Kapitel 1: Schlafstörungen bei Kindern – Immer mehr Kinder betroffen

5 bis 10 Prozent der deutschen Grundschüler leiden unter schweren Schlafstörungen. Für Eltern bedeutet dies häufig zusätzlichen Stress. | Bild: pressmaster– Fotolia

Schlafstörungen bei Kindern haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Laut unterschiedlicher Studien reicht die Zahl der Betroffenen von sieben bis über 40 Prozent. Eltern sind oft ratlos, wenn die Probleme über einen längeren Zeitraum bestehen. Medizinjournalistin Nicole Schlesinger beschreibt, wie es dazu kommt und was Eltern unternehmen können.

„Mama, ich habe schlecht geträumt, darf ich zu dir ins Bett?“ Mal ehrlich, welche Eltern kennen ihn nicht, diesen Satz? Solange die nächtlichen Besuche im elterlichen Bett eine vorübergehende Phase darstellen, ist das für die meisten Eltern akzeptabel. Anders sieht es aus, wenn dieser Zustand zur Gewohnheit wird und das ist leider immer häufiger der Fall. Treten die nächtlichen Schlafprobleme über einen längeren Zeitraum und mehr als einmal pro Woche auf, sprechen Experten von einer Schlafstörung. Eine Studie der Kinder- und Jugendpsychiatrie der Universität Köln zeigte, dass fünf bis zehn Prozent der deutschen Grundschulkinder unter schweren, oft bereits chronischen Ein- und Durchschlafstörungen leiden.

Verschiedene Arten von Schlafstörungen

Vor dem Gang zum Arzt oder einer Schlafsprechstunde, sollten betroffene Eltern zunächst ein Schlafprotokoll erstellen. Schlaf- und Wachzeiten sowie das Auftreten weiterer Symptome wie Schnarchen, Schlafwandeln oder Zuckungen werden über zwei bis drei Wochen protokolliert. Anhand der beschriebenen Symptome und gegebenenfalls weiterer Untersuchungen kann schließlich die Art der vorliegenden Schlafstörung analysiert werden. Dabei werden unter anderem Ein- und Durchschlafstörungen, Erkrankungen, die mit nächtlichen Bewegungen verbunden sind (Hochschrecken, Schlafwandeln), aber auch Albträume und Bettnässen unterschieden.

Häufigkeit der einzelnen Störungen

Zahlreiche Studien untersuchten die sogenannte Prävalenz, also die auftretende Häufigkeit der verschiedenen Schlafstörungen zum Untersuchungszeitpunkt. Beispielsweise ermittelte die Kölner Studie, dass die Prävalenz von Schlafstörungen insgesamt bei 7,7 Prozent der knapp 1.500 Befragten liegt. Andere Erhebungen (1) zeigten, in Abhängigkeit von der Art der Befragung und der Stichprobengewinnung, sogar Prävalenzangaben von bis zu 43 Prozent. Ein Unterschied zwischen Jungen und Mädchen war dabei nicht zu beobachten. Am häufigsten wurde über Ein- und Durchschlafstörungen, nächtliches Erwachen, Zähneknirschen, Einnässen und Schnarchen berichtet. Albträume, Schlafwandeln und der sogenannte Pavor nocturnus, der Nachtschreck, haben laut der Kölner Studie hingegen eine eher untergeordnete Bedeutung.

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