Borreliose naturheilkundlich mitbehandeln

Im Wald lauert mitunter Borreliose-Gefahr durch Zeckenbisse.

An die Zecken-Gefahr sollte bei Ausflügen in den Wald gedacht werden. | Bild: Monkey Business – Fotolia

Mit der Ausbreitung der kälteresistenten Auwald-Zecke verlängert sich die Zeckensaison. Die Blutsauger übertragen Borreliose auf Menschen und Säugetiere. Die Infektion macht sich teils nur durch Symptome wie Müdigkeit oder Gelenkschmerzen bemerkbar, ist jedoch ernst zu nehmen. Bei früher Erkennung hat die moderne Medizin Borreliose mittlerweile gut im Griff. Auch mit Naturheilkunde können Borreliose-Symptome reguliert werden.

Das lesen Sie in diesem Artikel:

Was ist Borreliose?
Sicheres Borreliose-Anzeichen „Wanderröte“
Schutz vor Borreliose – nicht mit „Zeckenimpfung“
Borreliose verläuft in Stadien
Borreliose zu diagnostizieren ist oft schwierig
Borreliose-Therapie: Ohne Antibiotika geht es nicht
Borreliose: Naturheilkunde

Was ist Borreliose?

Als eigenständige Krankheit erkannt wurde die Borreliose erstmals Mitte der 1970er Jahre in dem Städtchen „Old Lyme“ im US-Bundesstaat Connecticut, deshalb auch die Bezeichnung Lyme-Borreliose. Die Borreliose tritt fast überall in den nördlichen gemäßigten Breiten auf, und damit auch in Deutschland. Bei Borreliose handelt es sich um eine Infektion mit dem Bakterium „Borrelia burgdorferi“, benannt nach Willy Burgdorfer, der es 1981 erstmals beschrieb. Es gibt verschiedene Borrelien-Stämme, die zu dieser Gruppe gehören. Die wichtigsten in Europa sind B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii und B. garinii.

Sicheres Borreliose-Anzeichen „Wanderröte“

Wenn eine infizierte Zecke sticht, kommt es, wenn überhaupt, erst nach längerem Saugen zu einer Infektion. Deshalb ist es so wichtig, gleich nach einem Aufenthalt im Freien nach Zecken auf der Haut zu suchen und sie zu entfernen. Nach Schätzungen erkrankt in Deutschland etwa einer von 100 Menschen nach einem Zeckenstich an einer Borreliose. Von der Einstichstelle wandern die Krankheitserreger ringförmig weiter. Eine kreisrunde Rötung (Wanderröte) ist ein sicheres Zeichen für eine Infektion, sie tritt aber nicht immer auf. Wird der Zeckenstich nicht bemerkt und die Infektion nicht behandelt, befallen die Bakterien in erster Linie das Nervengewebe, den Herzmuskel und die Gelenke, an denen sich chronische Entzündungen herausbilden können. Durch die vielfältigen Beschwerden kommt es oft zu Verwechslungen mit anderen Erkrankungen wie Rheuma oder Schwermetallvergiftungen.

Schutz vor Borreliose – nicht mit „Zeckenimpfung“

Die Zeckenimpfung schützt nicht vor Zecken oder Borreliose, sondern vor der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Die FSME ist eine Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute und wird durch Viren hervorgerufenen. Außer dem gemeinsamen Übertragungsweg durch Zecken, hat die FSME mit der Borreliose nichts gemein. Gegen die sehr viel häufigere Borreliose helfen bislang nur Vorsicht und, wenn man infiziert wurde, Antibiotika.

