Spargel: Stangenweise Gesundheit, aber nicht für jeden

Richtig geschält und gekocht ist der Spargel eine Delikatesse. Darüber hinaus ist der Spargel auch für die Gesundheit gut – aber nicht für jedermann

Richtig geschält und gekocht ist der Spargel eine Delikatesse. Darüber hinaus ist der Spargel auch für die Gesundheit gut – aber nicht für jedermann. | Bild: BeTa-Artworks – Fotolia

Wilder Spargel wurde schon in der Steinzeit gegessen und bis heute gilt das Stangengemüse als Delikatesse, deren Erntezeit jedes Jahr aufs Neue erwartet wird. Doch Spargel erfreut nicht nur den Gaumen. Dank seiner harntreibenden Wirkung ist er gut für die Nieren. Zudem stecken in den weißen, grünen oder violetten Stangen viele Vitamine und kaum Kalorien. Aber nicht jedem bekommt das Frühlingsgemüse, denn sein Gehalt an Purinen kann den Harnsäurewert im Blut erhöhen.

Lange bevor er seinen Weg auf den Teller der Gourmets fand, wurde Spargel wegen seiner gesundheitlichen Wirkung geschätzt. Die Spargelwurzel, nicht die Stange, galt als Heilpflanze zur Anregung des Stoffwechsels und zur Unterstützung der Leber-, Lungen- und Nierenfunktion. Noch im 19. Jahrhundert wurde die Spargelwurzel für Tinkturen verwendet. Spargel war als Heilmittel im amtlichen Arzneibuch vermerkt und musste damit in Apotheken verfügbar sein. Spargelpräparate gibt es auch heute noch. Sie werden insbesondere zur Gewichtsabnahme empfohlen. Aufgrund seines hohen Kalium-Gehalts (205 mg/100 g) und der reichlich enthaltenen Asparaginsäure wirkt Spargel harntreibend. Der Effekt auf der Waage ist damit ein Trugschluss. Nicht weniger Fett, sondern weniger Wasser lässt den Zeiger dem Wunschgewicht näher kommen. Zwar bringt Spargel Fettpölsterchen nicht zum Schmelzen. In Sachen Gesundheit kann er trotzdem punkten.

Gut für die Gesundheit – gut für Nieren und Nerven

Spargel besteht zu über 90 Prozent aus Wasser. 500 Gramm der weißen oder grünen Stangen bringen es daher gerade mal auf 75 Kalorien. Die vielen Ballaststoffe machen satt, ohne der Figur zu schaden, vorausgesetzt, man badet die Stangen nicht in Unmengen von Butter und üppigen Soßen. Zudem enthält Spargel viele wertvolle Inhaltsstoffe, zum Beispiel Vitamin C, Vitamin E und die für das Nervensystem wichtigen B-Vitamine. Vor allem das Mangelvitamin Folsäure ist reichlich in Spargel enthalten. Eine Portion liefert mehr als den Tagesbedarf an Vitamin C und Folsäure und deckt zu rund 50 Prozent den Bedarf an Vitamin B1 und B2. Grüner Spargel verdankt seine Farbe dem Chlorophyll, das sich durch den Kontakt mit Sonnenlicht bildet. Er enthält besonders viel Vitamin C und Provitamin A. Doch nur frischer Spargel ist eine gute Vitamin- und Nährstoffquelle. Ob er frisch ist, kann man hören: Frische Stangen quietschen, wenn man sie aneinander reibt.

Schlecht bei Gicht und Nierensteinen

Während der strenge Uringeruch nach dem Verzehr zwar unangenehm, aber harmlos ist, kann der Verzehr der beliebten Stangenware auch schaden. Denn: Spargel enthält Purine. Beim Abbau der Purine entsteht Harnsäure. Diese wird normalerweise mit dem Urin wieder ausgeschieden. Aufgrund einer häufig auch genetischen Veranlagung scheiden manche Menschen, besonders betroffen sind Männer, die Harnsäure nicht komplett aus. Es bilden sich Harnsäurekristalle, die zwischen den Zehengelenken und an den Fingern die typischen Gichtschmerzen und Schwellungen hervorrufen. Zwar enthält Spargel längst nicht so viele Purine wie Schweinefleisch oder Innereien, doch isst man in der Regel in kurzer Zeit sehr viel. Auch Menschen, die an Nierensteinen leiden, sollten beim Verzehr von Spargel vorsichtig sein. Denn das Gemüse enthält Oxalat, ein Salz der giftigen Oxalsäure. Deren Kristalle können sich in den Nieren ablagern und Nierensteine bilden oder vergrößern. Mehr als 200 Gramm an einem Tag sollten es deshalb nicht sein, raten Ernährungsexperten. Besser aber geht man als Nierenpatient auf Nummer sicher und fragt seinen Arzt.

Wie kocht man Spargel?

1. Spargel unter kaltem Wasser abwaschen.

2. Dann wie eine Salatgurke mit einem Sparschäler oder Spargelschäler von oben nach unten schälen. Zum Schluss die Enden mit einem Messer abschneiden. Bei grünem Spargel reicht es aus, die Enden abzuschneiden.
Die Schalen kann man weiterverwenden, zum Beispiel um daraus Suppe zu kochen. Dazu die Schalen mit dem Sud vom Spargelkochen 30 Minuten kochen, abseihen und mit Sahne, Crème Fraîche, Zitronensaft und Gewürzen verfeinern.

3. Spargel nach dem Schälen in kochendes Salzwasser geben. Ideal ist ein Spargeltopf, in dem die Stangen stehend Platz finden. Die Spargelspitzen nicht mit Wasser bedecken. Sie werden sonst beim Kochen matschig. Ein Schuss Zitronensaft verhindert Verfärbungen. Nach dem Aufkochen die Temperatur zurückschalten. Die Kochzeit beträgt -je nach Dicke der Spargelstangen- 12-20 Minuten. Grüner Spargel hat eine kürzere Garzeit.