Gelenk- und Muskelschmerzen durch Übersäuerung

Gelenk- und Muskelschmerzen gehören zu den Symptomen einer Übersäuerung des Körpers.

Eine Übersäuerung des Körpers lässt sich mit Hilfe von Urin-Teststreifen aus der Apotheke diagnostizieren. | Bild: underdogstudios – Fotolia

Ein ausgeglichener Säure-Basen-Haushalt ist wichtig für die Gesundheit. Durch „moderne“ Lebensgewohnheiten kommt es aber immer öfter zur Übersäuerung. Symptome einer Übersäuerung des Körpers sind neben unspezifischen Beschwerden wie Müdigkeit und Energiemangel auch Gelenk- und Muskelschmerzen. Was macht den Körper sauer? Falsche Ernährung ist einer der Gründe. Gelenkprobleme durch Übersäuerung lassen sich mit Homöopathie gut lindern.

Chronische Übersäuerung belastet das Gewebe
Chronische Übersäuerung – Symptome
Ursache: Überlastung der Säure-Basen-Puffer
Übersäuerung durch westlichen Lifestyle
Übersäuerung zuverlässig diagnostizieren
Therapie der Übersäuerung

Chronische Übersäuerung belastet das Gewebe

Es besteht wahrscheinlich ein direkter Zusammenhang zwischen einer chronischen Übersäuerung des Körpers und den Symptomen. Darüber hinaus wird auch ein Zusammenhang zwischen einer Übersäuerung und Krankheiten wie Gicht und Fibromyalgie diskutiert. Mit einer chronischen Übersäuerung ist allerdings nicht die Übersäuerung des Blutes gemeint. Diese tritt nur in akuten Fällen auf und ist lebensbedrohlich. Sie tritt oftmals in Folge organischer Erkrankungen auf, wie zum Beispiel einer schweren Nierenfunktionsstörung, einer entgleisten Stoffwechsellage beim Diabetes mellitus oder einer chronischen Lungenerkrankung.

Chronische Übersäuerung – Symptome

Bei der chronischen Übersäuerung kommt es hingegen nicht zu einer Verschiebung des pH-Wertes im Blut, sondern des Bindegewebes, der Muskeln und Gelenke. Besteht die Gewebeübersäuerung über einen längeren Zeitraum, können daraus Erkrankungen des Bewegungsapparates begünstigt werden, wie Arthritis (Gelenkentzündung), Osteoporose (Abbau der Knochenmatrix), chronische Muskelverspannungen, Fibromyalgie, Gicht und chronische Schmerzen.

Die angegriffene Stoffwechsellage geht häufig auch mit weiteren unspezifischen Beschwerden einher, wie Kopfschmerzen, Sodbrennen, Infektanfälligkeit, anhaltender Müdigkeit, brüchigen Nägeln, vermehrter Schuppenbildung oder Neurodermitis. Auch Nervosität und innere Unruhe können vermehrt auftreten. Auf lange Sicht entstehen möglicherweise auf Grundlage einer Übersäuerung, in Kombination mit weiteren belastenden Faktoren, mitunter Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus und auch eine Steinbildung in Nieren oder Gallenblase werden diskutiert.

Ursache: Überlastung der Säure-Basen-Puffer

Damit der pH-Wert des Blutes konstant bei 7,4 gehalten werden kann, verfügt der Körper über verschiedene, sehr potente Puffersysteme, die einen abweichenden pH-Wert augenblicklich neutralisieren können. Diese Puffersysteme des Körpers sind selbst Säuren oder Basen, die saure oder alkalische Stoffwechselprodukte binden. Ein Beispiel ist der Bicarbonat-Kohlendioxid-Puffer: Bei einer Übersäuerung des Blutes bildet der Körper vermehrt „saures“ Kohlendioxid. Das Gas entzieht dem Blut Säure und wird dann einfach über die Atmung ausgeschieden. Umgekehrtes geschieht bei einer Alkalisierung (wenn der Körper zu basisch wird): Die Atmung verlangsamt sich, wodurch entsprechend weniger Kohlendioxid ausgeschieden wird. Gleichzeitig bildet der Körper vermehrt das alkalische Bicarbonat, das über die Nieren ausgeschieden wird.

Ist der Bicarbonat-Kohlendioxid-Puffer durch starke Säurebildner dauerhaft überlastet, greift der Körper auf ein zweites Puffersystem zurück: das Bindegewebe. Das Bindegewebe kann nämlich Schadstoffe aufnehmen und unschädlich machen. Dafür benötigt der Körper jedoch Mineralien, die an anderer Stelle entzogen werden. Diese Demineralisierung schädigt Knochen, Muskeln und das Bindegewebe. Es kommt zu Muskelverhärtungen, Arthritis oder Osteoporose. Diese Veränderungen gehen oft mit hartnäckigen oder chronischen Schmerzen einher.

