Eisheilige und Schafskälte bringen Erkältungen im Mai und Juni

Wetterbeobachtungen zeigen, dass Mitte bis Ende Mai tatsächlich Temperaturstürze auftreten. Auch in diesen Tagen spüren wir die Eisheiligen

Wetterbeobachtungen zeigen, dass Mitte bis Ende Mai tatsächlich Temperaturstürze auftreten. Auch in diesen Tagen spüren wir die Eisheiligen. | Bild: K.-U. Häßler – fotolia

Auf manche alten Bauerregeln und Wettersprüche ist – zumindest statistisch gesehen – durchaus Verlass: So sollen auch 2014 die Eisheiligen im Mai unangenehm kalte Temperaturen bringen, bevor um den 11. Juni herum die „Schafskälte“ eintritt. Dann brauchen nicht nur frostempfindliche Pflanzen Schutz – gerade kurz vor Sommerbeginn handeln sich viele Menschen dann eine Erkältung ein.

11.000 Boden-Radarstationen, 7.800 Schiffe, 750 ferngesteuerte Bojen, 3.000 Flugzeuge, 1.800 Wetterballon-Stationen und 14 Satelliten – für seine Wettervorhersagen erhält der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach täglich zehn bis 20 Millionen Messwerte aus der ganzen Welt. Der Blick in den Himmel und Naturbeobachtung nehmen sich dagegen mehr als bescheiden aus. Doch blieb den Menschen als es noch keinen Wetterdienst gab nichts anderes übrig. Um die beste Zeit für Aussaat und Ernte herausfinden zu können, war man gezwungen, das Wetter zu beobachten und Gesetzmäßigkeiten daraus abzuleiten. Diese Wetterregeln wurden von Generation zu Generation weitergegeben, erst mündlich und nach der Erfindung des Buchdrucks in Form von bebilderten Bauern- und Wetterkalendern. Das trotz der Einwände der Meteorologen bis heute meistgelesenste Wetterbuch im deutschen Sprachraum ist der „Hundertjährige Kalender“ von Mauritius Knauer. Der Abt ging davon aus, dass die damals bekannten Planeten Saturn, Jupiter, Mars, Venus, Merkur, Mond und Sonne je ein Jahr lang das Wetter bestimmen. Nach sieben Jahren also, müsse sich das Wetter seinem Verständnis nach wiederholen. Nach dem Hundertjährigen Kalender ist 2014 ein Saturnjahr, und damit ein eher kaltes, ungemütliches Jahr mit viel Regen im August. Ob es stimmt, werden wir sehen. Für die Meteorologen von heute ist es jedenfalls Humbug.

Eisheilige, Schafskälte, Siebenschläfer und Hundstage

Natürlich hängen die Bauernregeln davon ab, in welcher Region sie aufgestellt wurden – was für die Nordseeküste gilt, lässt sich nicht auf den Alpenraum anwenden. Die sogenannten Singularitäten wie die Eisheiligen (11.-15. Mai), die Schafskälte (10.-12. Juni), der Siebenschläfer (27. Juni) oder auch die Hundstage (23. Juli-23.August) sind etwas universeller. Dabei handelt es sich um Wettererscheinungen, die zwar regelmäßig jedes Jahr, aber je Jahr nur einmal (singulär) vorkommen.

So zeigen Langzeitbeobachtungen des Wetters, dass Mitte bis Ende Mai tatsächlich Temperaturstürze auftreten. Rein statistisch gesehen ist also auch Mitte Mai 2014 mit den Eisheiligen aus dem Bauernkalender zu rechnen.

„Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz“

Die fünf Heiligen, um die es hier geht, sind Mamertus (11. Mai), Pankratius (12. Mai), Servatius (13. Mai), Bonifatius (14. Mai) und Sophie (15. Mai). An sich haben diese Bischöfe und Märtyrer nichts mit Eis und Frost zu tun, sondern feiern an diesen Tagen im Mai ihren Gedenktag. Von Bauern und Gärtnern besonders gefürchtet ist die „Kalte Sophie“, die einem süddeutschen Bauernreim zufolge alles „hie“ macht. Bis zum 15. Mai kann es Frost geben, so die Botschaft. Deshalb sollte davor nichts gepflanzt werden, was erfrieren kann.

Schafskälte – Auch der Mensch kommt nicht ungeschoren davon…

Mit den Eisheiligen ist die Gefahr frostig-kalter Temperaturen aber noch nicht vorbei. Im Juni droht nach den Bauernregeln noch die sogenannte „Schafskälte“ und auch Statistiken belegen die sehr hohe Wahrscheinlichkeit dieses alljährlich Mitte Juni eintretenden Wetterphänomens. Auch 2014 ist um den 11. Juni herum mit einem Kälteeinbruch zu rechnen. Der Name „Schafskälte“ erinnert an die frisch geschorenen Schafe. Ihrer wärmenden Wolle beraubt frieren die armen Tiere nicht nur erbärmlich. Ein extremer Temperatursturz kann sogar lebensbedrohlich werden. Muttertiere und Lämmer werden deshalb in der Regel erst nach Mitte Juni geschoren.

Der Mensch hat es da besser, kann er doch noch mal den warmen Wollpulli aus dem Schrank holen. Was er aber oft nicht macht. Schließlich ist doch schon so gut wie Sommer und gerade war es noch so warm. Und schon erwischt es ihn kalt – das Rhinovirus. Sein Werk: Kratzen im Hals, Niesen, eine zugeschwollene Nase und leichter Husten – eine typische Erkältung also.

Sinnlos und gefährlich: Antibiotika bei Erkältung

Lästig ist eine Erkältung immer. Im Frühjahr und Sommer kann man sich damit aber noch viel schlechter abfinden. Statt sich ein paar Tage zu schonen, was das Beste wäre, greifen viele dann – um Schnupfen und Co. schnell wieder loszuwerden – zu Medikamenten und nicht selten auch zu Antibiotika. Der Irrglaube, dass Antibiotika gegen alle Infekte helfen, ist immer noch weit verbreitet. So glauben einer Befragung der Europäischen Kommission zufolge 48 Prozent, dass Antibiotika etwas gegen Viren ausrichten können. 49 Prozent gaben an, sie würden gegen Grippe und Erkältungen helfen. Doch diese Medikamente töten nur Bakterien ab. Aus diesem Grund können sie bei einer Erkältung kaum etwas ausrichten. Selbst bei akuten Entzündungen der Nebenhöhlen sind Antibiotika weitgehend wirkungslos, wie klinische Studien gut belegen.

Homöopathie bei Erkältung

Im Allgemeinen bekämpft der Körper eine Erkältung erfolgreich von alleine. Eine gute Versorgung mit Vitamin D3 unterstützt das Immunsystem. Wen es aber doch erwischt hat, muss nicht gleich zur „chemischen Keule“ greifen, denn verschiedene naturheilkundliche Medikamente können ihn dabei unterstützen und gleichzeitig die Beschwerden lindern. Bei leichten bis mittelschweren Erkältungen und Entzündungen der Nebenhöhlen sind homöopathische Arzneimittel eine gute Wahl. Je früher man sie einnimmt – am besten schon bei den ersten Anzeichen einer Erkältung wie Halskratzen oder Niesreiz – desto besser helfen sie. Besonders effektiv sind Komplexmittel, die auch das Immunsystem mobilisieren (z.B. Sinusitis Hevert SL). So lässt sich die Schwere des Infekts oft noch mildern und durch die Kombination von bewährten Wirkstoffen werden die Erkältungsbeschwerden gleichzeitig gebessert.

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