Borreliose verläuft in Stadien

Die Borreliose verläuft in Stadien. Im ersten Stadium kommt es zu der oben beschriebenen „Wanderröte“. Die Erkrankung kann aber auch ohne diese deutlichen Warnzeichen direkt in das zweite Stadium übergehen. Dabei kommt es Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich zu unspezifischen Allgemeinsymptomen wie Fieber, Gelenk- oder Kopfschmerzen und neurologischen Ausfällen. Wird die Krankheit nicht erkannt und nicht richtig behandelt, können schmerzhafte Folgeschäden insbesondere an den Gelenken (Lyme-Arthritis) und den Nervenzellen (chronische Neuroborreliose) auftreten. Befallen die Bakterien die Haut verfärben, sich ganze Areale bläulich, die Haut wird dünn und faltig (Acrodermatitis chronica atrophicans).

Borreliose zu diagnostizieren ist oft schwierig

Bei kaum einer anderen Krankheit ist eine eindeutige Diagnose so schwierig. Warum? Weil die Symptome so unterschiedlich sind, oft erst Wochen oder Monate nach einem Zeckenstich auftreten und häufig den Erscheinungsbildern anderer Krankheiten ähneln. Oft kann man sich nicht mehr an einen Stich erinnern oder hatte ihn gar nicht bemerkt. Für den Arzt ist die Diagnose dann die reinste Detektivarbeit, denn eindeutige Testverfahren gibt es nicht. Da die Bakterien selbst nur schwer nachzuweisen sind, wird in den Laboren auf Antikörper im Blut getestet. Antikörper zeigen aber nur an, dass das Immunsystem sich schon einmal gegen Borrelien zur Wehr gesetzt hat. Der Zeitpunkt, also ob es sich um eine akute Infektion handelt, lässt sich damit nicht feststellen.

Borreliose-Therapie: Ohne Antibiotika geht es nicht

Bei Verdacht oder Diagnose einer Borreliose verschreibt der Arzt bestimmte Antibiotika als Tabletten, Saft oder Infusion – je nach Stadium und Verlauf der Krankheit. Die Behandlungsdauer beträgt in der Regel zwei bis drei Wochen, längere Therapien haben nach Expertenmeinungen keinen Nutzen und sind mit höheren Risiken aufgrund von Medikamenten-Nebenwirkungen verbunden. Vorbeugende Antibiotikagaben nach Zeckenstich werden in Deutschland nicht empfohlen. Am besten sind die Heilungschancen, wenn so früh wie möglich mit der Antibiotikatherapie begonnen wird. Aber auch in Spätstadien ist noch eine Heilung möglich. Immun wird man gegen die Infektion leider nicht. Auch nach durchgemachter Infektion kann es zu einer Neuinfektion kommen.

Borreliose: Naturheilkunde

Fast genauso zahlreich wie die Symptome einer Borreliose sind die angebotenen Therapien. Viele Symptome und Beschwerden lassen sich naturheilkundlich behandeln. Sie werden deshalb oft zusätzlich zur Antibiotikatherapie eingesetzt. Bewährte homöopathische Mittel bei Zeckenstich sind:

  • Sumpfporst (Ledum palustre), der gleichzeitig Gelenkbeschwerden lindert
  • Belladonna bei Wanderröte
  • Okoubaka als Begleitmedikament bei Antibiotikagabe

Neben der Homöopathie kommen auch weitere Therapieverfahren zum Einsatz. Sie zielen darauf ab, das durch die Borreliose-Infektion gestörte Körpermilieu wieder zu regulieren. Dazu zählen unter anderem Entgiftungskuren, Darmsanierungen und die gezielte Ergänzung von Vitaminen, Spurenelementen und Mineralstoffen. Phytotherapeutisch gilt die Karde als Leitpflanze der Borreliose-Therapie. Da sie nur auf die Borrelien im Körpergewebe wirkt, sollte sie mit Artemisia annua (Einjähriger Beifuß) kombiniert werden. Diese Heilpflanze eliminiert Parasiten wie Borrelien zusätzlich aus dem Blut. Daneben werden viele weitere pflanzliche und homöopathische Arzneimittel eingesetzt, mit dem Ziel, die Entgiftungsorgane, das Lymphsystem und die Abwehrkräfte zu stärken.

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