatitis oder degenerativen Erkrankungen wie Leberzirrhose ist also nur die Anwendung von standardisierten Mariendistel-Präparaten [1].

Kurioses und Interessantes zur Mariendistel

Sogar bei einer Pilzvergiftung durch den Grünen Knollenblätterpilz kann ein Mariendistel-Extrakt als Infusion verabreicht werden und lebensgefährliche Leberschäden verhindern. Alkoholbedingte schlechte Leberwerte können sich durch die Einnahme hochkonzentrierter Silymarin-Präparate schneller normalisieren [1].

Bei Hevert findet die eigens angebaute Mariendistel Verwendung in den Hepar Hevert Lebertabletten und Hepar Hevert Lebertropfen sowie in den Hepatos Mariendisteldragees.

Qualitätssicherung der Rohstoffe, Ausbau der Kompetenz in der Naturheilkunde und Umweltschutz sind die drei Hauptgründe für den Anbau von Arzneipflanzen bei Hevert. Bei Betriebsführungen am Firmenhauptsitz in Nussbaum können Besuchern hier noch besser Kenntnisse über Heilpflanzen vermittelt werden.

Werfen Sie doch mal einen virtuellen Blick auf  den Hevert Heilpflanzenanbau: https://www.youtube.com/watch?v=nB6bl3wyV6g&list=PLI5OUGSKvVqHENrORUdMiENUE0x-hS-i1 [7]