Tipps für ein Weihnachten ohne Völlegefühl und Magenprobleme

Sich nach dem Weihnachtsmahl dem Völlegefühl hinzugeben, fördert nicht die Verdauung. Hilfreicher ist es, ein wenig am Tisch sitzen zu bleiben oder in einem bequemen Sessel zu entspannen. Danach bietet Bewegung an der frischen Luft eine gute Unterstützung

Sich nach dem Weihnachtsmahl dem Völlegefühl hinzugeben, fördert nicht die Verdauung. Hilfreicher ist es, ein wenig am Tisch sitzen zu bleiben oder in einem bequemen Sessel zu entspannen. Danach bietet Bewegung an der frischen Luft eine gute Unterstützung. | Bild: Konstiantyn – fotolia

Weihnachtsgans zum Mittag, zwischendurch Plätzchen sowie Stollen und abends das reichhaltige 5-Gänge-Menü: An den Weihnachtstagen schlagen wir über die Stränge. Die Völlerei lässt Ernährungsexperten aufschreien: jede Menge Zucker und tierisches Fett, kaum frisches Gemüse oder Salat. So manchem schlägt die Völlerei auf den Magen. Welche Tipps gibt es, um Magenprobleme an den Festtagen zu verhindern? Schluss ist mit der enthemmten Schlemmerei meist erst wieder nach Silvester, wenn der Hosenbund und das schlechte Gewissen drücken. Doch was wäre Weihnachten mit Tofu und abgezählten Möhrchen?

Weihnachtsmahl in der Geschichte

Die alljährliche Völlerei hat zwar kein gutes Image, gehört aber zu Weihnachten wie der Tannenbaum. Hohe Festtage wurden schon im Mittelalter neben der kirchlichen Feier vor allem mit reichlich gutem Essen zelebriert. Besonders zu Weihnachten spielte das Festmahl nach der damaligen Fastenzeit des Advents eine große Rolle. In Norddeutschland hieß der Heiligabend deswegen auch „Vollbauchabend“. Das sagt alles und ist auch heute noch so.

Doch nicht jeder verträgt die üppige Schlemmerei. Der Grund: Gänsebraten und andere Weihnachtsklassiker können sich durch ihren hohen Fettanteil negativ auf die Verdauung auswirken. Vor allem dann, wenn das Leber-Galle-System beeinträchtigt ist und die Fettverdauung nicht optimal funktioniert, sind Völlegefühl, Blähungen und Magendrücken keine Seltenheit.

Fettiges Essen schlägt auf den Magen

Die Leistung unseres Magens ist enorm: Jährlich kneten seine Muskeln bis zu einer Tonne Nahrung zu Brei und befördern sie zum Darm. 35 Millionen Drüsen in seiner Schleimhaut produzieren jeden Tag bis zu drei Liter Magensäure, die die Nahrung zerlegt und gefährliche Bakterien abtötet. Im wahrsten Sinn des Wortes sauer wird der Magen, wenn wir ihn mit zu viel und zu fettem Essen zusätzliche Arbeit aufhalsen. Er produziert dann zu viel Säure, seine Muskeln verkrampfen oder streiken. Die Folgen: Sodbrennen, Übelkeit, Magenschmerzen und Völlegefühl.

Tipps für entspannte Festtage

Wasser und Ballaststoffe gegen XXL-Portionen

Wer auf die Weihnachtsgans nicht verzichten will, sollte zumindest nicht die XXL-Portion wählen. Vor dem Festessen ein, zwei Glas Wasser trinken ist ein altbekannter Trick, um weniger zu essen. Die Flüssigkeit füllt den Magen und das Sättigungsgefühl tritt eher ein. Essen Sie zum Gänsebraten auch noch reichlich Rotkohl. Seine Ballaststoffe sorgen zusätzlich für eine gute und langanhaltende Sättigung und bringen die Verdauung in Schwung.

Langsam genießen

Geben Sie Ihrem natürlichen Sättigungsgefühl eine Chance. Wer langsam isst, fühlt rechtzeitig, dass er statt ist. Das Sättigungsgefühl tritt erst etwa 20 Minuten nach dem Verzehr einer Speise ein. Dass sie sich übernommen haben merken Schnellesser folglich erst, wenn es zu spät ist. Und auch wer das Festessen in stundenlanger Mühe zubereitet hat, freut sich, wenn nicht alles in ein paar Minuten hinuntergeschlungen wird.

