Chili gesund? Neue Studien zur Wirkung von scharfem Essen

Wie gesund Chili ist, haben Forscher der Pekinger Universität untersucht. Laut ihrer Studie leben Menschen, die oft scharfes essen, länger.

Wie gesund Chili ist, haben Forscher der Pekinger Universität untersucht. Laut ihrer Studie leben Menschen, die oft scharfes essen, länger. | Bild: Rob Stark – Fotolia

Für die Schärfe in Chili ist neben anderen Capsaicinoiden vor allem Capsaicin verantwortlich. Dieses lässt nicht nur die Zunge brennen und den Schweiß ausbrechen. Der Pflanzenstoff wirkt Studien zufolge entzündungshemmend, soll sogar der Entstehung von Krebs entgegenwirken und das Herz-Kreislauf-System gesund halten. Ob Menschen, die scharfes Essen lieben, auch länger leben, untersuchten Wissenschaftler in Peking.

Scharfes Essen: Laut Studie geringeres Sterberisiko

Fast eine halbe Million Menschen aus zehn unterschiedlichen Regionen Chinas wurden für die Untersuchung unter anderem zu ihrer Ernährung befragt. Im Vergleich zu Teilnehmern, die seltener als einmal pro Woche scharf gewürzte Speisen aßen, hatten diejenigen, die 1 oder 2 Tage in der Woche scharf aßen, ein um 10 Prozent geringeres Sterberisiko. Es verringerte sich sogar um 14 Prozent bei denjenigen, die drei- bis fünfmal oder noch öfter in der Woche stark gewürzte Speisen zu sich nahmen. Gesenkt wurde die Zahl der Krebs- und Herz-Kreislauf-Todesfälle sowie der Todesfälle durch Diabetes.

Wie gesund Chili wirklich ist, bleibt zu klären

Ob die scharfen Schoten die Gesundheit direkt positiv beeinflussen und so die Lebensdauer verlängern, ist noch nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise spielen auch in der Studie nicht berücksichtigte Lebensumstände wie ein Wohnort in der Stadt oder auf dem Land und andere Ernährungsgewohnheiten eine Rolle. Auch sei wahrscheinlich, dass Chili-Esser mehr Wasser oder Tee trinken, was sich wiederum positiv auf die Gesundheit auswirken kann. Zudem wurde festgestellt, dass bei gleichzeitigem Alkoholkonsum die positiven Wirkungen der Scharfstoffe nicht mehr nachzuweisen waren, was den Schluss nahelegt, dass auch ein Meiden von Alkohol dem lebensverlängernden Effekt zugutekommen könnte.

Bevor scharfe Speisen generell zur Erhöhung der Lebenserwartung empfohlen werden können, seien deshalb weitere Forschungen nötig, so die Studienautoren.
Und nicht zuletzt: Zuviel Chili kann der Gesundheit auch schaden. Mögliche Folgen: Übelkeit, Schleimhautreizung, Erbrechen und Bluthochdruck. Besonders Kinder reagieren sehr empfindlich auf Chili-Produkte. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (1) rät daher, Chili und scharfe Chilisaucen für Kinder unzugänglich aufzubewahren.