Ein Lehmbad stärkt das Immunsystem und lindert körperliche Beschwerden
Heilerde wird schon seit langer Zeit zur Behandlung von Krankheiten verwendet. Die erste Verwendung ist aus Mesopotamien überliefert und auch die Pharaonin Kleopatra soll damit ihre Haut gepflegt haben. Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte dann Pastor Emanuel Felke, ein bekannter Vertreter der Naturheilkunde, die Lehmkur wieder für die Behandlung seiner Patienten und steigerte ihren Bekanntheitsgrad.
Wichtiger Pfeiler der Felke-Kur: Lehmbad
Das Lehmbad war ein wichtiger Pfeiler der Felke-Kur. Dabei steigt man in eine mit feuchtem Lehm gefüllte Wanne, wobei der Oberkörper zunächst nicht bedeckt ist, und trägt diesen auf die Haut auf. Der leicht alkalische Lehm kann beim Trocknen Säuren und Flüssigkeiten aus dem Körper binden und so beispielsweise bei Entzündungen helfen. Außerdem belebt das Bad den Kreislauf, denn beim Auftragen des schweren Lehms verengen sich die Blutgefäße und das Blut zieht sich in die inneren Organe zurück.
Lehmbad bei vielfältigen Beschwerden
Wenn der Lehm nach 30 bis 60 Minuten entfernt wird, erweitern sich die Gefäße wieder und der Kreislauf kommt in Schwung. Durch Bewegung während des Bades, zum Beispiel durch das Kneten von Lehm oder das Massieren der Arme und Beine, kann dieser Effekt noch verstärkt werden. Eine Stärkung des Immunsystems und verbesserte Blutwerte sind wissenschaftlich belegt. Außerdem hilft das Bad bei Gelenk- und Wirbelsäulen-Beschwerden, Rheuma und Erkrankungen der Venen. Auch Lehmwickel sind möglich, um gezielt bestimmte Körperregionen zu behandeln.
Lehmbehandlungen werden noch heute zum Beispiel in den Felke-Kurhäusern in und um Bad Sobernheim, wo Pastor Felke selbst lange Jahre gewirkt hat, angeboten, aber auch viele andere Einrichtungen bieten mittlerweile Lehmbäder und ähnliche Heilmethoden an.
Quellen und weiterführende Links:
Lehm berührt die Sinne