Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen – was hilft wirklich?

Einen wohltuenden Aufguss bei Halsschmerzen kann man ganz einfach aus frischem Ingwer zubereiten
Einen wohltuenden Aufguss bei Halsschmerzen kann man ganz einfach aus frischem Ingwer zubereiten | Bild: Artem – Adobe Stock

Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen gibt es so einige. Doch wenn die erste Erkältungswelle zuschlägt und manchmal auch das stärkste Immunsystem versagt, ist schnelle Hilfe geboten. Meist handelt es sich um harmlose grippale Infekte, die von Viren ausgelöst werden. Antibiotika sind hier nutzlos, und in aller Regel kann der Körper mit den Erregern allein fertig werden. Zur Linderung der Beschwerden bevorzugen viele Menschen natürliche und sanfte Mittel die Heilkraft der Natur steht hoch im Kurs.

Mit welchen Hausmitteln, Pflanzenwirkstoffen und Tipps man Kratzen im Hals, Schluckbeschwerden und Hustenreiz am besten loswerden kann, um nicht wirklich krank zu werden, erfahren Sie im folgenden Beitrag. Lesen Sie auch, wann man doch zum Arzt gehen sollte.

Was trinken bei Husten und Halsschmerzen?

Vor allem viel trinken

Welcher Tee oder welches Getränk sich bei Schluckbeschwerden und Hustenreiz am meisten bewährt hat, ist eigentlich zweitrangig. Entscheidend ist in erster Linie eine ausreichende Trinkmenge. Experten empfehlen bei normaler Nierenfunktion ca. 2 Liter pro Tag, denn dies verhindert das Austrocknen der Schleimhäute. Sind diese gut befeuchtet, können Krankheitserreger deutlich schwerer in den Körper eindringen. Durch ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wird auch der Schleim im Hals und in den Bronchien besser verflüssigt, was das Abhusten erleichtert.

Die Frage, ob man kalte, warme oder heiße Getränke bevorzugen sollte, kann jeder für sich selbst beantworten – hier ist das eigene Körperempfinden die beste Richtschnur: Bei Halsentzündung verschafft zimmertemperiertes Wasser sicher Linderung. Fröstelt man sowieso schon, sollte man besser einen warmen Tee zu sich nehmen. Hierfür haben sich einige Kräuter und Pflanzenwirkstoffe besonders bewährt.

Ingwertee

Einen wohltuenden Aufguss bei Halsschmerzen kann man ganz einfach aus frischem Ingwer zubereiten. Ingwer besitzt den entzündungshemmenden Inhaltsstoff Gingerol, der auch schleimlösend auf Bronchien und Nebenhöhlen wirken kann. Für die Zubereitung gibt man fünf dünne Scheiben frisch aufgeschnittene Ingwerwurzel in eine Tasse und übergießt sie mit kochendem Wasser. Man sollte nicht zu viel Ingwer nehmen und den Tee nicht länger als fünf Minuten ziehen lassen, sonst wird das Getränk sehr scharf. Ist der Ingwertee etwas abgekühlt, kann man ihn nach Belieben mit frisch gepresster Zitrone, etwas Honig, Kandis oder Rohrzucker abschmecken.

Zwiebelsud

Wer einen natürlichen Hustenstiller bei Reizhusten sucht, ist mit Zwiebelsud gut beraten. Dazu verrührt man eine klein geschnittene Zwiebel mit Honig oder Kandiszucker und kocht sie bei geringer Hitze langsam auf. Anschließend lässt man die Mischung mindestens eine Stunde lang stehen, siebt den Sud ab und nimmt ihn dann teelöffelweise zu sich. In der Zwiebel sind ätherische Öle, schwefelhaltige Verbindungen und Flavonoide enthalten, die in Kombination keimabtötend und leicht entzündungshemmend wirken.

Welche Kräuter gegen Husten und Halsschmerzen?

Bei Kratzen im Hals und Hustenreiz bieten sich Tees oder Lutschbonbons mit Eibischwurzel, Isländisch Moos, Thymian, Malve, Salbei und Spitzwegerich an. Zusätzlich werden Anis, Fenchel und Süßholz als wohltuend empfunden.

