Schlafstörungen in Zeiten von Corona?

Welche Schlafstörungen gibt es?
Jeder hat das schon einmal erlebt: Man ist müde, kann aber nicht einschlafen. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, ist es wichtig, sich mit den möglichen Ursachen für den eigenen Schlafmangel auseinanderzusetzen. | Bild: Paolese – Adobe Stock

Schlafstörungen und Ängste sind keine seltenen Folgen der aktuellen Situation, denn die Covid-19-Pandemie hat unser Leben von heute auf morgen komplett auf den Kopf gestellt. Fast alle Menschen wurden Anfang des Jahres aus ihrem normalen Lebensrhythmus gerissen und mit völlig neuen Herausforderungen konfrontiert– sei es Home-Office, Schule zuhause, weniger oder mehr Arbeitsbelastung, der Wegfall von Kinderbetreuung und viele weitere Umstellungen. Sorgen um die eigene gesundheitliche und finanzielle Situation oder die von nahen Angehörigen können einem zusätzlich den Schlaf rauben.

Erfahren Sie in diesem Artikel, welche Arten und Ursachen von Schlafstörungen bekannt sind und was man dagegen tun kann:

Welche Schlafstörungen gibt es?

Schlafstörungen sind ein ernstes Problem, das ganz und gar nicht neu ist: Laut DAK-Gesundheitsreport waren 2017 schon 80% aller Erwerbstätigen in Deutschland von Ein- und Durchschlafstörungen betroffen und der Londoner Schlafexperte Guy Meadows sprach im Dezember 2019 gegenüber der WirtschaftsWoche bezüglich Schlaflosigkeit bereits von einer modernen Epidemie.

Schlafstörungen können sich wie folgt äußern:

  • Sie brauchen sehr lange, um einzuschlafen
  • Sie schlafen nachts sehr unruhig und wachen oft auf
  • Sie brauchen dann lange, um wieder einzuschlafen
  • Sie wachen morgens viel zu früh auf und können nicht wieder einschlafen.

Treten eines oder mehrere dieser Symptome über Monate hinweg häufiger als dreimal pro Woche auf, spricht man von einer chronischen Schlafstörung oder Insomnie. Dies kann Erwachsene genauso betreffen wie Kinder und Jugendliche. Zwar brauchen ältere Menschen im Durchschnitt weniger Schlaf als Kinder und jüngere Menschen, doch die insgesamt benötigte Schlafdauer pro Nacht kann sehr individuell sein. Entscheidend ist vielmehr, wie energielos und unkonzentriert Sie sich tagsüber fühlen.

Welche Ursachen können Schlafstörungen haben?

Jeder hat das schon einmal erlebt: Man ist müde, kann aber nicht einschlafen. Hält dieser Zustand über längere Zeit an, ist es wichtig, sich mit den möglichen Ursachen für den eigenen Schlafmangel auseinanderzusetzen.

Je nachdem, wie gut wir uns persönlich von aktuellen Ereignissen abgrenzen können oder nicht, kann der Drang groß sein, keine Nachricht zu verpassen. So greifen wir in der aktuellen Zeit ganz automatisch noch häufiger – auch spät abends – zum Smartphone oder zur Fernbedienung des Fernsehers. Die Neuigkeiten, die uns dort erwarten, sind in Zeiten der Corona-Krise meistens keine freudigen oder beruhigenden. Dies kommt einer dauerhaften Belastungssituation gleich. Der Körper schüttet vermehrt Stresshormone aus, die nachts nicht mehr ausreichend abgebaut werden können. So geraten wir immer tiefer in eine Spirale aus Schlaflosigkeit und innerer Unruhe.

An erster Stelle der Ursachen für Schlafstörungen nennt der Schlafforscher Albrecht Vorster in einem Interview mit dem Süddeutsche Zeitung Magazin folglich auch Sorgen und rät deshalb zu einer „Sorgen-Inventur“ vor dem Zubettgehen.

Es gibt jedoch noch weitere Gründe für Schlafstörungen:

  • Koffein, Alkohol und andere berauschende oder aufputschende Substanzen
  • Fettige oder schwer verdauliche Mahlzeiten zu spät am Abend
  • Körperliche Beschwerden wie Schmerzen, Unruhe in den Beinen (Restless-Legs-Syndrom), nächtlicher Harndrang oder Hitzewallungen
  • Mangel an Vitaminen oder Vitalstoffen (z.B. Eisenmangel)
  • Hormonelle Dysbalancen (häufig in den Wechseljahren)
  • Zähneknirschen (Bruxismus), Schnarchen oder nächtliche Atemstillstände (Schlafapnoe), bei sich selbst oder dem Partner
  • Bestimmte Medikamente (z.B. Mittel gegen Depressionen oder Parkinson)
  • Schichtarbeit und Mangel an Tageslicht und frischer Luft
  • Lärm und Elektrosmog

Ob elektrische Geräte im oder am Bett aufgrund ihrer Strahlung tatsächlich zu Schlafstörungen führen, ist wissenschaftlich umstritten. Rein psychologisch betrachtet wird jedoch bei fast jeder Interaktion mit dem Smartphone in unserem Gehirn der Belohnungsreflex ausgelöst, was zu einer Dopaminausschüttung führt. Dieser Rausch an Glückshormonen im Körper putscht uns jedes Mal weiter auf und verhindert, dass wir zur Ruhe kommen.

Was hilft wirklich gegen Schlafstörungen?

Keinesfalls sollten Sie sich leichtfertig Schlaftabletten aus der Gruppe der Psychopharmaka, Benzodiazepine oder Z-Substanzen verschreiben lassen, wenn Sie nicht schlafen können. Denn meist verstärken diese das Problem nur und können zu Abhängigkeit führen.

Fragen Sie Ihren Therapeuten, welche pflanzlichen Wirkstoffe wie Hopfen, Baldrian, Frauenschuh oder Passionsblume, die es in Form von Kapseln, Tabletten und Tees gibt, in Ihrem Fall empfehlenswert sind. Auch der Duft des Lavendels als ätherisches Öl kann bei Einschlafstörungen helfen.

Sind es die permanente Reizüberflutung, Stress, Hektik, körperliche und nervliche Überlastung, die Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus gerade auf den Kopf gestellt haben? Derartige Faktoren lassen sich leider nicht so einfach abstellen. In diesem Fall kann es sich lohnen, zumindest vorübergehend naturheilkundliche Arzneimittel in Betracht zu ziehen. Die bewährten Bestandteile von Calmvalera zum Beispiel wirken durch ihr harmonisches Zusammenspiel beruhigend und entspannend und können helfen, belastende Alltagssituationen besser zu bewältigen.

Auf Dauer sollten Sie bei Schlafproblemen jedoch auch Ihre Lebensgewohnheiten unter die Lupe nehmen. Hier finden Sie die 5 besten Tipps für besseren Schlaf.

Wann werden Schlafstörungen gefährlich?

Bei erheblichen und dauerhaften Schlafstörungen, die sich mit den genannten Maßnahmen nicht beheben oder lindern lassen, sollten Sie dringend ärztlichen Rat einholen. Denn auf Dauer kann mangelnder Schlaf Erkrankungen wie Depressionen, Immunschwäche oder ein chronisches Erschöpfungssyndrom zur Folge haben. Eventuell ist ein Besuch in einem Schlaflabor angezeigt. Mithilfe unterschiedlicher Naturheilverfahren oder kognitiver Verhaltenstherapie ist es zudem möglich, Denkmuster und Verhaltensweisen, die Sie vom Schlaf abhalten, zu verändern. Meist lernen Sie dabei auch wirksame Entspannungstechniken.