Vitamin D schützt vor akuten Atemwegsinfektionen

Um einem Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, sollte auf regelmäßige Aufenthalte in der Sonne geachtet werden.

Bei der Vitamin-D-Versorgung kommt Sonnenexposition eine große Bedeutung zu. | Bild: drubig-photo – Fotolia

Die Folgen eines Vitamin D-Mangels können sehr unterschiedlich aussehen. Britische Wissenschaftler der Queen Mary University in London haben herausgefunden, dass ein Vitamin D-Mangel auch Atemwegsinfektionen begünstigen kann. Die Metastudie wertete Daten von 25 klinischen Studien mit über 10.000 Teilnehmern aus. Das Ergebnis der Studie lautet: Die regelmäßige Einnahme von Vitamin D schützt vor akuten Atemwegsinfektionen.

Verantwortlich dafür machen die Forscher eine vermehrte Bildung von körpereigenen Abwehrstoffen durch Vitamin D.

Infektionen der oberen Atemwege sind in Europa und Nordamerika insbesondere im Winterhalbjahr häufig. Da die Haut im Winter dort Vitamin D nicht in ausreichender Menge bilden kann und das Sonnenvitamin eine wichtige Rolle im Immunsystem spielt, kam es zu der Vermutung, dass ein Vitamin D-Mangel anfällig für Atemwegsinfektionen machen könnte. Ob der Anstieg der Erkältungen und Grippeinfektionen im Winter teilweise auf einen Mangel an Sonnenlicht und damit Vitamin D zurückzuführen ist, wurde schon oft untersucht. Bislang waren die Ergebnisse aber nicht eindeutig. In Studien, die keinen besonderen Nutzen von Vitamin D festgestellt hatten, wurde meist die Wirkung einer hohen Einmaldosis von Vitamin D untersucht. Besser schneidet Vitamin D dagegen ab, wenn es regelmäßig eingenommen wird.

Die Dosishöhe spielte im Rahmen der Metastudie keine entscheidende Rolle, wichtig war die regelmäßige Einnahme von Vitamin D (z.B. Vitamin D3 Hevert): Die tägliche Vitamin D-Dosis war in den einzelnen Studien unterschiedlich, sie lag unter 800 IE, zwischen 800 und 1999 IE oder über 2000 IE.

Menschen mit einem Vitamin D-Mangel (Werte unter 25 Nanomol pro Liter) profitieren am meisten von einer Vitamin D-Einnahme. Durch eine regelmäßige Ergänzung wird laut der neuen Untersuchung die Rate der Atemwegserkrankungen halbiert. Aber auch bei Menschen mit einem höheren Vitamin D-Spiegel reduziert die tägliche oder wöchentliche Ergänzung von Vitamin D das Risiko für Infektionen um immerhin noch zehn Prozent, so die Forscher.

Vitamin D fördert die Bildung körpereigener Antibiotika

Die Forscher vermuten, dass die Schutzwirkung von Vitamin D darauf beruht, dass es die Bildung körpereigener antimikrobiell wirkender Peptide (AMP) verstärkt und weitere Mechanismen des angeborenen Immunsystems reguliert. AMP zählen zum angeborenen Immunsystem und sind bei der Abwehr von Mikroorganismen auf Haut und Schleimhäuten unverzichtbar. Sie werden oft als körpereigene Antibiotika bezeichnet. Doch anders als Antibiotika, die der Arzt verschreibt, töten die Eiweiße nicht nur Bakterien, sondern auch bestimmte Viren, Pilze und Protozoen ab.

Für einen besseren Schutz vor Infektionen der Atemwege wie Grippe, Bronchitis und Lungenentzündung plädieren die Forscher dafür, in Regionen mit häufigem Vitamin D-Mangel über eine Anreicherung von bestimmten Nahrungsmitteln mit Vitamin D nachzudenken. Doch dahin ist der Weg noch weit.

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