Husten sollte man jedoch nicht als etwas betrachten, was bekämpft werden muss, denn es handelt sich um einen natürlichen Schutzreflex, der dazu dient, Fremdkörper, Staubpartikel oder Schleim aus den oberen Atemwegen und Bronchien zu entfernen. Lindern kann man die Beschwerden aber trotzdem auf natürliche Weise.

Was hilft bei Halsschmerzen, Husten und Co. noch?

Ruhe und Wärme bei Erkältung

Bei den ersten Zeichen einer Erkältung, wie Halsschmerzen beim Schlucken oder Reizhusten, sind viel Ruhe und wenig körperliche Anstrengung für die Arbeit des Immunsystems besonders wichtig.

Um das Immunsystem bei einer Erkältung nicht zusätzlich zu schwächen, sollte man sich außerdem stets warm genug anziehen und vor allem auf warme Füße achten – so werden auch die Schleimhäute in Nase und Hals besser durchblutet.

Schleimhäute befeuchten und beruhigen

Auch das Gurgeln mit Salzwasser kann dabei helfen, Halsschmerzen zu bekämpfen. Dazu löst man einen halben Teelöffel Salz in einer Tasse mit warmem Wasser auf und gurgelt mit dieser Lösung alle zwei bis drei Stunden.

Dampfbäder sind ebenfalls beliebte und wirkungsvolle Hausmittel gegen Husten und Halsschmerzen. Auch hier geht es wieder darum, die Schleimhäute feucht zu halten und Schleim zu lösen. Achten Sie aber darauf, dass das Wasser für das Dampfbad nicht zu heiß ist, besonders bei Kindern. Neben der zusätzlichen Reizung der Schleimhäute durch die Hitze sind Verbrennungen durch das heiße Wasser möglich.

Ätherische Öle, zum Beispiel von Eukalyptus, Fenchel, Kamille, Pfefferminz oder Salbei, werden beim Inhalieren meist als angenehm und befreiend empfunden. Vorsicht jedoch bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Allergikern und Asthmatikern: Hier dürfen dem Dampfbad keine ätherischen Öle zugesetzt werden, da diese schon in geringen Mengen Atemnot auslösen können!

Damit die Schleimhäute nicht austrocknen, kann man in den Räumen, in denen man sich aufhält, feuchte Tücher über die Heizung oder einen Kleiderständer hängen.

Welcher Wickel bei Halsschmerzen?

Wärmende oder kühlende Wickel können bei Kratzen im Hals und Reizhusten wohltuend und schmerzlindernd wirken. Prinzipiell sollen kühle Wickel Halsentzündungen lindern und gegen akute Schmerzen und Schluckbeschwerden helfen. Warme Wickel hingegen regen die Durchblutung an und wirken entspannend und wärmend. Ob einem eher Wärme oder Kälte gut tut, findet man am besten durch Ausprobieren heraus.

Wann zum Arzt bei Halsschmerzen und Husten?

Ein Arztbesuch ist in folgenden Fällen angeraten (die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, daher sollte bei jeder Unsicherheit der Arzt aufgesucht werden):

  • die Halsschmerzen dauern länger als drei Tage an
  • der Husten ist sehr schmerzhaft, Schmerzen hinter dem Brustbein
  • der Husten dauert länger als zwei Wochen an oder geht mit Schmerzen oder auffälligem Auswurf einher (Bluthusten ist ein Notfall!)
  • es bestehen Atemnot, Atembeschwerden oder starke Schluckbeschwerden
  • die Halsschmerzen treten hauptsächlich einseitig auf oder nach Belastung der Stimme
  • die Lymphknoten sind stark geschwollen
  •  es schwer fällt, den Mund weit zu öffnen
  • die Körpertemperatur beträgt länger als drei Tage 38 Grad Celsius, oder es besteht Fieber über 39 Grad Celsius bei Erwachsenen bzw. über 40 Grad Celsius bei Kindern
  • die Halsschmerzen gehen mit Hautausschlag an Gesicht oder Körper oder einer himbeerroten Verfärbung der Zunge einher
  • es tritt eine plötzliche oder sehr starke Heiserkeit auf
  • Sie leiden (als Erwachsener) öfter als viermal im Jahr an Halsschmerzen oder länger als 8 Wochen an Husten und Hausmittel wirken nicht (bei Kleinkindern mit Halsschmerzen ist ein frühzeitiger Arztbesuch ratsam)