B-Vitamin-Mangel: Die wichtigsten Vitamin-Räuber

Vitamin-Räuber
Was kann einen B-Vitamin-Mangel verursachen? | Bild: Drozdi – Fotolia

Acht Vitamine bilden die Gruppe der B-Vitamine. Sie arbeiten eng zusammen, um ihre wichtigen Aufgaben im Energiestoffwechsel, Immun- und Nervensystem sowie bei der Blutbildung und Nährstoffaufnahme zu erfüllen. Die Versorgung mit B-Vitaminen ist jedoch nicht immer gewährleistet. Im Beitrag erfahren Sie, was zu einem B-Vitamin-Mangel führen kann und welche Symptome auf eine mögliche Unterversorgung mit B-Vitaminen hinweisen.

Die Gruppe der B-Vitamine umfasst acht Vitamine:  B1 (Thiamin), B2 (Riboflavin), B3 (Nicotinamid), B5 (Pantothensäure), B6 (Pyridoxin), B7 (Biotin), B9 (Folsäure) und B12 (Cobalamin).[1] Gemeinsam ist ihnen, dass sie vom Körper nicht selbst hergestellt werden können, sondern mit der Nahrung aufgenommen werden müssen. Chemisch und biologisch sind die acht B-Vitamine ganz verschiedene Substanzen mit breit gefächerten Aufgaben. Die bekanntesten finden sich in Bezeichnungen wie „Nervenvitamine“ (vor allem Vitamin B1, B2, B6 und B12), Beautyvitamin (Vitamin B7 – Biotin) oder „Schwangerschaftsvitamin“ (Vitamin B9 – Folsäure). Weitere Einflussbereiche der B-Vitamine sind Energiestoffwechsel, Wachstum, Zellteilung, Immunsystem, Gehirnfunktionen, Hormonbildung, Wundheilung und Blutbildung.

In aller Regel lässt sich mit einer ausgewogenen und abwechslungsreichen Ernährung, die viel Gemüse, Milchprodukte und Eier, aber auch Fleischprodukte beinhaltet, eine ausreichende Versorgung mit allen B-Vitaminen gewährleisten. Doch gibt es Umstände, die zu Mangelsituationen führen.

B-Vitamin-Mangel: Hinter diesen Symptomen kann er sich verbergen

So vielfältig die Wirkungen der B-Vitamine, so zahlreich sind die Symptome, die ein B-Vitamin-Mangel hervorrufen kann. Müdigkeit, Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Unkonzentriertheit, verminderte Leistungsfähigkeit, Muskelschwäche, depressive Verstimmungen, Appetitlosigkeit, Verdauungsstörungen und eine erhöhte Infektanfälligkeit gehören zu den typischen Symptomen. Da ein B-Vitamin-Mangel auch das Nervensystem betreffen kann, sind Empfindungsstörungen und Schmerzen weitere mögliche Anzeichen. Hinweise auf eine Unterversorgung mit den B-Vitaminen können auch Entzündungen und Veränderungen der Haut und Schleimhäute sein.

Was einen B-Vitamin-Mangel verursachen kann

Zu den möglichen Ursachen eines B-Vitamin-Mangels zählen extrem einseitige, kalorienreduzierte Diäten, bei denen nicht genügend B-Vitamine mit der Nahrung aufgenommen werden. Eine vegetarische oder vegane Ernährungsweise, bei der auf tierische Produkte verzichtet wird, resultiert oft in einer Unterversorgung mit den Vitaminen B2 und B12. Auch Menschen im höheren Lebensalter, die sich mangelhaft ernähren oder wegen ihrer Krankheiten viele Medikamente einnehmen müssen, kommen häufig nicht auf eine ausreichende Versorgung. Tabak und Alkohol sind bei hohem Konsum wahre B-Vitamin-Räuber. Wer hohen körperlichen Belastungen ausgesetzt ist, wie beispielsweise Leistungssportler oder Bauarbeiter speziell in den Sommermonaten, verliert über den Schweiß so viel B-Vitamine, dass der Verlust meist nicht mit der normalen Ernährung kompensiert werden kann. Auch eine Reihe chronischer Erkrankungen wie Rheuma, Magen-Darm-Krankheiten oder die Zuckerkrankheit, die eine Dauermedikation mit bestimmten Arzneimitteln nötig machen, können einen B-Vitamin-Mangel verursachen.

