Vitamin K – Warum es so wichtig ist
Vitamin K zählt nicht zu den bekanntesten Vertretern der fettlöslichen Vitamine . Dabei ist es nicht nur für die Blutgerinnung und die Knochen sehr wichtig. Ein Speiseplan mit ausreichend Vitamin K könnte laut jüngsten Studien altersbedingten Krankheiten vorbeugen und sogar bei Covid-19 von Vorteil sein. Wie Vitamin K wirkt und in welchen Nahrungsmitteln es steckt, erfahren Sie hier.
Vitamin K wurde 1929 als letztes der vier fettlöslichen Vitamine von dem dänischen Biochemiker Henrik Dam entdeckt. Als Ursache für den Zusammenhang zwischen einer strikt fettfreien Ernährung und dem Auftreten von Blutungen stieß er auf eine neue Substanz, die er als Vitamin K (nach Koagulation: Blutgerinnung) bezeichnete. Seine Entdeckung war so bahnbrechend, dass sie ihm später den Nobelpreis einbrachte [1].
Was ist Vitamin K?
Vitamin K ist ein fettlösliches Vitamin, das in der Natur in zwei Formen vorkommt: die Phyllochinone (K1) in Pflanzen und die Menachinone (K2), die von verschiedenen Bakterienarten gebildet werden, entweder im menschlichen Darm oder von Bakterien, die zur Fermentation von Lebensmitteln wie Sauerkraut, Käse oder Joghurt eingesetzt werden [1]. Vitamin K2 existiert in verschiedenen Unterformen, von denen die wichtigsten als MK-7 und MK-4 bezeichnet werden.
Wofür braucht der Körper Vitamin K?
Die Vitamine der K-Gruppe (Vitamin K1 und K2, im Folgenden als Vitamin K bezeichnet) sind für den Körper vor allem für die Blutgerinnung elementar wichtig. Die Leber braucht Vitamin K, um aktive Gerinnungsfaktoren zu bilden [2], die dafür sorgen, dass Blutungen gestoppt werden. Zudem spielt Vitamin K eine Rolle im Knochenstoffwechsel, indem es die Aufnahme von Kalzium in die Knochen verbessert [1]. Mögliche weitere Gesundheitseffekte von Vitamin K werden intensiv erforscht. Dabei mehren sich die Hinweise, dass eine gute Versorgung durch die Ernährung oder Nahrungsergänzungsmittel insbesondere auf mit dem Alter einhergehende Erkrankungen wie Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen, Krebs und Diabetes Typ 2 einen präventiven Effekt haben könnte [3]. Auch bei COVID-19 spielt Vitamin K möglicherweise eine Rolle. So deuten mehrere Studien auf einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin K-Spiegeln und schweren Verläufen der Infektion hin [3].
Wie viel Vitamin K?
Die DGE gibt ab dem 15. Lebensjahr eine geschätzte angemessene tägliche Zufuhr von 70 Mikrogramm bei Männern und 60 bei Frauen an. Ab dem 50. Lebensjahr steigt der Bedarf bei Frauen auf 65 Mikrogramm. Für Männer wird eine Aufnahme von 80 Mikrogramm empfohlen [4]. Wie bisherige Forschungsergebnisse nahelegen, benötigt der Körper insbesondere mit zunehmendem Alter vermutlich größere Mengen, um für weitere Funktionen, etwa auf Knochenstoffwechsel und Arteriosklerose ausreichend Vitamin K zur Verfügung zu haben [3]. Welche Form von Vitamin K und in welcher Dosierung muss jedoch erst in weiteren Studien geklärt werden.
Wo ist Vitamin K enthalten?
Vitamin K1 findet sich vor allem in grünem Blattgemüse wie Grünkohl, Spinat und Brokkoli sowie in pflanzlichen Ölen, Vitamin K2 in tierischen Produkten wie Eigelb, Käse und Fleisch, allerdings in eher geringen Mengen und in bakteriell fermentierten Lebensmitteln wie rohes Sauerkraut oder Joghurt [5]. Bezogen auf die aktuellen Schätzwerte ist die Zufuhr von Vitamin K über die Nahrung für gesunde Erwachsene in der Regel ausreichend. Wird über den Darm zu wenig Vitamin K aufgenommen, etwa nach einer längeren Antibiotikabehandlung oder bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (z. B. Vitamin K2 Hevert 100 µg) in Absprache mit dem Arzt jedoch sinnvoll sein.
Quellen und weiterführende Links:
Vitamin K: Vielseitiger als angenommen (pharmazeutische-zeitung.de)Vitamin K: wichtig für Blutgerinnung und Knochen (aok.de)Antioxidants - The Role of Vitamin K in Humans: Implication in Aging and Age-Associated Diseases (mdpi.com)Vitamin K - DGEBooth SL. Vitamin K: food composition and dietary intakes. Food Nutr Res 2012;56. Vitamin K: food composition and dietary intakes - PMC (nih.gov)