Verdauungsschnaps? Lieber nicht!

Auch wenn es der Name nahe legt – ein Schnaps nach dem Essen ist keine gute Idee. Zwar entspannt der Alkohol kurzfristig die Magenmuskulatur und reduziert so das unangenehme Völlegefühl. Doch wer während oder nach einer reichhaltigen Mahlzeit Alkohol trinkt, muss mit einer verzögerten Verdauung rechnen. Das fand ein Schweizer Forscherteam in einer Studie heraus, in der alkoholische Getränke wie Wein oder Schnaps zu einem Käsefondue verabreicht wurden. Am schnellsten verdauten die Studienteilnehmer, die völlig auf Alkohol verzichtet hatten.

„Nach dem Essen sollst Du ruh‘n…“?

„Nach dem Essen sollst du ruh’n oder 1000 Schritte tun.“ Dieses Sprichwort kennt jeder. Doch auch wenn es dazu einlädt: Sich gleich nach einem üppigen Essen hinzulegen, ist keine so gute Idee. Denn die Magensäureproduktion läuft auf Hochtouren. Im Liegen ist der Verschlussdruck auf den Mageneingang geringer, sodass die Magensäure in die Speiseröhre zurückfließen kann. Wir kennen das als Sodbrennen. Das ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch gesundheitliche Schäden verursachen. Das Ruhen ist eher so zu verstehen, dass man nicht nahtlos vom Essen zu körperlichen Höchstleistungen übergehen sollte. Die Verdauung ist anstrengend und der Nerv, der sie stimuliert, heißt nicht umsonst Ruhenerv (Nervus vagus). Zudem sammelt sich in dieser Phase das Blut im Bauchraum, nicht in der Muskulatur. Deshalb: Nach einem üppigen Mahl besser noch ein wenig am Tisch sitzen bleiben oder in einem bequemen Sessel entspannen. Danach ist Bewegung an der frischen Luft eine gute Idee, um nicht selbst zur Weihnachtskugel zu mutieren.

„…oder 1000 Schritte tun.“ – Verdauungsspaziergang klappt auch vor dem Essen

Ist nach dem Festessen keine Zeit für einen Spaziergang, weil schon die nächsten Verwandten vor der Tür stehen, kann man ihn auch vorziehen. Erstaunlicherweise funktioniert so ein vorgezogener Verdauungsspaziergang wirklich. Englische Wissenschaftler haben festgestellt, dass ein Spaziergang von rund 90 Minuten für die Dauer von über 24 Stunden verhindert, dass die Blutfettwerte des Körpers stark ansteigen können.

Homöopathie stärkt die Verdauung

Erste Hilfe bei der Bewältigung von Gänsebraten und Weihnachtsplätzchen bieten homöopathische Arzneimittel wie Pankreaticum-Hevert Tropfen. Das in dem Komplexmittel enthaltene Okoubaka (westafrikanischer Urwaldbaum) verbessert die Verträglichkeit von schweren oder ungewohnten Mahlzeiten. Quassia amara (Bitterholzbaum), Taraxacum (Löwenzahn) und Eichhornia (Wasserhyazinthe) sind bewährte natürliche Wirkstoffe zur Unterstützung der Verdaungssfunktionen von Magen, Darm, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Durch Aktivierung des Stoffwechsels wird die Nahrung besser verwertet und ausgeschieden. Es kann auch akut eingesetzt werden, wenn die Beschwerden nur gelegentlich, wie eben an den genussreichen Weihnachtstagen, auftreten.

Vorsicht, Entzündung

Wenn der Magen nicht nur auf schweres Essen gereizt reagiert, sollte man die Ursache unbedingt von einem Arzt abklären lassen. So sind etwa häufige Bauchschmerzen bei nüchternen Magen ein mögliches Anzeichen einer Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis). Damit daraus kein Magengeschwür wird, muss sie schnellstmöglich ärztlich behandelt werden. Zusätzlich lässt sich die Regeneration des Magens mit schleimhautberuhigenden Pflanzen (z.B. in dem homöopathischen Arzneimittel Gastritis-Hevert Complex)und Mineralsalzen unterstützen.

Sehen Sie hier unser Dossier zum Thema Völlegefühl