Blutdruck von Schwangeren beeinflusst Gesundheit des Kindes

Blutdruck von Schwangeren beeinflusst Gesundheit des Kindes

Bei manchen Frauen erhöht sich der Blutdruck während der Schwangerschaft. Doch Bluthochdruck ist kein generelles Risiko für das Kind |
Foto: fotolia – Corbis

Bei bis zu 10 % der Schwangeren erhöht sich der Blutdruck . Wie dänische Wissenschaftler jetzt erstmals zeigen konnten, ist das nicht generell ein Risiko für das Kind. Im Gegenteil: Ein leichter Bluthochdruck in der frühen Schwangerschaft scheint sich positiv auf die spätere Gesundheit des Kindes auszuwirken. Zumindest legt das die Auswertung der Daten von mehr als 750.000 Ein-Kind-Geburten in Dänemark und die Krankheitsgeschichten dieser Kinder bis zu einem Alter von 27 Jahren nahe.
Erstaunlich, aber durch diese Studie klar belegt: Mütter, deren Blutdruck in den ersten drei Monaten der Schwangerschaft leicht ansteigt, haben gesündere Kinder als Mütter mit Normwerten. Der Unterschied lag bei 10 bis 40 % weniger diagnostizierten Erkrankungen quer durch alle Krankheitsbilder. Später, also nach dem dritten Monat der Schwangerschaft, kehrt sich das Ganze ins Gegenteil und Erkrankungsrisiko und Sterblichkeit im ersten Lebensjahr steigen um ca. 10 %.

Langanhaltender Bluthochdruck birgt Gefahr für die Gesundheit des Kindes

Eine mögliche Erklärung für diese Beobachtung liefert die Eltern-Kind-Konflikt-Theorie, der zufolge die auf ein möglichst fittes Kind programmierten väterlichen Gene im Mutterkuchen mehr Nahrung für das Ungeborene fordern. Nicht immer gelingt es den weiblichen Genen in der Plazenta, die die Gesundheit der Mutter schützen, entsprechend gegenzusteuern und es kommt zu Bluthochdruck. Im Regelfall haben sich die beiden Genvarianten nach dem dritten Monat zugunsten eines optimal funktionierenden Mutterkuchens „arrangiert“ und der Blutdruck fällt wieder. Ist dies nicht der Fall, bleibt der Bluthochdruck der Schwangeren bestehen und kann die Gesundheit des Kindes gefährden.