Petersilie – viel mehr als bloß ein Küchenkraut

Krause Petersilie wird fast nur noch zur Deko verwendet – dabei wissen viele nicht, wie gesund und medizinisch wirksam sie ist. | Bild: RS.Foto – Adobe Stock

Petersilie kennen wir heute hauptsächlich vom Wochen- oder Supermarkt. In der eigenen Küche verwenden wir inzwischen meist die aromatischere glatte Petersilie, während die krause Variante der Gastronomie fast nur noch als dekoratives Beiwerk dient. Dabei wissen die Wenigsten, dass es sich bei Petroselinum crispum um eine hochwirksame Heilpflanze mit stark harntreibender und verdauungsanregender Wirkung handelt.

Bereits seit der Antike werden der Pflanze erstaunliche Kräfte zugeschrieben, von denen einige wissenschaftlich belegt sind. So fand die Petersilie ihren Weg nicht nur in den Heilpflanzengarten sondern auch den firmeneigenen Heilpflanzenanbau bei Hevert.

Petersilie und ihre Geschichte

Die Petersilie stammt wildwachsend aus dem südöstlichen Mittelmeergebiet und wird heute weltweit angebaut. Sie gehört zur Familie der Doldenblütler (lat. Apiaceae). Man unterscheidet mehrere Sorten und Unterarten: die Blattpetersilie mit glatten oder krausen Blättern und die Wurzelpetersilie.

Die zweijährige krautige Pflanze gedeiht am besten auf frischen und nährstoffreichen Böden und erreicht Wuchshöhen von durchschnittlich 25 bis 80 Zentimetern. Ihre bis zu 15 cm langen weißlich bis gelblichen Pfahlwurzeln (Petersilienwurzeln) werden gerne als Gemüse verzehrt. Die Blätter können laufend geerntet werden [1], während man die rübenartigen Wurzeln im Herbst ausgräbt.

Bereits unter Karl dem Großen wurde Petersilie als Kulturpflanze für den Gemüsegarten erwähnt [1], und in Europa und dem gesamten Mittelmeerraum gehört sie auch heute noch zu den am meisten verwendeten Küchenkräutern. Dabei wird die italienische glatte Sorte auch von uns inzwischen bevorzugt, da sie mehr Aroma hat und einfacher zu säubern ist.

Was ist besser– glatte oder krause Petersilie?

Krause Petersilie wurde vor allem gezüchtet, um eine Verwechslung mit der ähnlich aussehenden, aber giftigen Hundspetersilie zu vermeiden [2]. Dass sie in der Gastronomie inzwischen oft nur noch als etwas „altbackene“ Deko auf Speisetellern und später im Müll landet, wird der Pflanze jedoch keineswegs gerecht: Krause Petersilie bleibt nach der Ernte wesentlich länger frisch als die glatte Variante; sie enthält nur weniger ätherische Öle und ist dadurch nicht ganz so aromatisch. Dochegal, ob gekräuselt oder glatt, in der Küche sollte Petersilienkraut immer möglichst frisch und roh verwendet werden, denn in beiden Sorten werden beim Kochen neben dem Aroma auch viele der wertvollen Inhaltsstoffe zerstört [3].

Kraut und Wurzeln der Petersilie besitzen übrigens die gleichen Inhaltsstoffe. Petersilie besticht vor allem durch ihren Gehalt an Vitamin C, welcher mit 160 Milligramm auf 100 Gramm – zum Beispiel im Vergleich zu Zitrusfrüchten – sehr hoch ist. So enthält bereits eine kleine Portion Petersilie von ca. 4 Gramm 5 Prozent des Tagesbedarfs an Vitamin C, sowie fast den Gesamtbedarf an Vitamin K [2]. Ebenso ist besonders viel Beta-Carotin enthalten. Daneben kommen in Petersilie auch B-Vitamine und Vitamin A , sowie zahlreiche Mineralstoffe und Spurenelemente wie Eisen, Zink, Mangan, Calcium, Kalium und Magnesium vor [4, 5].

Petersilie und ihre Wirkung

Petersilie gilt nicht nur als schmackhaftes und „gesundes“ Küchengewürz. Kraut und Wurzel der Petersilie sind in der traditionellen Volksmedizin auch schon seit Jahrhunderten zum Durchspülen der Nieren bei Harnwegserkrankungen und zur Vorbeugung und Behandlung von Nierengrieß bekannt. Auch bei Magen-Darm-Beschwerden und zur Verdauungsförderung im Allgemeinen hat sich die Pflanze als hilfreich erwiesen [1].

Petersilie (lat. Petroselinum crispum) war bereits für die Ärzte im Alten Griechenland das Heilkraut mit der stärksten harntreibenden Wirkung. Aufgrund einiger wirksamer Inhaltsstoffe, vor allem ihrer ätherischen Öle und Flavonoide, gilt Petersilie auch heute noch als sinnvolle und wichtige Arzneipflanze mit einem breitem Wirkspektrum: Nicht nur ihre harntreibende und verdauungsanregende Wirkung ist belegt, Petersilie weist unter anderem auch antirheumatische, menstruationsfördernde und blutdrucksenkende Wirkungen auf [6].

Diese medizinischen Eigenschaften machen die Pflanze also zu einem potenten und zeitgemäßen pflanzlichen Arzneimittel. So findet die Petersilie bei Hevert in den Cysto Hevert Tropfen, einem naturheilkundlichen Basistherapeutikum zur Behandlung von Nieren- und Harnwegserkrankungen und Blasenentleerungsstörungen Verwendung [7, 8].

Kurioses und Interessantes zur Petersilie

Petersilie galt bei den alten Griechen als heilige Pflanze, eine eindeutige Unterscheidung von Sellerie fand jedoch seinerzeit nicht statt. Die Pflanze diente als Aphrodisiakum sowie zur Stärkung der Muskelkraft von Soldaten und Gladiatoren. Den Siegern von sportlichen, vor-olympischen Wettkämpfen wurden Kränze aus Petersilie überreicht [2].

Im zweiten Wuchsjahr blüht oft das Petersilienkraut und bildet Apiol, welches sich bis in die Blätter verteilt. Bei Verzehr geringer Mengen sind kaum gesundheitliche Folgen zu erwarten. In höheren Mengen kann Apiol nicht nur allergische Reaktionen hervorrufen, sondern auch Leber und Nieren schädigen.

Petersilien-Apiol regt außerdem die glatten Muskeln im Unterleib an, darunter die der Gebärmutter. So wurde Petersiliensud bereits im Mittelalter in der Gynäkologie und Geburtshilfe genutzt. Nach wie vor sollten Schwangere Petersilie nur in geringen Mengen verzehren, da eine übermäßige Aufnahme des ätherischen Apiols vorzeitige Wehentätigkeit auslösen kann.

Auch hier gilt wieder einmal der Leitsatz des Paracelsus: „Allein die Dosis macht´s, dass ein Ding kein Gift sei [4].“