Wandern ist gut für die Gesundheit: Es hilft, vor Grippe und Erkältung zu schützen

Beim Wandern durch den Wald gehen die gesundheitlichen Effekte auch vom Wald selbst aus: Phytonzide, die die Pflanzen abgeben, um sich vor Fressfeinden zu schützen, können die Immunkompetenz erhöhen.

Wenn man in Gesellschaft wandern geht, werden vermehrt Endorphine freigesetzt. Diese haben eine immunstärkende Wirkung.

Wandern ist gesund, das wurde vielfach in Untersuchungen bestätigt. Auch die Studie „Wandern und Gesundheit“ der Universität Exeter zeigte an 4.000 Patienten, dass Wandern das Sterberisiko und das Risiko einer Krankenhauseinweisung bei chronischer Herzmuskelschwäche um jeweils etwa 20% senkt. Die Stärkung des Immun- und des Herz-Kreislaufsystems sowie positive Einflüsse auf Bluthochdruck gelten als wichtigste Effekte.

Warum Wandern das Immunsystem stärkt

So gut wie jeder weiß es: Körperliche Bewegung ist gesund. Doch wie gut ist Wandern für die Gesundheit? Bedeutet „mehr“ Bewegung auch gleich „mehr“ Gesundheit? Und ist es unerheblich, wie und wo wir uns bewegen? Sie ahnen es, es kommt, wie so häufig, darauf an. Das Wandern gilt als besonders gesundheitsfördernd, denn es vereint drei zentrale Aspekte, die das Immunsystem gezielt stärken – und das sogar mehr, als die meisten anderen Sportarten.

Wandern: Moderate Bewegung ist gut für die Gesundheit

Frische Gräser und saubere Luft bilden ein gutes Rezept für die Gesundheit. Denn Pflanzen und Bäume versprühen Terpene, die wiederum die Bildung von Abwehrzellen fördern und somit das Immunsystem stärken. Wald- und Naturwandern fördern die Gesundheit aber bereits schon durch die Bewegung an der frischen Luft. Schon eine halbe Stunde hat positive Effekte.

Frische Luft und Bewegung in der Natur tun der Gesundheit gut. Wandern im Wald oder im Grünen senkt Blutdruck und Puls und versorgt die Zellen mit Sauerstoff. Der Blick ins Grüne hilft zudem gegen Stress, da die Farbe Grün eine beruhigende Wirkung hat. Bäume, Gräser und Sträucher wiederum versprühen besondere Duftstoffe, die einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem haben. So steigt nach längeren Wanderungen im Wald sogar die Zahl bestimmter Abwehrzellen an, die zu den weißen Blutkörperchen gehören und Viren, Bakterien und Krebszellen bekämpfen.
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Es ist vor allem die regelmäßige und moderate Bewegung, die den Körper und sein Immunsystem besonders stärkt. Körperlich aktive Menschen werden seltener krank als Menschen, die keinen Sport treiben. Das liegt daran, dass die sogenannten Killerzellen des Immunsystems während der Bewegung aktiviert werden und schneller auf eindringende Viren und Bakterien reagieren können. Darüber hinaus beseitigen Sie andere schädliche Zellen und neutralisieren die gesundheitsschädlichen und krebsfördernden freien Radikale. Dadurch sinkt das Risiko, an Krebsarten wie etwa Brustkrebs oder Darmkrebs zu erkranken.

Dabei spielt die ausgewogene Intensität der Bewegung eine tragende Rolle für die Funktionsfähigkeit des Immunsystems, denn dieses profitiert weder von unzureichender Bewegung noch von Leistungssport. Beides stresst das Immunsystem. Beim Wandern bedeutet das: Wer sich noch gut unterhalten kann, ohne aus der Puste zu sein, wählt ein moderates Niveau, das dem Immunsystem am besten hilft.

Wandern: Gesundheitsfaktor Natur

Das so genannte shinrin yoku, zu Deutsch „Waldbaden“, wurde 1982 in das nationale Gesundheitsprogramm Japans aufgenommen. Die Japaner pflegen seit jeher eine enge Beziehung zu ausgedehnten Wochenendaufenthalten unter Bäumen. Mit Waldbaden ist ein entspannter Aufenthalt im Wald gemeint – und nicht das Ausüben einer gezielten sportlichen Aktivität.

Professor Qing Li von der Nippon Medical School in Tokio führte zu den Gesundheitseffekten des Waldbadens gleich mehrere Studien durch. Dabei untersuchte er den Anstieg von Killerzellen des Immunsystems bei Aufenthalten im Wald. Die Killerzellen ermöglichen es dem Immunsystem, in kürzester Zeit auf Viren zu reagieren und das Wachstum von Tumoren zu hemmen. Der Professor führte im Jahr 2004 eine Studie dazu durch. Dabei erhöhte sich die Anzahl der Killerzellen nach einem Spaziergang im Wald signifikant für eine gesamte Woche und dies hatte selbst nach vier Wochen noch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Das wird auf die zahlreichen essentiellen Öle oder auch Phytonzide zurückgeführt, die die Pflanzen abgeben, um sich vor Fressfeinden zu schützen. Sie erhöhen die Immunkompetenz.

