Blasenentzündungen – oft geht es auch ohne Antibiotika

Die echte Goldrute ist eine bewährte Heilpflanze bei Harnwegsinfekten. | Bild: Matthias Krüttgen | Adobe Stock

Manche Frauen leiden mehrmals im Jahr unter einer Blasenentzündung. Doch auch wenn Sie seltener mit einer Zystitis, so der Fachausdruck, zu tun haben, ist es wichtig zu wissen: Bei der Behandlung von Harnwegsinfekten hat sich viel getan, vor allem beim Einsatz von Antibiotika.

Ein Ziehen und Brennen beim Wasserlassen, dazu das Gefühl, ständig auf die Toilette zu müssen und krampfartige Schmerzen – die typischen Symptome einer akuten Blasenentzündung sind immer unangenehm. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen handelt es sich bei einer Blasenentzündung um einen sogenannten „unkomplizierten Harnwegsinfekt“. Wie bei anderen bakteriellen Infektionen mit leichtem Verlauf gelingt es der körpereigenen Abwehr zumeist, die Krankheitserreger selbstständig zu bekämpfen.

Wie kommt es zu einer Blasenentzündung?

Ursache einer Blasenentzündung sind in der Regel Bakterien. Der häufigste Erreger ist Escherichia coli. Als natürlicher Bestandteil der Darmflora ist er für unsere Verdauung nützlich. Ganz anders sieht es aus, wenn die an sich harmlosen Darmbakterien in die Harnröhre verschleppt werden. Von dort ist der Weg in die Harnblase bei Frauen mit rund 4 cm im Vergleich zur männlichen Harnröhre mit 20 cm sehr kurz. Das ist auch der Grund, warum Frauen viel häufiger eine Blasenentzündung haben als Männer. Etwa 10 von 100 Frauen leiden mindestens einmal im Jahr darunter.

Oft heilt die Entzündung ganz von selbst

Antibiotika helfen nachweislich gut und schnell gegen eine akute Blasenentzündung. Nach den neuesten ärztlichen Behandlungsleitlinien ist es aber auch möglich, bei leichteren Beschwerden zunächst darauf zu verzichten. Denn in vielen Fällen heilt eine unkomplizierte Blasenentzündung auch ohne Antibiotika innerhalb einer Woche aus. Führt kein Weg an einem Antibiotikum vorbei, z. B. bei starken Beschwerden oder in der Schwangerschaft, kommt es auf die Wahl des optimalen Wirkstoffs und die empfohlene Einnahmedauer durch den Arzt an.

Therapie mit Antibiotika: Nachfragen hilft 

Fast die Hälfte der Frauen mit unkomplizierten Harnwegsinfektionen erhalten nicht das richtige Antibiotikum und mehr als drei Viertel nehmen es zu lange ein, wie eine aktuelle Untersuchung aus den USA zeigt. Zahlen aus Deutschland sprechen von 30 Prozent der Ärzte, die bei unkomplizierten Harnwegsinfekten Breitspektrum-Antibiotika verschreiben. Dabei werden diese Medikamente wegen der Gefahr von Resistenzentwicklungen und unnötiger Nebenwirkungen in den Leitlinien nicht empfohlen. Haben Sie keine Scheu nachzufragen, wenn Sie ein Rezept bekommen. Nur mit dem Einsatz geeigneter Antibiotika lassen sich unnötige Nebenwirkungen und Antibiotikaresistenzen vermeiden.

Alternative Maßnahmen

Die besten Sofortmaßnahmen bei einer akuten, unkomplizierten Blasenentzündung sind viel Trinken und Wärme. Zusätzlich können Schmerzmittel, krampflösende Arzneimittel oder pflanzliche Präparate die Beschwerden lindern. Ein Klassiker unter den Heilpflanzen gegen Blasentzündungen ist die Echte Goldrute (z. B. in Solidago Hevert Complex und Cysto Hevert). Sie hat eine entzündungshemmende und durchspülende Wirkung auf die Harnwege und erleichtert durch ihre krampflösenden Eigenschaften das Wasserlassen.