Frösteln, kalte Füße und kalte Hände – Fünf Gründe für ständiges Frieren

Die einen tragen T-Shirt, die anderen bibbern trotz zugeknöpfter Jacke. In der Herbstzeit wird es wieder besonders deutlich: Menschen frieren unterschiedlich stark. Doch ob Frühling oder Winter – es gibt Menschen, die frieren einfach ständig. Nicht immer ist man nur besonders empfindlich. Wer unter Dauerkälte leidet, sollte der Sache auf den Grund gehen, denn auch Erkrankungen und Mangelzustände können Frieren verursachen.

Kalte Füße
Eine Ursache für ständig kalte Hände oder Füße kann eine „essentielle Hypotonie“ sein, also ein ungefährlicher niedriger Blutdruck. | Bild: lukesw – Adobe Stock

Dass wir bei Kälte frieren ist normal und überlebenswichtig. Als Warmblüter benötigt der Mensch eine konstante Körpertemperatur von etwa 37 Grad, damit seine Körperprozesse optimal ablaufen. Da Minusgrade dem Organismus schneller gefährlich werden können als Hitze, reagiert er sehr sensibel auf Kälte. Eine leichte Unterkühlung aufgrund einer niedrigen Umgebungstemperatur oder zu leichter Bekleidung ist die häufigste Ursache für Frieren, aber nicht die einzige.

Ursachen für ständiges Frieren

1. Niedriger Blutdruck

Eine Ursache für ständig kalte Hände oder Füße kann eine „essentielle Hypotonie“ sein, also ein ungefährlicher niedriger Blutdruck. Er kann u. a. zu einer Minderdurchblutung der Extremitäten führen. Wer dazu neigt, sollte seinen Blutdruck beim Arzt kontrollieren lassen. Der kann auch feststellen, ob der niedrige Blutdruck eine organische Ursache hat. Ist das nicht der Fall, sind meist keine Arzneimittel nötig. Lassen Sie sich von Ihrem Arzt beraten, wie Sie Kreislauf und Durchblutung anregen können. Etwa mit Wechselduschen, bestimmten Heilpflanzen, ausreichend Trinken und Ausdauersport an der frischen Luft.

2. Blutarmut

Eine Blutarmut oder fachsprachlich Anämie hat in den meisten Fällen einen Eisenmangel als Ursache (Eisenmangelanämie). Fehlt dem Körper dieses Spurenelement, kann er nicht genügend rote Blutkörperchen bilden.

Eisen wird vor allem durch die Nahrung aufgenommen. Eine wichtige Quelle ist Fleisch. Veganer und Vegetarier zählen deshalb zu den Risikogruppen für einen Eisenmangel. Eine andere Form ist die sogenannte megaloblastäre Anämie infolge eines Mangels an Vitamin B12 und/oder Folsäure. Liegen diesem Mangel keine organischen Ursachen zugrunde, kann er gut mit einem Folsäure-Präparat oder einem Vitamin B-Kombinationspräparat (z.B. Folsäure Hevert; Vitamin B Komplex forte Hevert) behoben werden.

3. Schilddrüsenunterfunktion

Häufiges Frieren kann ein erstes Anzeichen für eine Schilddrüsenunterfunktion sein. Denn schüttet die Schilddrüse nicht genug Hormone aus, verlangsamt sich der Stoffwechsel: Der Energieumsatz des Körpers sinkt und wir frieren. Wer zusätzliche Anzeichen wie trockene Haut, ständige Müdigkeit, Haarausfall oder Heiserkeit beobachtet, sollte die Schilddrüse vom Arzt untersuchen lassen.

4. Zu viel Stress

Wer oft überlastet ist, friert leichter. Verantwortlich dafür sind Stresshormone. Sie versetzen den Körper in Alarmbereitschaft und das hat auch Auswirkungen auf die Durchblutung. Die Gefäße verengen sich, die Durchblutung wird schlechter und wir frieren. Zum Stressabbau eignen sich Entspannungstechniken wie autogenes Training, Yoga, Meditation und Sport. Regelmäßige Bewegung regt zudem den Stoffwechsel an und baut Muskulatur auf. Die Muskeln produzieren Wärme und sorgen dafür, dass uns nicht so schnell kalt wird. Der höhere Muskelanteil im Körper ist auch ein Grund dafür, dass Männer nicht so leicht frieren wie Frauen.

5. Diäten

Wer eine strenge Diät hält, hat oft Probleme mit dem Frieren. Denn für die Wärmeproduktion braucht der Körper Nahrung bzw. Kalorien zum „Verbrennen“. Tatsächlich wird ein beträchtlicher Anteil der täglichen Kalorien ausschließlich für die Aufrechterhaltung der Körpertemperatur benötigt. Fehlt diese Energie aufgrund einer Mangeldiät, frieren wir. Nicht nur deshalb sollte man auf Crash-Diäten verzichten. Sie sind oft sehr kalorien- und nährstoffarm und erhöhen das Risiko für Muskelabbau, niedrigen Stoffwechsel und Nährstoffmangel.