Sommer und Hitze – Hochsaison und Urlaub auch für Salmonellen

Salmonellen fühlen sich bei Hitze besonders wohl. Auf Reisen in den Süden sollte daher auf Eiswürfel verzichtet werden. | Foto: HLPhoto - fotolia/Nestlé Ernährungsstudio

Salmonellen fühlen sich bei Hitze besonders wohl. Auf Reisen in den Süden sollte daher auf Eiswürfel verzichtet werden. |
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Das Tiramisu zergeht auf der Zunge. Wer mag schon daran denken, dass man sich bei diesem Genuss Salmonellen einhandeln kann. Doch Keime wie zum Beispiel Salmonellen fühlen sich im Sommer bei steigenden Temperaturen und Hitze besonders wohl und breiten sich schnell aus. Wer schon einmal eine Lebensmittel-Vergiftung hatte, weiß, wie elend es einem dann geht. Für einen unbeschwerten Sommer und Urlaub in Ländern mit heißem Klima ist ein hygienischer Umgang mit den entsprechenden Lebensmitteln deshalb besonders wichtig.

Verdorbene oder infizierte Lebensmittel sind die häufigste Ursache für die gefürchtete Salmonellenvergiftung. In den meisten Fällen wird sie von Salmonella Enteritidis verursacht. Salmonellen sind stäbchenförmige Bakterien, die es in zahlreichen Unterarten gibt. Die meisten Arten verursachen Magen-Darm-Infektionen. Besonders oft sind Geflügel, rohe Fleisch- und Fischwaren, Wurst, Eier, Mayonnaise, Cremespeisen und Sahneeis von Salmonellen befallen. Nach dem Verzehr von infizierten Lebensmitteln dauert es fünf Stunden bis maximal sieben Tage, bis sich die typischen Symptome wie Durchfall einstellen. Aber auch Übelkeit, Erbrechen, Fieber und Kopfschmerzen können Begleitsymptome einer Salmonelleninfektion sein.

Vorsichtsmaßnahmen zu Hause…

Im Sommer sollten verderbliche Lebensmittel am besten schon auf dem Weg nach Hause beispielsweise in einer Kühltasche gekühlt werden. Abgelaufene Produkte auf keinen Fall mehr kaufen. Auch bei der Zubereitung von Speisen gelten im Sommer besondere Vorsichtsmaßnahmen: Auf keinen Fall für Rohkost wie Salate, Gemüse oder Obst dieselben Schneidebretter, Messer, Schüsseln oder Siebe verwenden wie für rohe Lebensmittel tierischen Ursprungs. Die Erreger könnten so auf die roh zu verzehrenden Speisen übertragen werden. Geschirr und Arbeitsflächen nach Gebrauch sofort mit heißem Wasser und Spülmittel sorgfältig reinigen und trocknen lassen. Hände sollten nach jedem Arbeitsgang gründlich gewaschen und auch nur Handtücher und Küchentücher verwendet werden, die man im Kochwaschgang waschen kann. Fleisch, Geflügel und Fisch am besten frisch zubereiten und ordentlich erhitzen, da eventuell vorhandene Salmonellen erst bei 70 Grad abgetötet werden.

… und auf Reisen

Bei Fernreisen oder Urlaub im Süden verderben Lebensmittelvergiftungen oft die langersehnte Erholung. Auch hier gilt: Vorbeugen hilft Schaden vermeiden. Wasser sollte nur in abgekochtem Zustand oder aus original verschlossenen Flaschen getrunken werden. Zum Zähneputzen kann Mineralwasser benutzt werden. Bei Fernreisen außerhalb der Tourismuszentren wird empfohlen, auf Eiswürfel, rohe Speisen und Obst, das man nicht schälen kann, zu verzichten.

Wen es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen erwischt hat, muss wie bei allen Durchfallerkrankungen darauf achten, den Flüssigkeits- und Mineralverlust auszugleichen. Wenn keine speziell in Apotheken erhältliche Elektrolyt-Lösung beschafft werden kann, reicht es auch, viel Mineralwasser und Tee zu trinken. Außer in sehr schweren Verläufen und bei Risikopatienten (ältere und immungeschwächte Menschen und Kleinkinder) werden bei einer Salmonelleninfektion keine Antibiotika gegeben. Bettruhe, leichte Kost, mindestens zwei Liter Flüssigkeit pro Tag und Kohletabletten (z. B. Kohle-Hevert) sorgen in den meisten Fällen dafür, dass der Spuk in ein paar Tagen wieder vorbei ist.