Übersäuerung durch westlichen Lifestyle

Die üblichen Verdächtigen eines ungesunden Lebensstils sind auch für die chronische Übersäuerung verantwortlich.

  • Dazu zählt einerseits eine übersäuernde Ernährung, bei der mehr als ein Viertel säurebildende Nahrungsmittel verzehrt werden. Hierzu gehören insbesondere Fleisch, Zucker, Weißmehlprodukte, Milchprodukte, polierter Reis, Bohnenkaffee und Alkohol.
  • Häufiger oder chronischer Stress: Die häufige Ausschüttung der Stresshormone Cortisol und Adrenalin wirkt sich auf die Atmung und den Stoffwechsel aus. Durch eine stressbedingt hastigere und flachere Atmung wird weniger Kohlendioxid abgeatmet.
  • Rauchen beeinträchtigt die Lungenfunktion und schränkt ebenfalls die Abatmung von saurem Kohlendioxid ein.
  • Bewegungsmangel: Muskeln verbrennen bei Aktivität Nährstoffe und eliminieren Säuren.
  • Alkoholkonsum: Für den Abbau von Alkohol benötigt der Körper eine hohe Menge basischer Mineralien.
  • Zusätzlich entwässert Alkohol den Körper stark, wodurch Schlackestoffe schlechter ausgeschieden werden können.

Übersäuerung zuverlässig diagnostizieren

Zunächst gilt es festzustellen, ob eine Übersäuerung auch wirklich vorliegt. Das geht durch die Verwendung von Urin-Teststreifen aus der Apotheke, die den pH-Wert mithilfe eines Indikatorpapiers anzeigen. Dabei sollten Sie an fünf aufeinander folgenden Tagen die Messung durchführen, und zwar vor und nach den Mahlzeiten. Nur so lassen sich natürliche Schwankungen herausrechnen und man kann einen objektiven Mittelwert des pH-Wertes ermitteln. Führen Sie die Messung bei jedem Toilettengang durch und notieren Sie sich die Werte. Ein pH-Wert von 7,0 ist ideal, darüber ist er basisch und darunter sauer. Dabei treten natürliche Schwankungen auf. Alternativ wird vom Arzt eine arterielle Blutgasanalyse durchgeführt, bei der aus einer Arterie an der Hand Blut entnommen wird und der Kohlendioxidanteil im Labor festgestellt wird.

Therapie der Übersäuerung

Eine Übersäuerung und damit verbundene Gelenkprobleme lassen sich am besten behandeln, indem Säurebildner gemieden und Basenbildner in den Lebensstil integriert werden. Dafür empfiehlt sich eine Ernährungsumstellung, bei der Basenbildner wie Obst, Wildkräuter, Kartoffeln, Molke, Haselnüsse, Gewürzkräuter, Blattgemüse und Wurzelgemüse etwa 75 % der Gesamternährung ausmachen. Sie sollten die Säurebildner jedoch nicht vollständig meiden, da sie wichtige Energielieferanten für den Körper sind und daher in geringen Maßen unverzichtbar sind. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, zu bevorzugen ist an dieser Stelle stilles Wasser oder ungesüßter Kräutertee, hilft den Nieren und dem Gewebe, Säuren zu eliminieren.

Um das Gewebe effektiv von „sauren“ Schlackestoffen zu befreien, bietet sich eine Kur mit homöopathischen Mitteln an. Hevert bietet für die Detox-Kur eine Dreifach-Kombination an: Mit Hepar-Hevert Lebertropfen wird die Leber in ihrer Entgiftungsfunktion sanft unterstützt. Der Abtransport freigesetzter Schlackestoffe über das Lymphsystem wird mit Lymphaden Hevert Complex angeregt. Solidago Hevert Complex regt schließlich die Durchspülung der Harnwege an, damit die Nieren saure Stoffwechselendprodukte besser ausscheiden können.

Auch die tägliche Bewegung sollte Einzug in den Alltag halten: am besten an der frischen Luft, da der hohe Sauerstoffanteil der Luft die Entsäuerung unterstützt. Bewegung fördert zudem das Schwitzen, wodurch der Körper Säuren ebenfalls absondern kann. Die Entschlackung über die Hautporen wird zum Beispiel auch durch Saunieren und Wechselduschen gefördert.

Zusätzlich können basische Nahrungsergänzungsmittel, wie Basenpulver oder Basentabletten, eingenommen werden. Sie stellen jedoch keine Dauerlösung dar, um einen „übersäuerten“ Lebensstil zu kompensieren.