Reich und bedrückt: depressive Episode bei hohem Einkommen häufiger
Eine internationale Studie unter der Leitung von Evelyn Bromet von der State University of New York zeigt, dass depressive Episoden bei Menschen in den Industrienationen weit verbreitet sind. Dabei wurden bei Interviews fast 90.000 Menschen in 18 Ländern befragt. Die Länder wurden aufgeteilt in solche mit hohem Einkommen und solche mit mittlerem oder niedrigem Einkommen.
Überall wurde mit den gleichen Methoden gearbeitet, um die Ergebnisse zwischen den Ländern vergleichbar zu machen. Für die Studie wurde ermittelt, ob die Befragten unter einer sogenannten MDE (major depressive episode), also einer schweren depressiven Episode, litten oder in der Vergangenheit schon einmal darunter gelitten haben.
Es zeigte sich, dass es in den Nationen mit höherem Durchschnittseinkommen deutlich mehr Fälle von Depressionen gab. Hier hatten 14,6 Prozent der Befragten schon einmal eine MDE durchlebt, während es in den übrigen Ländern bei 11,1 Prozent der Befragten der Fall war. Die meisten Betroffenen gab es in Frankreich, den Niederlanden, Neuseeland und den USA. Der Anteil der Befragten mit einer MDE in den vergangenen 12 Monaten war in den Ländern mit niedrigem oder mittlerem Einkommen mit 5,9 Prozent leicht höher als in den Ländern mit hohem Einkommen, wo er bei 5,5 Prozent lag.
Insgesamt zeigte sich, dass Frauen etwa doppelt so häufig unter Depressionen leiden wie Männer. Das Durchschnittsalter, in dem die Betroffenen die erste depressive Episode erlebt hatten, lag bei etwa 25 Jahren, wobei dies stark zwischen den verschiedenen Ländern schwankte. So lag es in China bei 18,8 Jahren, in Indien dagegen bei 31,9 Jahren.
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Quellen und weiterführende Links:
Bromet E et al. Cross-national epidemiology of DSM-IV major depressive episode. BMC Med 2011; 9: 90