In weiteren Studien konnten noch weitere, positive und schnell einsetzende Effekte auf die Gesundheit nachgewiesen werden:

  • Senkung des Blutdrucks und des Ruhepulses
  • Verringerung der Kortisolkonzentration (und damit weniger Stressempfinden)
  • Positive Beeinflussung des Parasympathikus

Da Wanderungen sehr oft im Grünen stattfinden, trägt das Wandern nicht nur über die Bewegung, sondern auch über den Naturaspekt zur Stärkung des Immunsystems bei. Das machen sich Therapiezentren weltweit zunutze. Längere Wanderungen von Krebskranken über die Alpen oder auf dem Jakobsweg wirkten sich gleich mehrfach auf die Gesundheit der Betroffenen aus. Einerseits wurden die bei Krebspatienten vermehrt auftretenden freien Radikale deutlich gesenkt. Andererseits gingen viele andere Symptome ebenfalls zurück, wie etwa depressive Verstimmtheit und Schlafstörungen. Fast alle dieser experimentellen Gruppen erlebten den gesundheitsfördernden Effekt als so förderlich, dass sie nach Beendigung des Programms private Lauftreffs gründeten, um regelmäßig weiterzuwandern.

Wandern: Endorphine dank Geselligkeit

Stressabbau ist eine Herzensangelegenheit, vor allem dann, wenn die Hektik im Alltag den Familienfrieden stört. Gemeinsam mit der Familie wandern gehen, ist eine gesunde Methode, um dem Stress zu entfliehen, frische Waldluft zu atmen und neue Kraft zu schöpfen. Vor allem Wanderungen im Wald haben viele nachweislich positive Effekte für Gesundheit und Wohlbefinden.

Wandern im Wald ist nicht nur gesund für das Immunsystem, es fördert auch die Geselligkeit. In Japan schon länger bekannt, wird auch in Deutschland das so genannte „Waldbaden“ zunehmend als therapeutische Methode anerkannt. Auf Usedom beispielsweise gibt es Deutschlands ersten anerkannten Heilwald auf einer Fläche von 250 Hektar mit vielen Therapiestationen.
Bild: Miredi | fotolia

Wer wandern geht, tut das nicht selten gerne in Gesellschaft. Eine angeregte Unterhaltung und soziale Bindungen allgemein gelten als stimulierend für eine positive Stimmung, denn es werden vermehrt Endorphine freigesetzt. Wissenschaftler haben nicht nur eine schmerzlindernde, sondern auch eine immunstärkende Wirkung von Endorphinen beschrieben.

Naturheilkunde: Immunsystem bei Grippe und Erkältung unterstützen

Kommt es dann doch zu einer Erkältung in der nasskalten Jahreszeit, durch Erschöpfung, Dauerstress oder strapazierte Schleimhäute, sollte man intensive körperliche Betätigung meiden. Leichte Spaziergänge an der frischen Luft sind jedoch empfehlenswert. Richtige Wandertouren sollten warten, bis Sie sich wieder fit fühlen.

In der Krankheitsphase können Sie Ihr Immunsystem mit naturheilkundlichen Mitteln unterstützen. Sinusitis Hevert SL bekämpft die Entzündung in Nase und Nebenhöhlen und wirkt abschwellend auf die Schleimhäute. Die Wirkstoffkombination von 11 naturheilkundlichen Arzneistoffen wirkt sowohl bei akutem Schnupfen als auch bei chronischer Sinusitis.

Gesundheitswandern: Gesundheitsprophylaxe

Das Gesundheitswandern verbindet das Gruppenwandern mit gezielten Kräftigungs-, Mobilisierungs- und Koordinationsübungen. Das Konzept wird vom Bundesgesundheitsministerium gefördert, entwickelt wurde es von Physiotherapeuten der Osnabrücker Universität und Experten des Deutschen Wanderverbandes. Die Universität Halle untersuchte die Methode anhand von 48 Teilnehmern, die durchschnittlich 45 Jahre alt waren und über eine geringe Fitness verfügten. Viele der Teilnehmer hatten einen leichten Bluthochdruck, der aber noch nicht behandelt wurde. Dabei wurden über sieben Wochen zweimal wöchentlich eineinhalbstündige Wanderungen unternommen, unterstützt durch ausgewählte gymnastische Übungen. Das Leistungsniveau wurde dabei kontinuierlich gesteigert. Der Blutdruck normalisierte sich und der Ruhepuls lag etwa 15 Schläge unter dem Startwert. Erstaunlicherweise verbesserten sich nicht nur die Werte des Herz-Kreislaufsystems, sondern auch die Koordination und Beweglichkeit der Teilnehmer. 75 % der Teilnehmer führten das Programm nach Abschluss der Untersuchung fort und konnten ihre Werte weiter verbessern. Entscheidend ist die Regelmäßigkeit des Wanderns: Denn diese positiven Effekte treten erst ab zwei Trainingseinheiten pro Woche auf.