Lebensmittel selbst auf Vitamine testen

Schon jetzt gibt es ein Chemielabor im Kofferformat für die Bestimmung des Gehalts von Vitamin A, Carotinoiden, Zink oder Jod.

Lebensmittel selbst auf ihren Gehalt an Vitaminen zu Hause zu testen, wird in absehbarer Zukunft möglich sein. | Bild: Fotolia

Nicht nur Lebensmittelunverträglichkeiten – zukünftig soll man sogar den Nährstoffgehalt von Lebensmitteln zu Hause bestimmen können. Zwar gibt es bereits ein erstes Chemielabor im Kofferformat für die Bestimmung des Gehalts an Vitamin A, Carotinoiden, Zink oder Jod in der Nahrung. Doch wegen hoher Kosten ist das vorerst nur für Behörden, Institute und Firmen eine Option.

Aber die Entwicklung geht deutlich in Richtung Mini-Labors fürs Wohnzimmer. Bereits auf dem Markt sind sogenannte Probenahme-Einsende-Kits für zu Hause, mit denen Vitamin D-, B12-, Eisen-, Mineralstoff- und Melatonin-Gehalt im Blut bestimmt wird. Im Kaufpreis in der Regel inbegriffen ist die Auswertung durch ein Fachlabor.

Habe ich eine Nuss-Allergie, einen Vitamin D-Mangel oder eine Laktoseunverträglichkeit? Wer will, kann sein Wohnzimmer schon seit einiger Zeit durch sogenannte Probenahme-Einsende-Kits in ein kleines Labor verwandeln. Je nach Test muss entweder Urin oder durch einen Piek in die Fingerkuppe Blut in ein Teströhrchen gefüllt und das Teströhrchen an das angegebene Speziallabor geschickt werden. Der Befund wird dann per Mail oder per Post mitgeteilt. Viele Ärzte sehen diese Selbsttests allerdings skeptisch. Nur ein Arzt könne entscheiden, welche Tests nötig seien und wie die Ergebnisse zu bewerten sind. Wie dem auch sei: Die Ergebnisse des Selbsttests mit dem Hausarzt zu besprechen, ist sinnvoll, um die richtigen Schritte – z. B. Ernährungsumstellung, Auswahl eines geeigneten Vitaminpräparats wie vom Vitamin-Spezialisten Hevert-Arzneimittel (www.hevert.de) – einzuleiten. Vorsicht ist geboten bei kostenlosen Vitamin-Checks, wie sie in Werbeanzeigen in der Zeitung oder im Internet angepriesen werden. Sie zeigen oft alle möglichen Mängel an und haben auch gleich die passende Lösung in Form von völlig überteuerten, angeblich maßgeschneiderten Vitamin- und Mineralstoffprodukten parat.

Eine günstige Alternative zu Tests im Wohnzimmer oder in der Arztpraxis ist ein Check der Ernährungsweise (Ernährungsanamnese) bei einem Diätassistenten oder Ernährungsberater. Anhand der Ernährungsgewohnheiten und der Beschwerden wird eine, zwar nicht aufs Komma, aber doch ziemlich genaue, Analyse der Nährstoffversorgung gestellt. Die Kosten liegen bei etwa 60 bis 80 Euro.

Mit dem Koffer Lebensmittel auf Vitamine testen

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Immer mehr Analysen für zu Hause kommen auf den Markt. In punkto Nährstoffversorgung sollen als nächstes Nährstoffanalysen von Lebensmitteln zu Hause möglich werden. So klein die mobilen Labore im Kofferformat sind, so groß sind die Probleme, die sie lösen: Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) leiden schätzungsweise 250 Millionen Kinder unter Vitamin-A-Mangel, der zu Erblindung führen kann. Staaten wie Ghana, die keine eigene Speiseölproduktion haben, importieren mit Vitamin A angereichertes Speiseöl. Ob das Öl genügend Vitamin A enthält, um den Mangel in der Bevölkerung auszugleichen, muss geprüft werden, bevor das Öl in den Handel kommt. Eine Analyse im klassischen Labor dauert mehrere Tage. So lange kann kein Frachtschiff warten. Mit den Mini-Laboren liegen die Ergebnisse in fünf Minuten vor.

Neben dem Vitamin-A-Tester gibt es weitere Koffer-Systeme für Eisen, Jod, Zink und Carotin. Wegen der hohen Kosten beschränkt sich der Kreis der Anwender derzeit noch auf Lebensmittelkonzerne, Prüfkonzerne wie SGS oder Eurofins und Organisationen wie GAIN (Global Alliance for Improved Nutrition).

Bis die Koffer für jedermann erschwinglich werden, bleibt nur der Rat, möglichst frische und wenig verarbeitete Nahrungsmittel zu essen. In ihnen stecken die meisten Vitalstoffe. Die wichtigsten Nahrungsmittelquellen für die Vitamine A, B6, B12 und D haben wir für Sie zusammenfasst. Auch nützlich: ein Nährwertrechner (1).

Vitamine A, B6, B12 und D – Wo hauptsächlich enthalten?

Vitamin A: Tierische Lebensmittel, also Fleisch, Innereien und Fisch, enthalten viel Vitamin A, auch Butter und Käse sind gute Vitamin A-Lieferanten. Karotten, Paprika, Tomaten und Brokkoli liefern Beta-Carotin (Provitamin A), das der Körper in Vitamin A umwandelt.

Vitamin B6:
Auch hier sind tierische Lebensmittel die Hauptlieferanten. Aber auch in Bananen, Kartoffeln, Vollgetreide, Karotten, Kohl und Avocados steckt viel Vitamin B6.

Vitamin B12:
Lamm, Wild, Fisch, Huhn und Rindfleisch liefern reichlich Vitamin B12. Aber auch mit Milchprodukten ist eine ausreichende Versorgung möglich.

Vitamin D:
Hauptquelle für die Versorgung mit Vitamin D ist das unter den UVB-Strahlen der Sonne gebildete Vitamin D3. Das über die Nahrung aufgenommene Vitamin D spielt eine untergeordnete Rolle. Den höchsten Gehalt an Vitamin D hat dabei Fisch, in sehr geringeren Mengen ist es in Avocados, Pilzen und Eiern vorhanden. Besonders Menschen, die nicht oft an der Sonne sind und Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden, leiden an einer Unterversorgung, wenn nicht sogar einem Mangel an Vitamin D.

>Sehen Sie hier unser Dossier zu Vitamin D und Vitamin D-Mangel

>Sehen Sie hier unser Dossier zu Vitamin B12 und Vitamin B12-Mangel