Medikamente, die die Wirkung von B-Vitaminen beeinträchtigen können

Bei Aufnahme, Verteilung im Körper, Verstoffwechselung und Ausscheidung konkurrieren manche Medikamente und B-Vitamine oft um die Transport- und Stoffwechselwege. Das kann dazu führen, dass sich die Wirkung der B-Vitamine vermindert.

Säureblocker: Wer wegen Refluxkrankheit, Gastritis oder Magengeschwüren Säureblocker (Protonenpumpenhemmer, H2-Antagonisten) einnimmt, muss mit einer B-Vitamin-Unterversorgung rechnen. Das ist auch der Fall, wenn Säureblocker als Magenschutz bei einer Dauertherapie mit Schmerzmitteln vom Typ NSAR (nichtsteroidale Antirheumatika) eingenommen werden. Das veränderte Säureklima in Magen und Darm reduziert auch die Aufnahme von B-Vitaminen aus der Nahrung. Besonders betroffen ist Vitamin B12, da durch die reduzierte Säureproduktion Bakterien aus den tieferen Darmabschnitten ungehindert Teile des Dünndarms besiedeln können. Sie wandeln wirksames Vitamin B12 in unwirksames um. Außerdem setzen sie Substanzen frei, die mit Vitamin B12 um Transportwege konkurrieren.

Abführmittel: Die sogenannten Laxantien stören die Aufnahme von Folsäure im Magen-Darm-Trakt und können so zu einer mangelhaften Versorgung führen.

Mittel gegen Bluthochdruck: Bei der Einnahme von Diuretika gegen zu hohen Blutdruck besteht die Gefahr, dass die Vitamine B1, B6, B9 und B12 vermehrt ausgeschieden werden. Auch ACE-Hemmer, Betablocker und Kalziumantagonisten stören die Versorgung mit B-Vitaminen.

Medikamente gegen Zuckerkrankheit: Antidiabetika wie Glitazone oder Biguanide können die Versorgung des Körpers mit Vitamin B12 beeinträchtigen, da sie die Aufnahme des B-Vitamins im Magen-Darm-Trakt stören.

Antibabypille: Bei den oralen Kontrazeptiva sind die Studienergebnisse uneinheitlich. Einige gehen von einer Abnahme der B6-, B9- und B12-Vitaminspiegel aus, andere wiederum sehen keine Hinweise auf eine Beeinträchtigung. Bei Vitamin B12 wird eher eine Umverteilung als ein Abbau diskutiert und bei Vitamin B9 eine erhöhte Verstoffwechselung und eine vermehrte Ausscheidung.

Wer eines oder mehrere dieser Medikamente einnehmen muss, sollte sich regelmäßig auf einen B-Vitamin-Mangel testen lassen. Mit einem Vitamin B-Komplex lässt sich einer Unterversorgung entgegenwirken. So enthält z. B. das vegane Nahrungsergänzungsmittel Vitamin B Complete Hevert pro Kapsel 20 mg Vitamin B1, 10 mg Vitamin B2, 15 mg Vitamin B3, 10 mg Vitamin B5, 7 mg Vitamin B6, 200 Mikrogramm Vitamin B7, 450 Mikrogramm Vitamin B9 und 200 Mikrogramm Vitamin B12 und zusätzlich Cholin und Inositol zur optimalen Ergänzung der B-Vitamine sowie das Co-Enzym PABA für Haut, Haare und Nägel. Vitamin B Complete Hevert gibt es in den Packungsgrößen 60 und 120 Kapseln


[1] Die nicht durchgehende Nummerierung der B-Vitamine kommt dadurch zustande, dass zunächst weitere Substanzen zu den B-Vitaminen gezählt wurden, die sich nachträglich nicht als Vitamine erwiesen.