Vom Tellerrand in die Hausapotheke: Petersilie ist gesund

Die Petersilie ist sehr gesund und seit der Antike als natürliches Heilmittel geschätzt.
Die Petersilie ist sehr gesund und seit der Antike als natürliches Heilmittel geschätzt. | Bild: nata_vkusidey – Adobe Stock

Heilen mit Kräutern – da denken wir spontan an Klassiker wie Kamille, Salbei oder Pfefferminze. Petersilie als Heilkraut ist den meisten Menschen eher unbekannt. Doch das beliebte Küchenkraut bringt nicht nur Farbe und Würze auf den Teller. Die Petersilie ist sehr gesund und seit der Antike als natürliches Heilmittel geschätzt. Warum es sich lohnt, nicht nur hin und wieder ein paar Blättchen übers Essen zu streuen, erfahren Sie hier.

Ob dekorativ drapiert am Tellerrand oder gehackt in Suppen, Soßen oder Salaten – die Petersilie ist eines der bekanntesten und beliebtesten Küchenkräuter. Die Wirkung der Petersilie als Heilpflanze wird eher unterschätzt. Dabei reicht ihre Tradition als Heilkraut bis in die Antike zurück. Petersilie wirkt harntreibend. Dieser Effekt wurde bereits vor mehr als 2000 Jahren von dem griechischen Arzt Dioskurides in seinem „Buch der Arzneimittellehre“ beschrieben. Die Bedeutung der Petersilie als entwässernde Heilpflanze hat sich durch das gesamte Mittelalter bis in die moderne Phytotherapie erhalten.

Natürlich entwässern mit Petersilie

Wie Spargel oder Brennnessel wird die Petersilie in der Pflanzenheilkunde traditionell als Aquaretikum eingesetzt. Als Aquaretikum bezeichnet man Heilpflanzen mit entwässernden, harntreibenden Wirkstoffen. Angewendet werden sie bei einer Durchspülungstherapie (z. B. bei Reizblase oder Harnwegsinfekten) oder bei krankheitsbedingten Wasseransammlungen im Körper (Ödeme). Bei den üblichen Dosierungen von Petersilienblättern als Küchengewürz kommt es jedoch kaum zu einer ausgeprägten Heilwirkung. Zu medizinischen Zwecken kommt vor allem Petersilienwurzel in Form von Tee zur Anwendung.

Petersilie: Mehr Vitamin C als Zitronen

100 Gramm Zitrone liefern rund 50 mg Vitamin C. In der gleichen Menge Petersilie steckt mehr als das Dreifache. Doch wer isst schon so viel Petersilie? Das stimmt natürlich und große Mengen Petersilie zu essen, ist auch nicht generell ratsam (siehe „Nebenwirkungen“). Doch in jedem Fall ist Petersilie eine gute Ergänzung zu anderen Vitamin C-Lieferanten und sie versorgt uns mit weiteren Vitalstoffen wie den Vitaminen A und K, zahlreichen B-Vitaminen, Magnesium, Kalzium, Eisen, Mangan und sekundären Pflanzenstoffen.

Petersilie – Je frischer, desto gesünder

Ob aus Eigenanbau oder frisch vom Markt – um von den wertvollen Mikronährstoffen zu profitieren, sollten Sie Petersilie nicht mitkochen, sondern frisch gehackt übers Essen streuen. Doch Petersilie kann noch mehr als Speisen würzen und garnieren. Entdecken Sie Petersilie als günstige und köstliche Hauptzutat. Smoothies, Salat, Suppen oder Pesto aus Petersilie bringen Abwechslung in die Ernährung und eine gesunde Extraportion des heimischen Superfoods auf den Teller. Rezepte mit Petersilie als Hauptzutat finden Sie hier.

Vorsicht: Nebenwirkungen von Petersilie

Apiol, ein wesentlicher Bestandteil des ätherischen Öls der Petersilie, wirkt anregend auf die Organe im Unterleib. Für eine harntreibende oder verdauungsfördernde Wirkung ist das positiv. Da aber Apiol auch dafür sorgt, dass sich die Muskulatur der Gebärmutter zusammenzieht, ist bei Petersilie in der Schwangerschaft Vorsicht geboten. Petersilie als Arzneimittel (z. B. Tee oder Heilpflanzensaft) sollte in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden. Vorsicht bei der medizinischen Verwendung von Petersilie ist auch bei Nieren- und Herzschwäche angebracht. Bevor Sie Petersilie als Heilkraut etwa bei Ödemen oder Problemen mit der Blase anwenden, sprechen Sie deshalb mit Ihrem Arzt oder Apotheker. In der Küche in normaler Gewürzdosis verwendet, sind Petersilienblätter dagegen gesundheitlich unbedenklich.